Ökumenisches Heiligenlexikon

Majolus von Cluny

französischer Name: Mayeul

1 Gedenktag katholisch: 11. Mai
gebotener Gedenktag im Benediktiner-, Trappisten- und Zisterzienserorden
Übertragung der Gebeine: 4. Mai

Name bedeutet: der Kräftigste (althochdt. - latein.)

Abt in Cluny
* nach 909 in Valensole im Département Basses-Alpes
11. Mai 994 in Souvigny im Département Allier in Frankreich


Majolus, Sohn von Fulcher und Raimunda, stammte aus einer alten Familie der Provence und erhielt seine Ausbildung in Lyon. Nach dem Tod des Vaters wurde er Chorherr in Mâcon, ab 938 dort Archidiakon. Nachdem er das Angebot, Erzbischof von Besançon zu werden, ausgeschlagen hatte, trat er um 945 ins Benediktinerkloster Cluny ein. Er wurde mit einer Reise nach Rom beauftragt, um von Papst Agapitus II. eine Bestätigungsurkunde für Cluny zu erhalten und lebte dann einige Zeit im Kloster Sant'Elia in Castel Sant'Elia bei Viterbo, wo er auch Abt wurde. 954 wurde Majolus in Cluny zum Vertreter, dann zum Nachfolger des kranken Abtes Aimard gewählt, der 965 starb. Unter seiner Führung kam es zu einem weiteren wirtschaftlichen Aufschwung der Abtei und weiter Ausbreitung der Reformen von ClunyDie Reformen von Cluny gingen im 10. Jahrhundert aus vom Benediktinerkloster Cluny in Burgund. Ziel war die strenge Beachtung der Benediktinerregel und Vertiefung der Frömmigkeit des einzelnen Mönches sowie eine neue Gewissenhaftigkeit bei der Feier des täglichen Gottesdienstes. Die Klosterwirtschaft sollte selbständig zum Erhalt des Klosters dienen können und die Klöster aus dem Herrschaftsanspruch der weltlichen Herren aber auch der Bischöfe herausgenommen und direkt dem Schutz des Papstes unterstellt werden., wovon über 1000 Urkunden und der Bau der zweiten Kirche Zeugnis ablegen.

ehemaliges Kloster San Maiolo in Pavia
ehemaliges Kloster San Maiolo in Pavia

Majolus stand in enger Beziehung zu Kaiser Otto I., Kaiserin Adelheid und Kaiser Otto II., der ihm 974 anbot, Nachfolger von Papst Benedikt VI. zu werden, was er wieder ablehnte. Sechsmal reiste Majolus nach Italien, um dort Klöster zu reformieren oder zu gründen, darunter Sant'Apollinare in Classe in Ravenna, San Giovanni Evangelista in Parma, die Klöster San Pietro in Ciel d’Oro und San Salvatore sowie Santa Maria Cella Aurea - das später nach ihm benannte ehemalige Kloster San Maiolo, heute Staatsarchiv - in Pavia und San Paolo fuori le Mura in Rom. Auf der Rückkehr von seiner dritten Italienreise wurde Majolus 972 von den Sarazenen gefangen genommen und erst nach Zahlung eines sehr hohen Lösegeldes durch sein Kloster freigelassen; dies führte zur Vertreibung der Besatzer aus der Provence durch Graf Wilhelm II. Wichtige Abteien, die Majolus unterstellt wurden, waren in Frankreich Maursmünster / Marmoutier, St-Maur-des-Fossés, St-Pierre-le-Vif in Sens, St-Germain in Auxerre, St-Jean-de-Réôme - das heutige Moutier-Saint-Jean und die Abtei auf der Lérins-Insel St-Honorat, in der Schweiz das Kloster Payerne. Zu seinen Schülern gehörten sein Nachfolger Odilo und Wilhelm von Dijon.

Odilo verfasste Majolus' Biografie und betont seine stark auf Christus bezogene Frömmigkeit, die alles Übermaß vermied, die eigene Person in den Hintergrund stellte, die Einsamkeit suchte und um Weitergabe der gewonnenen Erkenntnisse an seine Mönche bemüht war. In Valensole ist Majolus eine kleine Kapelle geweiht, den Bau der Blasius geweihten heutigen Pfarrkirche habe er kräftig unterstützt.

Stadlers Vollständiges Heiligenlexikon

Schriften von Majolus und seine Lebensgeschichte gibt es online zu lesen in den Documenta Catholica Omnia.

Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon

Die Basilika San Pietro in Ciel d’Oro in Pavia ist täglich von 8.30 Uhr bis 12 Uhr und von 15.30 Uhr bis 19.15 Uhr geöffnet. (2023)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 01.04.2023

Quellen:

• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler, Stuttgart / Weimar 2000
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 6., Herder, Freiburg im Breisgau 1997

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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