Ökumenisches Heiligenlexikon

Lucius der Bekenner

auch: Leukios

1 Gedenktag katholisch: 11. Januar

1 Gedenktag orthodox: 20. Juni

Name bedeutet: der Leuchtende (latein.)

Bischof von Alexandria, erster Bischof von Brundisium
* in Alexandria in Ägypten
180 in Brundisium, heute Brindisi in Italien


Eutropios war nach der weithin legendären Lebensbeschreibung aus dem 11. Jahrhundert der Sohn der Christen Eudykios und Euphrosynia. Die Mutter starb, als er elf Jahre alt war, sein Vater trat dann ins Kloster des == Hermias ein und nahm seinen Sohn mit; Eutropios wurde im Kloster erzogen und zeigte großes Interesse an den heiligen Schriften. Als er 18 Jahre alt war, wählten ihn die Mönche einmütig zum Abt, obwohl er selbst noch keine Mönchsgelübde abgelegt hatte, aber Eutropios lehnte die Wahl ab: er hielt sich für unwürdig.

Eines Nachts hatte der Vater eine Vision von seinem nahen Tod und sah, dass sein Sohn Bischof werden und den christlichen Glauben in die Gegend von Brundisium - dem heutigen Brindisi - bringen werde; außerdem wurde ihm dessen neuer Name gesagt: Lucius, denn der Geist Gottes kam auf ihn herab. Bischof == Hellios weihte Lucius am Tag der Entschlafung Mariä zum Archidiakon, außerdem wurde er nun gegen seinen Widerstand auf Drängen der Mönche Abt des Klosters, das schon seit sieben Jahren keinen Vorsteher mehr hatte. Lucius vollbrachte Wunder, so errettete er ein Dorf von einer tödlichen Schlange, woraufhin rund 3000 Menschen zum Glauben kamen und getauft wurden.

Wandmalerei: Lucius als Bischof, 18. Jahrhundert, im Kapitelsaal in Brindisi
Wandmalerei: Lucius als Bischof, 18. Jahrhundert, im Kapitelsaal des Domes in Brindisi

Lucius kam dann nach Alexandria und wurde dort zum Erzpriester der Kirche von Alexandria geweiht - nach anderer Überlieferung zum Bischof einer unbenannten Stadt in Ägypten oder zum Chorbischof des Patriarchen von Alexandria. Als der Eparch Saturninus sah, wie viele Heiden Lucius bekehrte, beschloss er, ihn zu töten. Einige Christen wollten Lucius davor schützen und den Eparchen umbringen, aber dieser verbot es ihnen; er habe von Gott vielmehr den Auftrag erhalten, nach Brindisi zu gehen, um dort die Heiden zu bekehren.

Lucius und das Regenwunder, im Dom in Brindisi
Lucius und das Regenwunder, im Dom in Brindisi

Lucius benannte einen Nachfolger als Bischof von Alexandria und bestieg mit den Diakonen Eusebios und Dionysios und fünf Gefährten ein Schiff, das nach Italien segelte. Während der Reise schlossen sich die Presbyter Leon und Sabinus an; nahe Brindisi traf Lucius den Tribun Armaleon und seine 67 Soldaten und bekehrte sie. In der Stadt fing er an, zu den Leuten über Jesus Christus zu predigen. Antiochus, der Präfekt von Brindisi, lud Lucius deshalb zum Verhör; wenn er aber den schon seit zwei Jahren ausgeblieben Regen machen könne, werde er verschont. Lucius versammelte seine Gefährten, der Regen kam, Antiochus und die ganze Stadt Brindisi mit 27.000 Menschen ließen sich daraufhin taufen.

Zum Andenken an dieses Wunder wurde in Brindisi eine Kirche zu Ehren der Mutter Gottes errichtet und an der Stelle, wo die Menschen getauft wurden, eine zweite Kirche zu Ehren von Johannes dem Täufer. Bald darauf wurde Lucius krank; seinem Jünger Antiochus gebot er, eine Kirche an der Stelle zu bauen, wo das Schiff an Land gegangen war. Hierher wurden die Gebeine des Gestorbenen gebracht; viele Wunder haben sich an dieser Stelle ereignet.

Nachdem Lucius' Gebeine 768 nach Trani in Apulien übertragen worden waren - Kathedrale war damals noch die heutige Kirche San Giacomo -, wurden diese nach Ende der byzantinischen Herrschaft um 1030 von den Normannen nach Benevent verkauft. Später wurde ein Teil der Reliquien in die neue Kathedrale nach Trani, ein anderer Teil nach Brindisi zurückgebracht, in Benevent verblieb die Armreliquie.

Acta Sanctorum





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 29.10.2023

Quellen:

• Sebastian Wiesneth: Leucius von Brindisi – ein Petrusschüler? In: Mittelalter. Interdisziplinäre Forschung und Rezeptionsgeschichte 2/2018 - https://mittelalter.hypotheses.org/17804 - abgerufen am 10.05.2023
• https://www.santiebeati.it/dettaglio/37000 - abgerufen am 10.05.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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