Ökumenisches Heiligenlexikon

Martinianus, Saturianus und Gefährten

für Martinianus: auch Martianus, Marcianus, Maturianus, Mauritanus
für Saturnianus: auch Satirus, Satirianus und Satyrianus

5 Gedenktag katholisch: 16. Oktober

Name bedeutet: M: dem (römischen) Kriegsgott Mars geweiht (latein.)
S: nach dem altröm. Saatgott Saturn (latein.)

Märtyrer
459 ? in der römischen Provinz Africa proconsularis, heute etwa Tunesien


Martinianus war der Überlieferung zufolge Waffenschmied und diente als Sklave bei einem wohlhabenden und vornehmen Heerführer der Vandalen; er sollte nach dem Willen seines Herrn die schöne Sklavin Maxima heiraten. Diese willigte zum Schein ein, bekannte ihrem Mann aber nach der Hochzeit, dass sie das Gelübde der Jungfrauenschaft abgelegt habe. Martinianus floh deshalb mit seiner Frau und seinem Bruder Saturianus sowie weiteren zwei leiblichen Brüdern in ein - später von Maxima geleitetes - Kloster nach Tabracenum - dem heutigen Tabarca. Dessen Vorsteher Andreas nahm sie auf, aber Martinianus' Herr fand sie dort.

Martinianus' Herr setzte dann alle schweren Qualen aus; sie wurden mit von dornenbestzten Prügeln geschlagen, ihnen wurden die Beine zerquetscht und Fleischstücke herausgerissen, aber sie wurden durch Gottes Hilfe wunderbar am Leben erhalten und über Nacht im Gefängnis geheilt. Der schreckliche Herr starb dann eines plötzlichen Todes, seine Witwe schenkte die Brüder dem Häuptling Capsur in der Wüste Capra Picta - der Wüste zwischen Béni Abbès und Béni Mansour in Algerien -; Maxima gab sie die Freiheit. Die vier Brüder bekehrten dort viele Menschen zum Christentum; als Vandalenkönig Geiserich davon erfuhr, ließ er sie an einen von vier Pferden gezogenen Wagen binden und zu Tode schleifen.

Maxima lebte nach ihrer Freilassung als Nonne und Vorsteherin des Klosters Tabarca, lebte noch im Jahr 487 und starb eines natürlichen Todes. Manche Überlieferung erzählt, dass sie nach Fréjus bei Toulon in Frankreich übergesiedelt sei.

Am Grab von Martinianus, Saturianus und deren zwei Brüdern wurde eine blinde Frau wieder sehend.

Die Augustiner-Eremiten zählen diese Märtyrer zu ihren Ordensheiligen.

In Tabarca wurde in der Zeit des französischen Protektorats ab 1884 in einer alten römischen Zisterne die Maxima geweihte Kirche errichtet; diese wurde 1994 geschlossen und 2011 in ein Museum umgewandelt.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 10.11.2023

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 4. Band: M-P. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1875
• Paul Gauckler: Mosaïques tombales d'une chapelle de martyrs à Thabraca. In: Monuments et mémoires de la Fondation Eugène Piot, Bd. 13/2. Paris 1906.
• https://fr.wikipedia.org/wiki/Église_Sainte-Maxime_de_Tabarka - abgerufen am 10.11.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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