Ökumenisches Heiligenlexikon

Pankratius von Taormina

italienischer Name: Pancrazio
armenischer Beiname: der Erleuchter

1 Gedenktag katholisch: 8. Juli
3. April

1 Gedenktag orthodox: 9. Juli, 9. Februar

1 Gedenktag armenisch: 14. Juli, Donnerstag nach dem ersten Adventssonntag

Name bedeutet: der alle Besiegende (griech.)

erster Bischof von Taormina, Märtyrer
* um 20 in Cilicien in der Türkei
9. Juli 98 (?) in Taormina auf Sizilien in Italien


Pankratius zog der legendären Überlieferung zufolge in jungen Jahren mit seinen Eltern nach Jerusalem und begegnete dort Jesus von Nazaret. Später ließ er sich demnach in Antiochia - dem heutigen Antakya / Hatay - taufen. Dort wurde er durch Petrus zum Bischof geweiht und im Jahr 40 nach Taormina ausgesandt, wo er demnach der erste Bischof auf Sizilien wurde; in anderer Version zog er sich erst in eine Höhle an der Schwarzmeerküste zurück, wo Paulus 1 ihn fand, der ihn nach Taormina schickte. Dort habe er den Götzendienst bekämpft und die Götzenbilder zerstört, die Tempel in Kirchen umgewandelt und sogar den Präfekten der Stadt, Bonifatius, vom christlichen Glauben überzeugt. Dennoch starb er demnach als Märtyrer: der Götzenprister Artagato lud Pankratius zu einem Festmahl in sein Haus ein; dort wollte er ihn zwingen, eine hölzerne Götterstatue zu küssen, die in Stücke fiel, nachdem Pankratius über ihr das Kreuzeszeichen machte. Sofort wurde er mit Stöcken, Fäusten, Bissen, Steinen und Schwertern angegriffen und sein Körper dann in einen tiefen Brunnen geworfen; nach anderer Überlieferung starb er durch Steinigung.

die Pankratius geweihte Hauptkirche in Canicatti
die Pankratius geweihte Hauptkirche in Canicatti

Die Lebens- und Leidensgeschichte von Pankratius stammt aus dem 8./9. Jahrhundert. Erst mit Nikon, der demnach 273 starb, ist in der Liste ein Bischof von Taormina nachgewiesen, die erste Kathedrale war die heutige Kirche San Francesco di Paola. Erst im 15. Jahrhundert wurde Pankratius durch eine populäre Erzählung des Lehrers Andrea de Crescenzio in Taormina bedeutsam.

Manche Forscher gehen davon aus, dass Pankratius' Verehrung ihren Ursprung in der sizilianischen Stadt Canicatti hat. Schon in der Zeit der byzantinischen Herrschaft über Sizilien war dort die Burg Pankratius gewidmet, heute ist es die Hauptkirche der Stadt; damit war aber wohl der aus Phrygien stammende und bei den Griechen verehrte Pankratius gemeint; dies stützt auch der bis zur KalenderreformNach Abschluss und im Auftrag des => 2. Vatikanischen Konzils wurde im Jahr 1969 eine Liturgiereform in der römisch-katholischen Kirche durchgeführt; in diesem Rahmen wurden auch Änderungen im Römischen Generalkalender vorgenommen; der erneuerte wurde mit dem 1. Januar 1970 in Kraft gesetzt. gültige Gedenktag für Pankratius von Taormina: der 4. April war auch Gedenktag für den Phrygier Pankratius.

die Pankratius geweihte Kirche in Taormina, erbaut auf den Resten eines griechischen Isis-Tempels
die Pankratius geweihte Kirche in Taormina, erbaut auf den Resten eines griechischen Isis-Tempels

Reliquien von Pankratius werden in Rom und auf dem Athos verehrt. Der frühere Isis-Tempel in Taormina wurde zur Kathedrale der Stadt - die heutige Kirche San Francesco di Paola -, bis das Bistum erlosch; der letzte Bischof von Taormina war == Prokopius bis zur arabischen Besetzung der Stadt 906. Der Dom in Taormina ist heute Nikolaus von Myra geweiht, Pankratius eine Kirche; Reste eines unweit davon ausgegrabenen Hauses werden als Haus des Pankratius bezeichnet.

Patron von Taormina und Canicattì

1 Paulus war nie an der Schwarzmeerküste.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 11.11.2022

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 4. Band: M-P. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1875
• https://it.wikipedia.org/wiki/Diocesi_di_Taormina - abgerufen am 20.07.2023
• https://it.wikipedia.org/wiki/Pancrazio_di_Taormina - abgerufen am 20.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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