Ökumenisches Heiligenlexikon

Nikolaus Selnecker

1 Gedenktag evangelisch: 24. Mai

Name bedeutet: der Sieger über das / aus dem Volk (griech.)

Pfarrer
* 15. Dezemberim Dezember 1530 in Hersbruck bei Nürnberg in Bayern
1592 in Leipzig in Sachsen


Evang.-lutherische Stadtkirche, frühere Kirche St. Maria, in Hersbruck
Evang.-lutherische Stadtkirche, frühere Kirche St. Maria, in Hersbruck

Nikolaus Selnecker war schon als Schüler ab 1542 Organist an der Burgkapelle in Nürnberg. Dann studierte er Theologie bei Philipp Melanchthon an der damaligen Universität Leucorea - heute die Stiftung Leucorea mit wissenschaftlichen Instituten - in Wittenberg. 1557 wurde er Prediger am Fürstenhof in Dresden. Seine Vermittlungsversuche zwischen den Parteien in der evangelischen Kirche, die sich nach Martin Luthers Tod zunehmend verfeindet hatten, brachten ein unstetes Leben mit sich.

Jean-Jacques Boissard,; Theodor de Bry: Bibliotheca chalcographica, hoc est Virtute et eruditione clarorum Virorum Imagines. Heidelberg: Clemens Ammon, 1669. Pars 3: 1669
Jean-Jacques Boissard, Theodor de Bry: Bibliotheca chalcographica, hoc est Virtute et eruditione clarorum Virorum Imagines. Heidelberg: Clemens Ammon, Pars 3, 1669

Selnecker wurde auf verschiedene einflussreiche Positionen berufen, aber immer wieder auch entlassen: er war Professor an der damals neuen Universität in Jena und an der Universität in Leipzig - diese stand damals an der Stelle des heutigen Paulinums, des ehemaligen Klosters der Dominikaner mit der Kirche St. Pauli, das nach seiner Aufhebung 1543 die Universität beherbergte; die Kirche wurde 1968 abgerissen, 2007 bis 2017 wurde das heutige Gebäude mit wissenschaftlichen Instituten und Universitätskirche errichtet. Selnecker wurde dann Generalsuperintendent in Braunschweig, in Wolfenbüttel, in Leipzig mit Sitz an der Thomaskirche und in Hildesheim. Anhänger Melanchthons, denen er eigentlich nahe stand, beschimpften ihn als Wendehals, die Lutheraner nannten ihn Schelmlecker und bei den Anhänger von Johannes Calvin galt er wegen seiner kleinen Gestalt als Lutheräffchen.

Nikolaus Selnecker wirkte an der Konkordienformel mit und verfasste Texte und Melodien für Kirchenlieder. Drei seiner Lieder finden sich heute im Evangelischen Gesangbuch: EG 157 und EG 246, zu denen er die Texte verfasste, und das bekannte Nun lasst uns Gott dem Herren Dank sagen und ihn ehren, EG 320, das ihm die Melodie verdankt. In seiner Heimatstadt erinnert der Platz um die Stadtkirche an ihn.

Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon

Die Burg in Nürnberg ist von April bis 4. Oktober täglich von 9 Uhr bis 18 Uhr, im Winter täglich von 10 Uhr bis 16 Uhr zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt ist frei. (2021)
Im ehemaligen Collegium Jenense, aus dem die Universität Jena wuchs, gibt es eine kleine Ausstellung zu deren Geschichte, der Eintritt ist frei. (2023)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 01.11.2023

Quellen:
• Joachim Januschek - http://www.glaubenszeugen.de/kalender/s/kals037.htm - abgerufen am 18.10.2023
• Evangelisches Gesangbuch. Gesangbuchverlag, Stuttgart 1996

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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