Ökumenisches Heiligenlexikon

Sophia von Mailand

auch: Serapia, Sapientia
auch: von Rom

1 Gedenktag katholisch: 30. September
Übertragung der Gebeine nach Eschau im Elsass: 9. Mai
Niederlegung der Gebeine in Hagenau im Elsass: 10. Mai

1 Gedenktag orthodox: 17. September
Weihe des Tempels in Kiew 960: 11. Mai

1 Gedenktag armenisch: 4. August
liturgische Feier am 3. Donnerstag nach dem Verklärungssonntag

1 Gedenktag koptisch: 25. Januar

1 Gedenktag äthiopisch-orthodox: 25. Januar, 27. Juli

1 Gedenktag syrisch-orthodox: 25. Januar, 16. September, 17. September

Name bedeutet: die Weisheit (griech.)

Witwe, Märtyrerin
* in Mailand (?) in Italien
um 130 in Rom


Albrecht Dürer: Kaiser Hadrian und Sophia vor dem Grab von Fides, Spes und Caritas, Holzschnitt, um 1505, im Kupferstich-Kabinett im Schloss in Dresden
Albrecht Dürer: Kaiser Hadrian und Sophia vor dem Grab von Fides, Spes und Caritas, Holzschnitt, um 1505, im Kupferstich-Kabinett im Schloss in Dresden

Die Legende erzählt, dass die christliche Witwe nach dem Tode ihres wohlhabenden Mannes ihren Besitz an die Armen austeilte und dann Mailand verließ. In der Absicht, das Martyrium zu erleiden, ging sie mit ihren Töchtern Fides, Spes und Caritas nach Rom. Unter Kaiser Hadrian angeklagt, wurden die Töchter nach vielen Martern hingerichtet und an einem 30. September von ihrer Mutter in den Katakomben des Callistus bestattet; drei Tage später wurde auch sie selbst enthauptet.

Nach anderen Verzeichnissen der Märtyrerstätten ruhten die vier unter griechischem Namen an der Via Aurelia in den Katakomben unter der heutigen Kirche San Pancrazio; dies beruht darauf, dass hier tatsächlich das Grab einer - sonst unbekannten - Sophia ist.

Bild in der Kirche, seit dem 19. Jahrhundert „Hagia Sophia”, auf Mauern und Grundmauern der früheren Bischofs-Basilika neben der Festung in Koroni aus dem 8./9. Jahrhundert, damals der Gottesmutter geweiht
Bild in der Kirche, seit dem 19. Jahrhundert Hagia Sophia, auf Mauern und Grundmauern der früheren Bischofs-Basilika neben der Festung in Koroni aus dem 8./9. Jahrhundert, damals der Gottesmutter geweiht

Die Legende erläutert damit, was Paulus im Hohen Lied der Liebe (1. Korintherbrief 13, 12 - 13) erläutert: in der Ewigkeit werde ich völlig erkennen (Sophia, die Weisheit) … Nun aber bleibt Glaube (Fides), Hoffnung (Spes), Liebe (Caritas), diese drei. Die Legende ist ohne jeglichen historischen Wert, wurde aber in viele Sprachen übertragen und weithin überliefert.

Sophias Kult ist in Rom im 6. Jahrhundert bezeugt. Sie wird oft mit der größten frühchristlich-byzantinischen Kirche, der Hagia Sophia in Konstantinopel - dem heutigen Ístanbul - in Verbindung gebracht; in Wirklichkeit gab es den Vorgängerbau schon vor der Verehrung der Sophia, sie ist die Kirche der heiligen Weisheit, nicht der heiligen Sophia, die gleichwohl in vielen orthodoxen Kirchen - aus Unkenntnis - verehrt wird.

Der Überlieferung nach wurde ein Teil der Reliquien von Sophia - auch von denen ihrer Töchter Fides, Spes und Caritas wird dabei erzählt - 777 ins Frauenkloster nach Eschau im Elsass übertragen, wo sich die Überlieferung aber mit der über Sophia von Rom vermischt. Von dort hat sich der Kult in Deutschland verbreitet.

Besonders im Mittelalter ließen Menschen in Not und Bedrängnis Sophien-Messen lesen, um sich ihrer Fürbitte zu versichern.

Patronin der Witwen; in Not und Bedrängnis

Die vom Kloster verbliebene Kirche in Eschau ist im Sommer von 7 Uhr bis 21 Uhr, im Winter von 8 Uhr bis 19 Uhr geöffnet.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 16.09.2023

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• Ekkart Sauser. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. XVII, Herzberg 2000
• Ramin Shafiai vom Martin von Wagner Museum in Würzburg, E-Mail vom 8. August 2013

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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