Ökumenisches Heiligenlexikon

Martinian von Athen

auch: von Caesarea, von Palästina

3 Gedenktag katholisch: 13. Februar

3 Gedenktag orthodox: 13. Februar

1 Gedenktag armenisch: 13. Februar

1 Gedenktag koptisch: 13. Februar, 16. Mai
Übertragung der Gebeine von Athen nach Antiochia

1 Gedenktag äthiopisch-orthodox: 16. Mai
Übertragung der Gebeine von Athen nach Antiochia: 13. Februar

1 Gedenktag syrisch-orthodox: 13. Februar, 16. Mai

Name bedeutet: dem (römischen) Kriegsgott Mars geweiht (latein.)

Einsiedler
* um 372 (?) in Caesarea im Libanon, heute Arqa bei Tripolis im Libanon 1
um 422 (?) in Athen in Griechenland


Martinian wurde Mönch und lebte der Überlieferung zufolge ab seinem 18. Lebensjahr als Einsiedler auf dem Berg Gabal El-Safina (Schiffsberg) nahe seiner Geburtsstadt, der damals Arqa genannt wurde wie heute auch der Ort. Er hatte demnach die Gabe, Krankheiten zu heilen und Dämonen auszutreiben. Eine Legende erzählt, dass eines Tages eine Frau die Wette einging, dass sie den Einsiedler verführen könne, nachdem sich der Ruhm von dessen tugendhaftem Leben in der Stadt verbreitet hatte. Sie kam eines Nachts zu ihm und gab vor, als hätte sich im Sturm verlaufen. Martinian ließ sie angesichts des Unwetters eintreten, ging in sein Zimmer und schloss die Tür ab. Am Morgen wollte er die Frau wegschicken, zündete ein Feuer an und sagte: Sie wollen, dass ich vor Versuchung brenne und diese mich in das Feuer der Hölle führen soll. Aber stattdessen werde ich für meine Jungfräulichkeit brennen und meine Seele retten. Die Frau bereute und bat, sie auf den Weg der Erlösung zu führen. Er wies sie an, nach Betlehem zu Paula von Rom zu gehen; dort lebte die Frau namens Zoë zwölf Jahre lang als Nonne in strenger Askese bis zu ihrem gesegneten Ende.

Felseninsel Sanini bei Tripolis
Felseninsel Sanini bei Tripolis

Um jeder Versuchung zu entgehen, lebte Martinian sechs Jahre auf einer Insel unter freiem Himmel; diese Felseninsel war so niedrig, dass die Wellen über sie schlugen, wenn die See hoch ging - offenbar die Insel Sanini bei Tripolis. Eine Legende erzählt, dass eine Jungfrau nach einem Schiffbruch auf diese Insel verschlagen wurde; Martinian stürzte sich demnach ins Meer, denn er wollte lieber ertrinken, als sich der Gefahr zu sündigen aussetzen.

Zwei Delphine brachten Martinian ans Festland, die Frau blieb allein auf der Insel zurück. Als der Fährmann, der Martinian einmal jährlich Brot und Wasser brachte, statt seiner die schöne junge Frau sah, wollte er aus Furcht vor dämonischem Spuk nicht landen; erst als ihn die Jungfrau mit aufgehobenen Händen bat, wie sonst Martinian doch ihr das Brot zu bringen, weil sie dessen Lebensweise hier fortsetzen wolle, willigte der Schiffer ein. Nach etlichen Jahren starb die Jungfrau namens Photina (Lucina).

Ruinen der Anfang des 5. Jahrhunderts offenbar als Bischofskirche errichteten Kirche Megala Panagia im Gelände der Ausgrabungen an der Hadriansbibliothek in Athen
Ruinen der um 400 offenbar als Bischofskirche errichteten Kirche Megala Panagia im Gelände der Ausgrabungen an der Hadriansbibliothek in Athen

Die beiden letzten Jahre seines Lebens war Martinian unablässig auf der Wanderung und kam so auch nach Athen, wo er krank wurde. Als er den Tod nahen spürte, ging er in eine Kirche und legte sich auf den Boden. Dem Bischof von Athen wurde der heiligmäßige Lebenswandel von Martinian geoffenbart, deshalb ließ dieser ihn mit Ehren begraben.

Unter Kaiser Leo I., dem Schlächter, mit vollen Namen Flavius Valerius Leo, wurden Martinians Gebeine von Athen nach Antiochia - das heutige Antakya / Hatay übertragen. In Konstantinopel - dem heutigen Ístanbul - war ihm eine Kirche geweiht.

1 Als Heimatort wird meistens fälschlich Cäsarea in Israel angegeben.

Die Hadriansbibliothek in Athen und das Ausgrabungsgelände westlich davon ist täglich von 8 Uhr bis 20 Uhr geöffnet, der Eintritt beträgt 4 €. Für alle archäologischen Stätten in Athen gibt es ein fünf Tage gültiges Kombiticket zum Preis von 30 €. (2019)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 15.05.2021

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 4. Band: M-P. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1875
• https://oca.org/saints/lives/2019/02/13/100513-venerable-martinian-of-caesarea-in-palestine - abgerufen am 04.02.2024

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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