Ökumenisches Heiligenlexikon

Nonnosus von Soracte

1 Gedenktag katholisch: 2. September
nicht gebotener Gedenktag im Erzbistum München und Freising
Auffindung der Gebeine: 12. Mai
Verehrung der Gebeine in Bamberg: 19. August

Name bedeutet: der nicht zu Gebrauchende (latein.)

Abt auf dem Monte Soratte
* um 500
um 560 auf dem Berg Soracte / Monte Soratte nördlich von Rom in Italien


Nonnosus mit einem Pilger, der unter dem Grab hindurchschlüpft. Bild an der Kanzelrückwand der Kirche in Unterweikertshofen bei Dachau in Bayern, nach 1700
Nonnosus mit einem Pilger, der unter dem Grab hindurchschlüpft. Bild an der Kanzelrückwand der Kirche in Unterweikertshofen bei Dachau in Bayern, nach 1700

Nonnosus war Mönch in dem aus der Einsiedelei des römischen Bischofs Silvester I. entstandenen Kloster auf dem hohen Mons Soracte - heute Monte Soratte bei Viterbo; er hatte der Überlieferung nach unter seinem despotischen Abt zu leiden, doch er ertrug alle Demütigungen und Qualen. Als er um 560 selbst Abt dieses Klosters wurde, war er demnach gütig und freundlich gegenüber seinen Mitbrüdern.

Nonnosus in seinem Kloster auf dem Mons Soracte bestattet. Von Papst Gregor „dem Großen” wurde er lobend erwähnt. Im 9. Jahrhundert wurden seine Gebeine ins Kloster Suppentonia - heute die Basilika Sant'Elia bei Castel Sant'Elia nahe Viterbo - übertragen, von dort kamen sie der Überlieferung zufolge durch Bischof Niker Mitte des 11. Jahrhunderts nach Freising, wo sie ein vielbesuchtes Wallfahrtsziel wurden; tatsächlich sind dies aber wohl die Reliquien des Nonnosus von Molzbichl.

Der Steinsarg stammt aus dem Jahre 1161, dem Öl der Grablampe wird Heilkraft nachgesagt; Nonnosus' Kopf - tatsächlich aber der des Nonnosus von Molzbichl - kam vor 1660 nach Bamberg. Der Sarg - auch dieser ist in Wahrheit der des Nonnosus von Molzbichl - wurde 1708 als Hochgrab in die Krypta des Domes in Freising gestellt; man kann unter ihm hindurchkriechen und dadurch Hilfe erfahren. Mitte des 17. Jahrhunderts wurde die Verehrung auch auf dem Monte Soratte neu belebt und verbreitete sich in Mittelitalien. In Castel Sant'Elia werden Reliquien in der Pfarrkirche San Antonio Abate verehrt.

Chor der Kirche Sant'Elia unterhalb von Castel Sant'Elia
Chor der Kirche Sant'Elia unterhalb von Castel Sant'Elia

Am 12. Mai wird in einigen Verzeichnissen die Auffindung der Gebeine eines Bekenners Nonnosus verzeichnet, der wohl mit Nonnosus identisch ist.

Attribute: Öllampe, Felsen
Patron von Freising; gegen Gebrechen und Nöte in der Schule; des Bistums Nepi-Sutri, Nebenpatron des Freisinger Domes

Die Erzählung von Papst Gregor „dem Großen” über Nonnosus, 1. Prior des Klosters auf dem Berg Sorakte gibt es in der Bibliothek der Kirchenväter der Université Fribourg auf Deutsch.

Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon

Die Kirche Sant'Elia bei Castel Sant'Elia ist samstags und sonntags von 10 Uhr bis 12 Uhr und von 17 Uhr bis 19 Uhr - zwischen Oktober und März von 15 Uhr bis 17 Uhr - geöffnet. (2017)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 12.11.2023

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 7., Herder, Freiburg im Breisgau 1998
• Infotafel in der Pfarrkirche San Antonio Abate in Castel Sant'Elia

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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