Ökumenisches Heiligenlexikon

Regulus von Patras

auch: Riaghail, Rule

1 Gedenktag katholisch: 17. Oktober

Name bedeutet: der kleine König / der Prinz (latein.)

Bischof von Patras, Abt in St Andrews
um 365 (?) in St Andrews in Schottland


Regulus war der Überlieferung zufolge zunächst Bischof von Patras. Er hatte dann eine Vision, in der er sah, dass Kaiser Konstantius II., der Sohn von Konstantin „dem Großen”, die Stadt überfallen und die Reliquien des Apostels Andreas nach Konstantinopel - dem heutigen Ístanbul - entführen wolle. Deshalb floh er 345 nach Schottland - ans äußerste andere Ende der Welt -, um so die Reliquien des Apostels in Sicherheit zu bringen. Begleitet wurde er vom Priester Damian, dem Diakon Aneglas und den Jungfrauen Murena und Triduna. Bei einem Sturm erlitten sie Schiffbruch, konnten sich aber in Kilrymont - an der Stelle der heutigen Ruine der Regulus-Kirche im heutigen St Andrews - an Land retten. Dort gründete Regulus ein Kloster, dessen Abt er wurde und erbaute um 357 die erste Andreas geweihte Kirche, von der die Stadt dann ihren Namen erhielt. Als Gefährte von Regulus wird auch ein Priester Eusebius genannt.

Die Bollandisten setzen Regulus und seine Gefährten ins 9. Jahrhundert. 908 wurde St Andrews Bischofssitz und war im Mittelalter eine bedeutende Pilgerstätte, deshalb ließ der Prior von St. Andrews ab 1060 die neue Regulus-Kirche errichten für die Reliquien von Andreas. Um die zahlreichen Pilger zu schützen, wurde ab dem 13. Jahrhundert unweit davon eine Burg gebaut. Während der Reformation wurde die Kirche von Anhängern von John Knox zerstört.

Die Regulus-Legende wurde ab dem 12. Jahrhundert verbreitet, um die schottische Identität gegen England zu schützen, denn die schottische Unabhängigkeit war seit dem späten 11. Jahrhundert von England bedroht. Die schottische Kirche bestritt den Vorrang des Erzbischofs von York, die Geschichte von der Überführung der Reliquien nach Schottland schon im 4. Jahrhundert sollte die schottische Kirche als älter als die von England erweisen. 1 Während der schottischen Unabhängigkeitskriege im 14. Jahrhundert nutzten die Schotten die Legende, um Papst Bonifatius VIII. zu bewegen zur Bulle von 1299 mit der Forderung, dass König Edward I. von England den Krieg gegen Schottland beendet.

1 Die Engländer setzten dem die Legende von Alban von England entgegen.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 01.05.2023

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 5. Band: Q-Z. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1882
• https://en.wikipedia.org/wiki/Saint_Regulus - abgerufen am 01.05.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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