Ökumenisches Heiligenlexikon

Pelagius von Córdoba

spanischer Name: Pelagio


Pelagius wurde im Alter von 13 Jahren vor den muslimischen Kalifen von Córdoba, Abd-el-Rahman III., gebracht und von diesem aufgefordert, dem Glauben an Christus abzuschwören; wegen seiner Weigerung wurde Pelagius grausam gefoltert und getötet.

Christen sammelten Pelagius' sterbliche Reste und brachten seinen Kopf in die Basilika S. Cipriano, die anderen Reste in die Basilika S. Ginés in Tercios in Córdoba; diese kamen während der Herrschaft der Mauren in Córdoba und nach der Zerstörung dieser Kirchen 967 nach León und 985 nach Oviédo in Asturien. Der Priester Raguel aus Córdoba verfasste schon kurz nach Pelagius' Tod aufgrund von Aussagen seiner Mitgefangenen die Leidensgeschichte.

Altarbild in der Pelagius geweihten Kapelle der Kathedrale in Córdoba
Altarbild in der Pelagius geweihten Kapelle der Kathedrale in Córdoba

Eine andere Variante ist die Legende, dass Pelagius als 10-jähriger Knabe von Sarazenen während der Schlacht von Covadonga als Geisel genommen, nach dreijährigem Gefängnisaufenthalt mit einer glühenden Zange in Stücke gerissen und so ermordet wurde.

Die Überlieferung über den Märtyrer Pelagius vermischt sich gelegentlich mir der des in der Schlacht von Covadonga siegreichen Königs Pelagius, über den die Überlieferung auch viel legendäres bereithält: Dieser Sohn eines Westgoten-Königs hatte sich nach der gegen die Araber verlorenen Schlacht von Jerez de la Frontera 711 in die Berge Asturiens zurückgezogen. Bald schon herrschten auch dort die Araber, und Munuza, der Herrscher in Gijón, warf seine Blicke auf Pelagius' Schwester, der dies unterbinden wollte, worauf der Herrscher ihn nach Toledo verbannte. Dort floh Pelagius, sammelte Gefährten und kehrte in den Norden zurück.

In der Covadonga, der Höhle der Herrin, erschien Pelagius am 22. Mai 714 Maria und offenbarte ihm, er könne im Zeichen des Kreuzes siegen, woraufhin er schnell ein Kreuz aus Eichenholz schnitzen ließ - mit Gold beschlagen und mit Edelsteinen verziert wird es heute in der Camera Santa der Kathedrale in Oviédo verwahrt und wurde zum Emblem von Asturien. Pelagius schlug am 22. Juli 718 die Araber vernichtend, auch Munuza wurde getötet, der Sieg markiert den Beginn der Reconquista, der Zurückeroberung Spaniens von der arabischen Herrschaft.

Das „Siegeskreuz” des Pelagius, das König Alfons III. 908 verzieren ließ, in der „Camera Santa” der Kathedrale in Oviédo
Das Siegeskreuz des Pelagius, das König Alfons III. 908 verzieren ließ, in der Camera Santa der Kathedrale in Oviédo

Die Reliquien des Märtyrers Pelagius kamen 966 in die Residenzstadt León, wo König Sancho I. für sie ein Kloster stiftete an der Stelle, wo heute die Basilika San Isidoro steht; heute liegen sie in einem Schrein von 1159 im Pantheon der Könige in dieser Kirche. Schon bald wurde Pelagius in ganz Spanien verehrt, besonders in Galicien und Kastilien. In Oviédo wird das Kreuz gezeigt, das der Knabe in der Schlacht bei sich gehabt habe. Roswitha von Gandersheim verfasste eine eigenständige Leidensgeschichte des Pelagius.

1858 besuchte Antonius Maria Claret die Höhle Covadonga und feierte dort die EucharistieDie Eucharistie - von griechisch „ευχαριστειν, Dank sagen” - vergegenwärtigt das heilvolle Sterben Jesu Christi. Die Römisch-Katholische, die Orthodoxe und die Anglikanische Kirche nennen diese Mahlfeier im Anschluss an 1. Korintherbrief 11, 24 Eucharistie, die Evangelischen Kirchen sprechen von „Abendmahl” im Anschluss an Markusevangelium 14, 17 und 1. Korintherbrief 11, 23., 1989 folgte ihm Papst Johannes Paul II. und bezeichnete Covadonga als einen der ersten Meilensteine, auf denen Europa mit seiner christlichen Geschichte und Kultur gründet. In Córdoba ist Pelagius heute eine Kirche in einem Neubauviertel geweiht.

Statue am „Tor des Lammes”, 10. Jahrhundert, an der Basilika San Isidoro in León
Statue am Tor des Lammes, 10. Jahrhundert, an der Basilika San Isidoro in León

Attribute: Andreaskreuz, Zange

Der Pantheon der Basilika San Isidoro in León kann nur mit Führung, täglich von 10 Uhr bis 14 Uhr und von 16 Uhr bis 19 Uhr - im Mai und Juni bis 20 Uhr -, im Juli, August und September durchgehend bis 20 Uhr, sonntags nur vormittags, besichtigt werden, der Eintritt beträgt 5 €. (2015)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 23.01.2022

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 8. Herder, Freiburg im Breisgau 1999
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 4. Band: M-P. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1875
• Werner Schäfke: Kunst-Reiseführer Nordwestspanien. DuMont, Köln 1987

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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