Ökumenisches Heiligenlexikon

Sennis

auch: Sennen
yrischer Name: ܙܝܢܘܣ


Statue in der Kirche in Arles-sur-Tech
Statue in der Kirche in Arles-sur-Tech

Sennis und Abdo waren nach der Legende Unterkönige, tatsächlich wohl orientalische Sklaven oder Freigelassene. Unter Kaiser Decius oder Valerian - nach anderen Quellen erst unter Kaiser Diokletian - wurden sie demnach um ihres Glaubens willen im Amphitheater in Rom von Gladiatoren im Kampf getötet.

Die Gebeine von Sennis und Abdo wurden in den Katakomben des Pontianus beigesetzt, was seit dem 7. Jahrhundert durch die Depositio martyrum bezeugt ist. Papst Damasus I. ließ das Grab mit einer Inschrift versehen. Im 5./6. Jahrhundert kam ein Freskobild an ihrem Grab hinzu. Eine ihnen geweihte Basilika stand über den Katakomben, sie wurde von Papst Hadrian I. restauriert.

Papst Gregor IV. übertrug 828 die Reliquien von Sennis und Abdo in die Kirche San Marco Evangelista in Rom, danach ist die ihnen geweihte Kirche nicht mehr bezeugt. Im 11. Jahrhundert brachte Bischof Arnulf von Gap Gebeine ins nach den Normanneneinfällen wiedergegründete Benediktinerkloster nach Arles-sur-Tech in Südfrankreich, wo sie in einen alten römischen Sarkophag gelegt wurden; bald schon entsprang diesem Sarg Wasser, dem Heilkraft zugeschrieben wurde, Arles wurde zum Wallfahrtsort.

römischer Sarkophag aus dem 4. Jahrhundert, in den die Gebeine von Abdo und Sennis gelegt wurden; vor der Kirche in Arles-sur-Tech; darüber das Grabmahl eines örtlichen Lehensherr, Anfang des 13. Jahrhunderts
römischer Sarkophag aus dem 4. Jahrhundert, in den die Gebeine von Abdo und Sennis gelegt wurden; vor der Kirche in Arles-sur-Tech; darüber das Grabmahl eines örtlichen Lehensherr, Anfang des 13. Jahrhunderts

Das Fest von Abdo und Sennis wurde in Rom schon 354 begangen, es war dann in allen liturgischen Büchern enthalten, wodurch sich die Verehrung weit ausbreitete, vor allem in Frankreich und Spanien.

Attribute: als Könige oder Fürsten, mit Schwert, Ähren, Bär
Patron der Kinder, Böttcher und Gärtner, bei Augenkranheiten

Catholic Encyclopedia

Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon

Die Katakomben des Pontianus in Rom sind nicht öffentlich zugänglich, Besuch nur nach Vereinbarung mit der Pontificia Commissione di Archeologia Sacra.
Die Klostergebäude in Arles-sur-Tech sind seit der Französischen Revolution kommunal genutzt, Kirche und Kreuzgang können im Sommer täglich von 10 bis 12 Uhr und von 15 bis 18 Uhr (im Juli und August bis 19 Uhr) besichtigt werden, der Eintritt beträgt 4 €. (2014)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 14.11.2023

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Erhard Gorys: Lexikon der Heiligen. dtv, München 1997
• https://www.newadvent.org/cathen/01032a.htm - abgerufen am 19.07.2023

• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 1. Herder, Freiburg im Breisgau 1993
• Ekkart Sauser. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. IX, Herzberg 1995
• Mariano Armellini: Le chiese di Roma dal secolo IV al XIX, Tipografia Vaticana, Rom 1891
• http://www.romasotterranea.it/catacombe-ponziano.html - abgerufen am 19.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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