Ökumenisches Heiligenlexikon

Maria - Jungfrau Maria von Guadalupe

0 Gedenktag katholisch: 12. Dezember
nicht gebotener Gedenktag
Fest in Kanada, in den USA und bei den Marianern von der Unbefleckten Empfängnis
Hochfest im Erzbistum Mérida-Badajoz und im Bistum Coria-Cáceres: 6. September
Fest im Bistum Plasencia, gebotener Gedenktag im Erzbistum Toledo: 6. September


Biographie: => Maria

Gnadenbild von Guadalupe
Gnadenbild von Guadalupe

Das Fest erinnert an die Marienerscheinung vor Juan Diego in Mexiko. Ihm erschien 1531 Maria und beauftragte ihn, vom Bischof in Ciudad de Mexico / Mexiko City die Errichtung einer Kirche auf einem Hügel nahe der Stadt, auf dem zuvor ein Heiligtum der Azteken-Göttin Tonantzin stand, zu erbitten. Drei Tage später erschien Maria dem Indianerjungen Juan ein zweites Mal, auf dem schneebedeckten Hügel wuchsen Rosen, Juan Diego sammelte sie und brachte sie in seinem Mantel zum Bischof; als er den Mantel öffnete, um dem Bischof die Rosen zu geben, war auf dem Mantelfutter das Gesicht von Maria zu sehen. Der Bischof erkannte darin das Bild der Jungfrau von Guadalupe in Spanien; nun überzeugt, ließ er die Kirche bauen.

Das Original ist die schwarze Madonna im Kloster in Guadalupe in der Provinz Cáceres in der Extremadura in Spanien. Diese schon damals sagenumwobene Figur aus Zedernholz - festlich gekleidet mit Tuniken aus Brokat hat sie eine typische dreieckige Form - wurde 580 von Papst Gregor dem Großen dem Erzbischof Leander von Sevilla geschenkt. 711 wurde sie vor den Mauren versteckt und ging mit den Wirren der Zeit verloren. Im 13. Jahrhundert erschien Maria einem einfachen Hirten aus Cáceres und wies ihn an, an einer bestimmten Stelle zu graben. Er benachrichtigte die Geistlichen und man stieß auf die seit über 500 Jahren verschwundene Marienfigur mit intakten Dokumenten, die über den Hintergrund des Verschwindens Aufschluss gaben. Über der Fundstelle wurde eine kleine Kirche errichtet.

König Alfonso XI. ließ 1330 in Guadalupe ein Kloster errichten aus Dankbarkeit, dass die Heilige Jungfrau seine Kämpfe gegen die Mauren unterstützt und zum Erfolg geführt hatte. Wichtig wurde das magische Jahr 1492, als die katholischen Könige in Granada die letzten Gebietsreste auf der spanischen Halbinsel von den Mauren zurückeroberten, und im selben Jahr Kolumbus in ihrem Auftrag in der Neuen Welt an Land ging. Es heißt, er habe vor seiner Reise im Kloster Guadalupe die Schwarze Madonna gebeten, ihn zu beschützen; zum Dank nannte er eine Inselgruppe in Amerika Santa Maria de Guadalupe de Estremadura.

Lange Zeit von der katholischen Kirche geschmäht, ist die Jungfrau von Guadalupe heutzutage die offizielle Patronin Mexikos. An vielen Stellen mitten im Alltagsleben gibt es von der Bevölkerung improvisierte Altäre. In Guadalupe in Mexiko befindet sich nun die Basilika der Jungfrau von Guadalupe Hidalgo, das wichtigste Heiligtum Mexikos und eines der bedeutendsten Marienheiligtümer der Welt. Die neue Basilika, die eine einsturzgefährdete erste an der Stelle der Marienerscheinung vor Juan Diego ersetzt, wurde 1974 geweiht und 1975 eröffnet; sie kann bis zu 40.000 Besuchern Platz bieten und ist eine der größten Kirchen der Welt.

Basilika der Jungfrau von Guadalupe in Mexiko
Basilika der Jungfrau von Guadalupe in Mexiko

Papst Benedikt XIV. erklärte 1754 die Jungfrau von Guadalupe zur Patronin von Mexiko und zeichnete das Fest am 12. Dezember durch ein eigenes Messformular und Offizium aus. Papst Leo XIII. dehnte die Feier des Festes auf alle lateinamerikanischen Länder aus. In seinem Auftrag krönte der Erzbischof von Mexiko, Alarcón y Sanchez de la Barquera, das Gnadenbild am 12. Oktober 1895. Papst Pius X. erklärte die Gottesmutter von Guadalupe zur Patronin Lateinamerikas, Papst Pius XI. ernannte sie zur Patronin von (ganz) Amerika.

Die Gläubigen singen Maria in der Basilika von Guadalupe am 12. Dezember 2007 das traditionelle mexikanische Geburtstagsständchen Las Mañanitas

Patronin - an diesem Tag - von Mexiko, Lateinamerika und ganz Amerika, der Philippinen, der indigenen Völker, der Ungeborenen





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 15.01.2020

Quellen:
• http://www.spanien-aktuell.com/article.96.html nicht mehr erreichbar
• https://de.wikipedia.org/wiki/Guadalupe_%28Mexiko%29 - abgerufen am 20.07.2023
• http://www.jungle-world.com/seiten/2007/33/10446.php nicht mehr erreichbar

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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