Ökumenisches Heiligenlexikon

Pontius von Cimiez

auch: von Rom
französischer Name: Ponce

1 Gedenktag katholisch: 14. Mai
Übertragung der Gebeine nach Acquaviva, Ortsteil von Nerola bei Rom: 13. Mai

1 Gedenktag orthodox: 5. August

Name bedeutet: Name eines Geschlechts aus Samnium und Kampanien

Märtyrer
* in Rom (?)
um 260 (?) in Cimiez, heute ein Stadtteil Nizza in Frankreich


Pontius wurde der Überlieferung zufolge vom römischen Bischof Pontianus getauft. Er bekehrte demnach den römischen Kaiser Philippus Arabs und floh in der Christenverfolgung unter Kaiser Valerian nach Cimiez, wurde aber auch dort gefangen gesetzt und dann enthauptet.

Die Leidensgeschichte des Pontius verfasste ein Valerian, der Augenzeuge gewesen sei. Sie ist Legende, auch wenn die Zeitangaben darin sehr stimmig sind; die Passio liegt erst in einer um 800 entstandenen Fassung aus dem Frankenreich vor. Valerianus von Cimiez dürfte auch schon eine Leidensgeschichte vorgelegen haben, die er für Predigten über Pontius verwendete. 937 wurden Reliquien in das 936 gegründete und von Anfang an den Reformen von ClunyDie Reformen von Cluny gingen im 10. Jahrhundert aus vom Benediktinerkloster Cluny in Burgund. Ziel war die strenge Beachtung der Benediktinerregel und Vertiefung der Frömmigkeit des einzelnen Mönches sowie eine neue Gewissenhaftigkeit bei der Feier des täglichen Gottesdienstes. Die Klosterwirtschaft sollte selbständig zum Erhalt des Klosters dienen können und die Klöster aus dem Herrschaftsanspruch der weltlichen Herren aber auch der Bischöfe herausgenommen und direkt dem Schutz des Papstes unterstellt werden. unterstellte Benediktinerkloster in Euzedes - dem heute nach Pontius benannten St-Pons-de-Thomières - übertragen, es verbreitete sich nun die Verehrung.

Die neue Kirche des Klosters in Euzedes wurde 1096 von Papst Urban II. persönlich geweiht. 1171 wurden Kloster und Kirche vom Statthalter von Béziers zerstört, 1318 wurde die neuerbaute Kirche von Papst Johannes XXII. zur Kathedrale erhoben, 1567 wurden Kloster und Kirche von den Hugenotten zerstört, 1619 der im Wesentlichen erhaltene riesige Chor der alten Kathedrale, der mit einem Anbau versehen wurde, als Kirche wieder geweiht, 1668 das Kloster neu eröffnet. 1718 wurde der Chor abgerissen, es verblieben die daran angebaute Kirche und Teile des Chores; nach einem erneuten Umbau wurde die Kirche 1899 Pontius geweiht.

1 Eusebius von Cäsarea berichtete, Philippus Arabs sei der erste Kaiser gewesen, der an einem Gottesdienst habe teilnehmen wollen. Dies ist unhaltbar; die Überlieferung, Philippus sei Christ gewesen, entstand wohl, um diesen relativ toleranten Kaiser von seinem Nachfolger Decius abzugrenzen, dessen Opferdekret zu einer heftigen Christenverfolgung führte.

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 13.07.2021

Quellen:
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 8. Herder, Freiburg im Breisgau 1999

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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