Ökumenisches Heiligenlexikon

Paul Yun Ji-Chung und Gefährten

122 Gedenktag katholisch: 20. September

Name bedeutet: der Kleine (latein.)

Märtyrer
* 1759 in Jungang-dong in Korea
8. Dezember 1791 in Jeonju in Korea


Andachtsbild in der katholischen Kirche in  Jeonju
Andachtsbild in der katholischen Kirche in Jeonju

Ende des 18. Jahrhunderts war Korea eine auf dem Konfuzianismus aufbauende Gesellschaft, aber von Klassengegensätzen und Privilegien geprägt, von der Dynastie Joseon regiert. Zwar waren es Gelehrte, die zuerst das Evangelium in Korea einführten, es waren aber zumeist die einfachen Menschen, die sich zu der neuen Religion bekannten. Um 1777 kamen von Jesuiten ins Chinesische übersetzte Bücher nach Korea, sie wurden von Aristokraten gelesen, die eine Gruppe von konvertierten Laien anführten; Priester aber gab es nach den Verfolgungen von 1801 nicht. Schließlich baten die Christen in Korea den Bischof von Beijing/Peking um Entsendung von Geistlichen; 1825 wurde auf Bitten von Paul Chõng von Hasang die erste Diözese in Korea eingerichtet, Andreas Kim Tae-gon und Gefährten wurde der erste Bischof, mit ihm kamen zehn französische Missionare. Andreas Kim Tae-gon wurde 1844 der erste einheimische Priester, schon 1846 wurde er gemartert. Die Missionare berichteten von den Koreanern, dass sie - im Gegensatz zu den chinesischen und japanischen - sehr überzeugte und hingebungsvolle Konvertiten seien.

In vier Wellen der systematischen Unterdrückung und Verfolgung starben zwischen 1801 und 1866 von den 20.000 Katholiken in Korea 10.000. Aus den Verfolgungen von 1839, 1846 unnd 1866 wurden 79 Märtyrer - darunter Andreas Kim - im Jahr 1925 seliggesprochen, weitere 24 Märtyrer wurden 1968 seliggesprochen; beide Gruppen, zusammen 103 Märtyrer, wurden 1984 von Papst Johannes Paul II. heiliggesprochen. Im Jahr 2003 wurde in Rom der Seligsprechungsprozess für 124 Märtyrer, die in Verfolgungen zwischen 1791 und 1888 starben, eingeleitet.

Paul Yun Ji-Chung war ein zum Christentum konvertierter Adeliger. Als 1791 seine Mutter starb war, verweigerte er für sie eine konfuzianische Beerdigung und bestattete sie nach christlichem Brauch, denn der katholische Bischof in Beijing hatte im Jahr zuvor den Gebrach der alten Riten für Katholiken untersagt, zudem verbrannte er gemeinsam mit seinem Vetter Jakob Gwon Sangyeon konfuzianische Schriften. Weil das großes öffentliches Aufsehen erregte, wurde er zu Gefängnis verurteilt; Paul versteckte sich, bis an seiner statt sein Onkel gefangengenommen wurde, deshalb stellte er sich. Einen Widerruf seines Glaubens verweigerte er, deshalb übergab ihn der hilflos gewordene Senat nach Jeonju. Auch dort blieben sie standhaft und wurden deshalb zum Tod durch Enthauptung verurteilt. Der Tod deser beiden ging als Sinhae Bakhae-Verfolgung in die Geschichte ein; diese beiden waren die ersten koreanischen Adeligen, die für den katholischen Glauben starben.

