Ökumenisches Heiligenlexikon

Mechitar von Sebaste

armenischer Name: Mkhitar Sebastatsi - Մխիթար Սեբաստացի
Taufname: Manuk

1 Gedenktag katholisch: 27. April

1 Gedenktag armenisch: 27. April

Name bedeutet: Gott tröstet (hebr. - armenisch)

Mönch, Priester, Ordensgründer
* 7. Februar 1676 in Sebaste in Armenien, heute Sivas in der Türkei
27. April 1749 in Venedig in Italien


Manuk, Sohn von Petros and Shahristan, wurde von 1685 bis 1691 im Nshan-Kloster in Sebaste ausgebildet. 1695 ging er nach Aleppo - dem heutigen Halab in Syrien -, wo er Priester der römisch-katholischen Kirche traf. 1696 wurde er zum Mönch mit dem Ordensnamen Mechitar und 1699 zum Priester geweiht. Es wurde sein Anliegen, eine Predigergemeinschaft zur Verbesserung der Bildung und des spirituellen Niveaus des armenischen Volkes zu gründen; sie sollte nicht nur Priestermönche umfassen, sondern auch Männer, die zur Erleuchtung der Nation beitragen können. 1700 versammelte er acht Schüler und gründete 1701 in Konstantinopel - dem heutigen Ístanbul - den Orden, der später nach ihm Mecharistische Kongregation genannt wurde. Zudem veröffentlichte er in dieser Zeit Übersetzungen religiöser Bücher aus dem Lateinischen. 1702 ging er mit seiner Gemeinschaft in das damals von Venedig beherrschte Modone - das heutige Methoni - auf dem Peloponnes in Griechenland und erbaute dort die Lazarus-Kirche. 1712 wurde der Orden, der die Regel der Benediktiner befolgte, vom Papst anerkannt, Mechitar wurde Abt. 1715 zwang die türkische Invasion in Modone Mechitar, mit seinem Orden nach Venedig zu ziehen, wo sie 1717 vom Senat die Insel San Lazzaro erhielten und das Kloster errichteten. Dieses wurde zum wissenschaftlichen und kulturellen Zentrum. Mehr als 50 Bücher wurden veröffentlicht, davon 14 von Mechitar verfasste, darunter Werke zur Übersetzung in die armenische Sprache und 1737 ein Kommentar zum Matthäusevangelium, basierend auf Werken von Thomas von Aquin und anderer westlicher Theologen.

Aus der Armenischen Kirche wurde Mechitar kritisiert, weil er die Oberherrschaft der römisch-katholischen Kirche anerkannte. Dennoch blieb er armenophil und patriotisch und blieb dem armenischen Ritual treu; zudem lehnte er ein eigenes Katholikat für Katholiken in Armenien immer ab. Heute gilt er als Förderer des ökumenischen Dialoges mit Rom. Mechitar schuf die Grundlagen für eine neue Blüte armenischer Gelehrsamkeit im 18. und 19. Jahrhundert. Er wurde in seinem Kloster auf San Lazzaro in Venedig bestattet.

Kirche der Mechitaristen in Wien
Kirche der Mechitharisten in Wien

Mechitar wird als zweiter Gregor der Erleuchter und als zweiter Mesrop bezeichnet. Die Kongregation besteht bis heute auf der Insel San Lazzaro in Venedig. Ein davon abgespaltener Teil kam 1810 nach Wien, 1811 konnte dort das bis heute bestehende Kloster - ein früheres Kapuzinerkloster - bezogen werden. 2000 vereinigten sich beide Zweige des Ordens wieder.

Kanonisation: In der katholischen Kirche wurde 1800 ein Seligsprechungsverfahren eingeleitet, aber durch die Invasion der Franzosen und die Auflösung der Klöster nicht weiter verfolgt. Der Patriarch von Venedig und spätere Papst Pius X. leitet das Verfahren 1895 wieder ein.

Catholic Encyclopedia

Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon

Die Kirche und das Kloster der Mechitharisten in Wien können montags bis freitags von 10 Uhr bis 16 Uhr besichtigt werden. (2021)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 15.07.2023

Quellen:
• http://www.armenianreligion-am.armin.am/en/Encyclopedia_mkhitar_sebastasti - abgerufen am 14.07.2023
• https://en.wikipedia.org/wiki/Mkhitar_Sebastatsi - abgerufen am 14.07.2023
• Faltblatt Die Mechitharisten in Wien, Wien o. J. (2021)

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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