Ökumenisches Heiligenlexikon

Marinus

1 Gedenktag katholisch: 15. November
nicht gebotener Gedenktag im Erzbistum München und Freising

Name bedeutet: Mann vom Meer (latein.)

Mönch, Bischof, Glaubensbote in Bayern, Märtyrer
* in Irland oder Aquitanien in Frankreich(?)
697 (?) in Wilparting bei Irschenberg in Bayern


Matthäus Günther: Erhebung des Marinus in den Himmel, Gewölbefresko (Ausschnitt), 1763, in der ehemaligen Klosterkirche in Rott am Inn
Matthäus Günther: Erhebung des Marinus in den Himmel, Gewölbefresko (Ausschnitt), 1763, in der ehemaligen Klosterkirche in Rott am Inn

Marinus und Anianus kamen der Legende zufolge als Mönche nach Rom und wurden von Papst Eugen I. empfangen. Er weihte Marinus zum Wanderbischof und Anianus zum Diakon. Als Glaubensboten kamen sie um 655 in die Gegend um (Bad) Aibling, wo sie mehr als 40 Jahre als Einsiedler lebten. Marinus soll zusammen mit Anianus von plündernden Vandalen - gemeint sind vielleicht vagabundierende Slawen - ermordet und verbrannt worden sein: sie drangen der Überlieferung zufolge in Marinus' Höhle ein und wollten ihn zwingen, ihnen den Weg zu bewohnten Gebieten zu zeigen; er aber weigerte sich, denn er hatte gelobt, er werde seine Höhle nicht lebend verlassen; deshalb wurde er von den Vandalen auf einem Holzstoß bei lebendigem Leibe verbrannt.

Einsiedeleien und Kirche in Wilparting, im Hintergrund die Kirche in Irschenberg
Einsiedeleien und Kirche in Wilparting, im Hintergrund die Kirche in Irschenberg

50 Jahre später wurde der Legende zufolge dem Priester Priamus der Begräbnisort der beiden offenbart; der legendäre Bischof Tolusius von Freising ließ demnach die Gebeine von Anianus und Marinus in der Zeit unter Pippin dem Jüngeren und Karlmann erheben.

Die Verehrung ist im Sakramentar von Kaiser Heinrich II. bezeugt. Die Lebensgeschichte wurde im 12. Jahrhundert verfasst, möglicherweise aufgrund einer Notiz von Arbeo von Freising. Im 15. und im 18. Jahrhundert wurden ihre Gebeine (erneut) erhoben; um den Besitz der Reliquien stritten sich die Gemeinden Rott am Inn und Wilparting bei Irschenberg; hier wird ein Grab unter einer Tuffplatte des 8. Jahrhunderts als das der Märtyrer verehrt: nach Erhebungen in den Jahren 1723 und 1776 wurde der Streit zugunsten von Wilparting entschieden, der Überlieferung nach der Ort des Martyriums und bis heute eine Wallfahrtsstätte; dennoch wurde die Verehrung in Rott am Inn weiter gepflegt.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 12.09.2020

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Ekkart Sauser. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. XV, Herzberg 1999
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 1. Herder, Freiburg im Breisgau 1993
• http://www.ovb-online.de/rosenheim/kultur/heiligen-marinus-anianus-4410670.html

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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