Ökumenisches Heiligenlexikon

Patricia von Neapel

italienischer Name: Patrizia

1 Gedenktag katholisch: 25. August

Name bedeutet: dem Adel (den römischen Patriziern) zugehörig (latein.)

Pilgerin
* 664 (?) in Konstantinopel, heute Ístanbul in der Türkei (?)
25. August (?) 685 bei Neapel in Italien


Andachtsbild in der Kirche San Gregorio Armeno in Neapel
Andachtsbild in der Kirche San Gregorio Armeno in Neapel

Patricia, Tochter einer reichen und adeligen Familie, war nach der Überlieferung eine Verwandte von Kaiser Konstans II. und lebte an dessen Hof in Konstantinopel. Sie floh demnach in Begleitung ihrer Amme Aglaia, fünf Eunuchen und fünf Kammerfräulein nach Rom, um einer von Konstans gewollten Heirat zu entgehen, und ließ sich vom Papst für den Jungfrauenstand weihen. Sie verschenkte ihren Besitz und wollte eine Pilgerfahrt nach Jerusalem unternehmen, starb dabei aber bei einem Schiffbruch vor Neapel nahe beim Castel dell' Ovo auf der Insel Megaride.

Die Verehrung von Patricia ist seit dem Mittelalter gut belegt. Ihre Gebeine Castel dell' Ovo ins damalige Basilianerkloster Santi Nicandro e Marciano - heute Aula der Universität Kampanien - nach Neapel gebracht, aus dem später das Patricia geweihte Benediktinerinnenkloster mit der auf das 8. Jahrhundert zurückgehenden damaligen Kirche Santa Patrizia - heute ebenfalls von der Universität von Kampanien genutzt - entstand, unter deren Hochalter die Reliquien übertragen wurden.

Eingang zur ehemaligen Kirche Santa Patrizia in Neapel
Eingang zur ehemaligen Kirche Santa Patrizia in Neapel

Unzählige Wunder, die sich an Patricias Grab ereigneten, sind aufgezeichnet. 1625 wurde sie eine der Patrone von Neapel. 1864 wurden ihre Gebeine in die Kirche San Gregorio Armeno gebracht.

Diesen Reliquien sind zahlreiche Blutwunder zu verdanken, sie verflüssigen sich regelmäßig am 25. August gleich denen des Januarius. Erzählt wird, dass dereinst an einem 13. September ums Jahr 1200 ein Wallfahrer, der in der Kirche von Santi Nicandro e Marciano die Nacht zubringen durfte, den Stein über Patricias Grab weghob und einen Zahn herauszog, woraufhin sogleich Blut aus dem Leichnam floss und die Stelle, an der der Kopf lag, mit frischem Blute getränkt wurde. Am Morgen gestand der Mann seinen Frevel und zeigte den Zahn und das frische Blut; es wurde in zwei Glasgefäße gefüllt, der Zahn in eine silberne Kapsel gelegt. Dieses Blut befindet sich in gestockten Zustand; sobald aber der Zahn in seine Nähe gebracht wird und jeweils am 25. August wird es flüssig.

Patronin von Neapel

Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon

Das Castel dell' Ovo mit der Kirche San Salvatore ist täglich von 9 Uhr bis 18.30 Uhr - sonntags nur bis 13 Uhr - zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt ist frei. (2022)





USB-Stick Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD

Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon


Seite zum Ausdruck optimiert

Empfehlung an Freunde senden

Artikel kommentieren / Fehler melden

Suchen bei amazon: Bücher über Patricia von Neapel

Wikipedia: Artikel über Patricia von Neapel

Fragen? - unsere FAQs antworten!

Im Heiligenlexikon suchen

Impressum - Datenschutzerklärung

Schauen Sie sich zufällige Biografien an:
Guala von Brescia
Montanus Gefährten
Robert Malatesta
Unser Reise-Blog:
 
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.


      Zum Schutz Ihrer Daten: mit 2 Klicks empfehlen!

Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 22.05.2022

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 7., Herder, Freiburg im Breisgau 1998
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 4. Band: M-P. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1875
• https://it.wikipedia.org/wiki/Patrizia_di_Costantinopoli - abgerufen am 20.05.2022
• https://www.santiebeati.it/dettaglio/90253 - abgerufen am 20.05.2022

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


Sie könnnen mit Klick auf den Button Benachrichtigungen abonnieren und erhalten dann eine Nachricht, wenn es Neuerungen im Heiligenlexikon gibt: