Ökumenisches Heiligenlexikon

Marian Wenzeslaus Konopiński

polnischer Name: Marian Wacław

1 Gedenktag katholisch: 1. Januar
nicht gebotener Gedenktag im Erzbistum München und Freising: 12. Juni
in Polen als Märtyrer der deutschen Besatzung 1939 bis 1945: 12. Juni

Name bedeutet: Mann vom Meer (latein. - deutsch)

Priester, Märtyrer
* 10. September 1907 in Kluczewo, Ortsteil von Ostroróg bei Szamotuły in Polen
1. Januar 1943 in Dachau in Bayern


Marian Wenzeslaus Konopiński
Marian Wenzeslaus Konopiński

Marian Wenzeslaus, ältestes von fünf Kindern des Schmieds Walenty Konopiński und seiner Frau Veronica, besuchte das humanistische Gymnasium in Szamotuły, studierte ab 1927 am Priesterseminar in Gnesen / Gniezno und am Erzbischöflichen Seminar in Posen / Poznań und wurde 1932 in der dortigen Kathedrale zum Priester geweiht. Er war dann KaplanEin Kaplan (von lateinisch capellanus, „der einer Hofkapelle zugeordnete Kleriker”) ist im deutschen Sprachraum ein römisch-katholischer Priester in den ersten Jahren nach seiner Weihe, der in der Regel noch einem erfahrenen Pfarrer unterstellt ist. In manchen Bistümern wird er Vikar genannt - dies ist die Bezeichnung des kanonischen Kirchenrechts von 1983 - in anderen Kooperator. und wurde 1938 Vikar an der Michaels-Kirche in Poznań, wo er noch Soziologie an der Universität studierte. 1939 wurde er zum Hauptmann der Reserve ernannt; nach dem Einmarsch der Deutschen am 1. September meldete er sich freiwillig zur polnischen Armee und diente als Kaplan beim 15. Kavallerie-Regiment. In Poznań nahm er an der Schlacht teil bis zur polnischen Niederlage am 28. September und kam dann ins Kriegsgefangenenlager nach Nienburg an der Weser. Im Mai 1940 wurde er frei gelassen, bald darauf erneut verhaftet und ins Konzentrationslager Neuengamme in Hamburg eingeliefert; von dort kam er noch im selben Monat ins Konzentrationslager nach Dachau.

In Dachau durften die Häftlinge im Priesterblock zunächst noch die Heilige Messe feiern; Anfang 1941 wurde das ebenso verboten wie das Stundengebet, der Besitz von Andachtsgegenständen und geistiger Beistand für Sterbende. Im November wurde Marian Konopiński als einer von 20 Priestern - neben 18 aus Polen ein Niederländer und ein Tscheche - zu medizinischen Experimenten eingeteilt: ihnen wurden Krankheit erregende Keime gespritzt. Vier Priester wurden dann überhaupt nicht behandelt, je acht erhielten Sulfonamide oder homöopathische Mittel, darunter auch Konopiński. Letztere halfen nicht, Konopiński Zustand wurde kritisch. Nachdem er das Bewusstsein verloren hatte, starb er vier Tage später; sein Leichnam wurde im Krematorium des Lagers verbrannt.

Verantwortlich für die Menschenversuche im Konzentrationslager Dachau war SS-Obergruppenführer Ernst Robert Grawitz; er entzog sich der Bestrafung durch die Alliierten, indem er sich und seine Familie im April 1945 mit einer Handgranate tötete. Emil Heinrich Schütz, der die Versuche an den Dachauer Häftlingen durchführte, überstand das Kriegsende unbehelligt und arbeitete ab 1947 als Facharzt für Innere Medizin in Essen. 1972 wurde er vor dem Landgericht München II angeklagt und 1975 zu zehn Jahren Haft verurteilt; seine Ärzte bescheinigten ihm eine schwere Krankheit, sodass er seine Haftstrafe nicht antreten musste. 1986 starb er 80-jährig in Feldafing bei Starnberg.

Kanonisation: Marian Konopiński wurde am 13. Juni 1999 in Warschau durch Papst Johannes Paul II. zusammen mit 107 weiteren polnischen Märtyrern der NS-Herrschaft seliggesprochen.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 25.08.2020

Quellen:
• https://pl.wikipedia.org/wiki/Marian_Konopi%C5%84ski - abgerufen am 20.07.2023
• https://www.selige-kzdachau.de/index.php/selige/108-selige-maertyrer/marian-konopinski - abgerufen am 21.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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