Ökumenisches Heiligenlexikon

Lukas der Jüngere

auch: von Adrianopel

1 Gedenktag orthodox: 23. März

Name bedeutet: aus Lukanien stammend (griech.)

Mönch, Märtyrer
* 1782 in Adrianopolis in Thrakien, heute Edirne in der Türkei
23. März 1802 auf der Insel Mytilene, heute Mytilini in Griechenland


Lukas war der Sohn der Christen Athanasios und Domnitsa, die Mitglieder der Pfarrgemeinde Sankt Nikolaus waren. Als er sechs Jahre alt war, starb sein Vater, was seine Mutter in die Armut stürzte. Daher vertraute sie Lukas einem Kaufman an; ihn begleitete er auf einer Geschäftsreise nach Russland und ließ sich dann mit ihm in Konstantinopel - dem heutigen Ístanbul - nieder, wo der Kaufmann einen Laden hatte. Als Lukas dann 13 Jahre alt war, stritt er sich mit einem muslimischen Jungen und verprügelte ihn, andere Muslime wollten ihn deshalb bestrafen. Um dem zu entgehen, sagte er ihnen, er wolle Muslim werden, rettete sich so und wurde in die Obhut eines wohlhabenden Muslim gegeben. Später reute Lukas seine Konversion und er bat dann um die Unterstützung seines ehemaligen Arbeitgebers; der versuchte, ihm zu helfen durch die russische Botschaft. Der Stellvertreter des Botschafter ging zu dem Lukas betreuenden Aga und bat, seine Rückkehr zum Christentum zu erlauben. Der erklärte jedoch, dass Lukas freiwillig Muslim geworden sei und es ihm deshalb unmöglich sei, ihn zu entlassen.

Eines Tages gelang Lukas die Flucht, er fuhr mit dem Schiff nach Smyrna - das heutge Ízmir - und von dort weiter zur Insel Thira / Santorin. Als Lukas dort krank wurde, riet ihm ein spiritueller Vater, dem er seine Vergangenheit offenbarte, auf den Athos zu gehen, wo er der Gefahr entkommen könne. Dort diente er zunächst eine Zeit lang in der Großen Laura und ging dann zum Kloster Ivíron, wo er dem Abt offenbarte, dass er nicht offiziell wieder in die Orthodoxe Kirche aufgenommen sei; deshalb wurde er zur Johannes der Täufer geweihten Prodromos-Skete geschickt, wo er wieder in die Kirche aufgenommen wurde. Dann kehrte er ins Kloster Iveron zurück und ging nach einiger Zeit weiter zum Kloster Stavronikíta, wo er Mönch wurde. Anschließend ging er ins Kloster Zográfou, wo er aber auch nicht lange blieb. Dann beschloss er, den Athos zu verlassen und eine Stelle als Hausmeister in einer Pfarrkirche zu finden, aber er fand diese nirgends. Seinen Besuch in Smyrna unterbrach eine Seuche, er kehrte auf den Athos zurück ins Kloster Koutloumousíou, von wo aus er wieder in die Johannes-Skete geschickt wurde; von dort aus versuchte sein geistiger Vater, ihn in einem Kloster unterzubringen, war jedoch erfolglos; schließlich konnte er ihn ins Kloster Grigoríou vermitteln, aber die Brüder vertrieben ihn bald schon wieder von dort.

Lukas kam zu dem Schluss, dass all seine Schwierigkeiten auf das Zeichen zurückzuführen sind, das er an seinem Körper trug: die Beschneidung, und dass nichts außer einem mutigen Glaubensbekenntnis an dem Ort, an dem er Christus geleugnet hatte, das auslöschen könne. Lukas besuchte Pater Bessarion in der Anna-Skete und erzählte ihm seine ganze Geschichte. Dann verließ er den Athos, segelte auf die Insel Lesbos und ging nach Mytilene - das heutige Mytilini -; dort war gerade eine muslimische Familie zur Orthodoxen Kirche konvertiert, was Untersuchungen der Behörden auch beim Metroliten nach sich zog; unter der türkischen Herrschaft war die Ausübung des christlichen Galubens - unter Schweirigkeiten - erlaubt, die Konversion vom Islam zum Christentum aber mit Todesstrafe bedroht. Es war also ein ungünstiger Zeitpunkt, dennoch ging Lukas zum Richter und bekannte seinen Glauben. Nachdem alle Versuche, ihn von seinem Glauben abzubringen, gescheitert waren, wurde er an einem Sonntag erhängt.

Lukas' Leichnam ließ man drei Tage am Galgen hängen und warf ihn dann ins Meer, damit er nicht von Christen bestattet werden könnte, aber später kam der Körper an die Oberfläche, wurde geborgen und versteckt.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 26.07.2019

Quellen:
• https://www.johnsanidopoulos.com/2015/03/holy-new-martyr-luke-of-adrianople-1802.html - abgerufen am 20.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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