Ökumenisches Heiligenlexikon

Pandita Ramabai

Beiname auch: Sarasvati

1 Gedenktag evangelisch: 5. April

1 Gedenktag anglikanisch: 30. April

Name bedeutet: ?

Glaubensbotin, Wohltäterin
* April 1858 im Gangamula-Wald im Distrikt Mangalore / Mangaluru in Indien
5. April 1922 in Mukti in Indien


Pandita Ramabai
Pandita Ramabai

Ramabai Dongre Medhavi war die Tochter eines gelehrten Brahmanen. Ihr Vater lehrte sie die indische Weisheit und die Philosophie der Veden. Mit 16 Jahren war sie gegen die herrschende Sitte noch unverheiratet, als ihre Eltern bei einer großen Hungersnot ihren Besitz verloren und an Hungertyphus starben. Ramabais Bruder fand in Kalkutta eine Stellung als Puranika-Lehrer, auch sie selbst war als Lehrerin dieser heiligen Schriften tätig und wurde damit zur Vorkämpferin der indischen Frauenbewegung: sie wies in ihren Vorträgen nach, dass die übliche Heirat noch fast im Kindesalter und das Elend der Witwen nicht im Einklang mit der alten Weisheitslehre stehen und schrieb darüber ihr Buch Sittlichkeitsgrundsätze für Frauen. Die gelehrten Brahmanen Calcuttas verliehen ihr die Titel Pandita, Professor und Sarasvati, göttliche Verkörperung der Sprache, des dichterischen Ausdrucks und der Gelehrsamkeit.

Pandita Ramabai heiratete einen Juristen, der nach kurzer Ehe 1881 starb. Schon ein Jahr danach gründete sie die Arya Mahila Schule in Poona / Pune zur Unterrichtung von Mädchen. 1882 ging sie mit ihrer Tochter nach England und hielt Vorträge über das Elend der indischen Frauen. In Fulham lernte sie die Schwestern vom Kreuz kennen und wurde Christin: 1883 ließ sie sich und ihre Tochter taufen. 1886 brach sie nach den USA auf, wo sie 1887 ihr wichtigstes Buch mit dem Titel Die Hindufrau höherer Kasten veröffentlichte. Die zahlreichen Spenden aus Europa und Amerika ermöglichten es ihr, nach der Rückkehr nach Indien 1889 in Poona ein Waisenhaus für Kinderwitwen einzurichten, in dem sie mit rund 50 Witwen zusammenlebte. Als 1897 eine Hungersnot ausbrach, organisierte sie eine Hilfsaktion; 200 Mädchen und Frauen, die sie vor dem Hungertod bewahren konnte, siedelte sie auf ihrem Land an, 1200 Menschen fanden im Dorf Mukti, Stätte der Rettung eine neue Heimat und Arbeit in handwerklichen und landwirtschaftlichen Betrieben.

Pandita Ramabai bildete unter Mithilfe ihrer Töchter Lehrerinnen und Krankenpflegerinnen aus, 1904 gründete sie eine Bibelschule zur Ausbildung von Missionarinnen. 1905 kam es zu einer Erweckung, über 1000 Menschen ließen sich taufen. 1919 verlieh ihr der König von England die goldene Kaisar-i-Hind-Medaille als Zeichen der Anerkennung.

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 24.11.2014

Quellen:

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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