Neben Paul und Jakob gehören zu dieser Gruppe die Mäertyrer, die 1801 unter König Sunjo von Joseon in der Shinyu Bakhae genannten Verfolgung - in der insgesamt 300 Katholiken gemartert, andere vertrieben wurden - starben und weitere Märtyrer aus späteren Jahren, insgesamt weitere 122 Katholiken:
Peter Won Sijang
Paul Yun Yuil
Matthäus Choe Ingil
Sabas Jihwang
Paul Yi Dogi
Franziskus Bang
Laurentius Pak Chwideuk
Jakob Won Sibo
Peter Jeong Sanpil
Franziskus Bae Gwangyeom
Martin In Eonmin
Franziskus Yi Bohyeon
Peter Jo Yongsam
Barbara Simagi
Johannes Choe Changhyeon
Augustinus Jeong Yakjong, * 1760, † 1801, Ehemann von Cäcilia Yu Sosa sowie Vater von Paul Chõng von Hasang und Elisabeth Chong Chong-hye
Franziskus Xavier Hong Gyoman
Thomas Choe Pilgong
Lukas Hong Nakmin
Marcellinus Choe Changju
Martin Yi Jungbae
Johannes Won Gyeongdo
Jakob Yun Yuo
Barnabas Kim Ju
Peter Choe Pilje
Lucia Yun Unhye
Candida Jeong Bokhye
Thaddäus Jeong Inhyeok
Karl Jeong Cheolsang
Jakob Chu Munmo
Paul Yi Gukseung
Kolumba Gang Wansuk, * 1761, † 1801, Katechet
Susanna Gang Gyeongbok
Matthäus Kim Hyeonu
Bibiana Mun Yeongin
Juliana Kim Yeoni
Antonius Yi Hyeon
Ignatius Choe Incheol
Agatha Han Sinae
Barbara Jeong Sunmae
Agatha Yun Jeomhye
Andreas Kim Gwangok
Peter Kim Jeongduk
Stanislaus Han Jeongheum
Matthäus Choe Yeogyeom
Andreas Gim Jonggyo
Philip Hong Pilju
Augustinus Yu Hanggeom, * 1756, † 1801, Apostel der Jeolla-do
Franziskus Yun Jiheon
Johannes Yu Jungcheol, * 1779, † 1801), Sohn von Augustinus Yu Hang-geom und Ehemann von Lutgarda Yi Suni. Das 1797 getraute Paar hatte, nachdem der chinesische Priester == Jakob Zhou sie zusammengeführt hatte, auf dessen Anraten hin beschlossen, zölibatär zu leben, aber die konfuzianischen Gesellschaft machte dies unmöglich.
Johannes Yu Munseok
Paul Hyeon Gyeheum
Franziskus Kim Sajip
Gervasius Son Gyeongyun
Karl Yi Gyeongdo
Simon Kim Gyewan
Barnabas Jeong Gwangsu
Antonius Hong Ikman
Thomas Han Deokun
Simon Hwang Ilgwang
Leo Hong In
Sebastian Kwon Sangmun
Lutgarda Yi Suni, * 1782, † 1802, Ehefrau von Johannes Yu Jungcheol. Das 1797 getraute Paar hatte, nachdem der chinesische Priester Jakob Zhou sie zusammengeführt hatte, auf dessen Anraten hin beschlossen, zölibatär zu leben, aber die konfuzianischen Gesellschaft machte dies unmöglich.
Matthäus Yu Jungseong
Pius Kim Jinhu
Agatha Magdalena Kim Yundeok
Alexis Kim Siu
Franziskus Choe Bonghan
Simon Kim Gangi
Andreas Seo Seokbong
Franziskus Kim Huiseong
Barbara Ku Seongyeol
Anna Yi Simi
Peter Ko Seongdae
Joseph Ko Seongun
Andreas Kim Jonghan
Jakob Kim Hwachun
Peter Jo Suk
Teresa Kwon
Paul Yi Gyeongeon
Paul Pak Gyeonghwa
Ambrosius Kim Sebak
Richard An Gunsim
Andreas Yi Jaehaeng
Andreas Pak Saui
Andreas Kim Sageon
Job Yi Ileon
Peter Sin Taebo
Peter Yi Taegwon
Paul Jeong Taebong
Peter Gim Daegwon
Johannes Cho Haesong
Anastasia Kim Joi
Barbara Kim Joi
Anastasia Yi Bonggeum
Brigida Choe
Protasius Hong Jaeyeong
Barbara Choe Joi
Magdalena Yi Joi
Jakob Oh Jongrye
Maria Yi Seongrye, * 1801, † 1840, die Frau von Franziskus Choe Kyong-hwan
Thomas Jang
Thaddäus Ku Hanseon
Paul Oh Banji
Markus Sin Seokbok
Stephan Kim Wonjung
Benedikt Song
Peter Song
Anna Yi
Felix Peter Kim Giryang
Matthias Pak Sanggeun
Antonius Jeong Chanmun
Johannes Yi Jeongsik
Martin Yang Jaehyeon
Peter Yi Yangdeung
Lukas Kim Jongryun
Jakob Heo Inbaek
Francis Pak
Margarita Oh
Viktor Pak Daesik
Peter Joseph Yun Bongmun

Von den Märtyrern berictete 1875 Claude-Charles Dallet in seinem Buch Die Geschichte der Kirche von Korea, das er aufgrund der Aufzeichnungen des Bischofs und Märtyrers Maria-Nikolaus-Antonius Daveluy verfasst hatte.

Kanonisation: Paul Yun Ji-Chung und seine Gefährten wurden am 16. August 2014 von Papst Franziskus bei seinem Besuch in Südkorea im Rahmen des asiatischen Jugendtages in Daejeon seliggesprochen.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 17.09.2023

Quellen:
• http://www.koreanmartyrs.or.kr/sbss124_en_view.php?num=1 nicht mehr erreichbar
• https://en.wikipedia.org/wiki/Korean_Martyrs - abgerufen am 20.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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