Ökumenisches Heiligenlexikon

Satyrus

auch: Syrus italienischer Name: Satiro


Altarbild: Ambrosius überträgt Satyrus' Leichnam, in der Kirche San Vittore al Corpo in Mailand
Altarbild: Ambrosius überträgt Satyrus' Leichnam, in der Kirche San Vittore al Corpo in Mailand

Satyrus stammte aus adliger römischer Familie und war der ältere Bruder von Ambrosius von Mailand. Er schlug die Laufbahn eines Beamten ein, blieb unverheiratet und folgte nach der Wahl seines Bruders zum Bischof 374 diesem nach Mailand, um das Familienvermögen zu verwalten. Während einer Schiffsreise nach Afrika geriet er in Seenot; er war noch nicht getauft, sondern erst Taufbewerber, erbat von mitreisenden Christen aber die EucharistieDie Eucharistie - von griechisch „ευχαριστειν, Dank sagen” - vergegenwärtigt das heilvolle Sterben Jesu Christi. Die Römisch-Katholische, die Orthodoxe und die Anglikanische Kirche nennen diese Mahlfeier im Anschluss an 1. Korintherbrief 11, 24 Eucharistie, die Evangelischen Kirchen sprechen von „Abendmahl” im Anschluss an Markusevangelium 14, 17 und 1. Korintherbrief 11, 23.. Der Überlieferung nach prägte er, nachdem er die Hl. Eucharistie empfangen hatte, den Ausspruch Nulla me terrent, Nichts kann mich schrecken; in diesem Bewusstsein sei er vor dem Zerschellen des Schiffes ins Meer gesprungen und dann von einer grossen Welle an Land gespült worden. Nach der Rettung ließ er sich taufen, wobei er zuvor die Rechtgläubigkeit des taufenden Bischofs überprüfte. Nach der Rückkehr nach Mailand starb er entkräftet.

Ambrosius verfasste zwei kunstvolle Trauerreden nach klassischem Vorbild. Beigesetzt wurde Satyrus neben dem Grab des Märtyrers Victor in der Basilika Portiana - wohl der heutigen Kirche San Vittore al Corpo 1. Um 872 ließ Bischof Ansbert von Mailand Satyrus zu Ehren eine diesem geweihte Kirche bauen - seit 1478 ist diese nach ihrer Erweiterung die Kirche Santa Maria presso San Satiro.

Das Martyrologium Romanum bezeichnet Satyrus als Märtyrer.

1 Andere identifizieren die Basilika Portiana mit der heutigen Kapelle Vittorio in Ciel d'Oro in der Basilika Sant'Ambrogio.

Stadlers Vollständiges Heiligenlexikon

Das Buch, das Ambrosius von Mailand Über den Tod seines Bruders Satyrus schrieb, gibt es in der Bibliothek der Kirchenväter der Université Fribourg auf Deutsch.

Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon

Die Kirche Sant'Ambrogio in Mailand ist werktäglich von 7.30 Uhr bis 12.30 Uhr und von 14.30 Uhr bis 19 Uhr, sonntags von 8 Uhr bis 13 Uhr und von 15 Uhr bis 20 Uhr geöffnet. Die Schatzkammer ist täglich von 9.30 Uhr bis 11.45 Uhr und von 14.30 Uhr bis 18 Uhr geöffnet, der Eintritt beträgt 2 €. (2021)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 14.11.2023

Quellen:
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 9. Herder, Freiburg im Breisgau 2000
• Gotthard Graf von Ballestrem aus Köln, E-Mail vom 24. Juli 2010

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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