Ökumenisches Heiligenlexikon

Klara von Montefalco

italienischer Name: Chiara
auch: Klara vom Kreuz

1 Gedenktag katholisch: 17. August
Fest im Orden der Augustiner-Eremiten
Messe an einigen Orten: 18. August

Name bedeutet: die Leuchtende (latein.)

Äbtissin in Montefalco
* um 1268 in Montefalco in Italien
17./18. August 1308 daselbst


Statue an der Klara geweihten Kirche ihres Klosters in Montefalco
Statue an der Klara geweihten Kirche ihres Klosters in Montefalco

Klara, Tochter einer wohlhabenden Familie, trat im Alter von sechs Jahren in die Gemeinschaft frommer Jungfrauen ein, die unter der Leitung ihrer älteren Schwester == Johanna seit 1260 als Reklusen in Montefalco lebten. Der Bischof von Spoleto hatte das Leben dieser Gruppe nach der Regel des Dritten Ordens der Augustiner geordnet. 1290 wurde das Kloster eröffnet und dem heiligen Kreuz geweiht. 1291 wurde Klara als Nachfolgerin ihrer verstorbenen Schwester Äbtissin. Sie lebte mit strengsten Bußübungen, in großer Liebe zu anderen und mit tiefen meditativen Begabungen. Ihre spirituelle Vereinigung mit Gott zeigte sich in vielen Ekstasen, in Visionen, übernatürlichen Gaben und in der Fähigkeit, Wundersames zu wirken. Sie wurde zur gefragten Ratgeberin, so auch für den Franziskaner-Spiritual Ubertin von Casale.

Zeitweise wurde Klara von Trostlosigkeit und innerer Verlassenheit erfasst, bis sie eines Tages in einer Vision Christus auf sich zukommen sah, der das Kreuz auf seiner Schulter trug und sagte: Ich finde keinen Ort, an den ich mein Kreuz pflanzen kann, außer in dein Herz; dann spürt sie einen stechenden Schmerz in der Brust. Als nach ihrem Ableben ihr Herz untersucht wurde, fand man, so wird erzählt, Abbilder von Kreuz, Nägel, Dornenkrone und Geißel - also der Leidenswerkzeuge des Gekreuzigten - darin abgebildet; diese waren ständig Objekte ihrer Meditationen.

Silber-Reliquiar mit dem Bild des Gekreuzigten auf dem Herzen der Klara in der Kirche S. Chiara in Assisi
Silber-Reliquiar mit dem Bild des Gekreuzigten auf dem Herzen der Klara in der Kirche S. Chiara in Assisi

Klaras unverwester Leichnam ist in einem gläsernen Sarkophag in der Klosterkirche in Montefalco aufgebahrt. Der Schrein mit Klaras Herz und dem Bild des gekreuzigten Christus wird jedes Jahr am 17. und 18. August zur Betrachtung geöffnet. Im Klostergarten steht ein Baum, aus dessen Samenkörnern die Augustinerinnen bis heute Rosenkränze fertigen; dessen trockene Samen hatte ein Pilger Klara nach langem Gespräch überlassen; dieser Pilger sei Christus selbst gewesen.

Sebastiano Conca: Christus erscheint Klara, um 1751, in der Kirche Sant'Agostino in Rom
Sebastiano Conca: Christus erscheint Klara, um 1751, in der Kirche Sant'Agostino in Rom

Kanonisation: Klara wurde erst am 13. April 1737 durch Papst Clemens XII. selig- und am 8. Dezember 1881 durch Papst Leo XIII. heiliggesprochen, wohl weil Papst Johannes XXII. damals die gleich nach ihrem Tod angestrebte Kanonisierung verweigerte.

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 24.10.2022

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• https://www.newadvent.org/cathen/04006a.htm - abgerufen am 19.07.2023
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 6. Herder, Freiburg im Breisgau 1997
• https://www.die-tagespost.de/kirche-aktuell/Tagesheilige-18-August-Die-heilige-Klara-vom-Kreuz;art312,171795 - abgerufen am 19.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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