Ökumenisches Heiligenlexikon

Stephanos der Jüngere und Gefährten

8 Gedenktag katholisch: 28. November

3 Gedenktag orthodox: 21. Oktober, 28. November

1 Gedenktag armenisch: 29. November

Name bedeutet: die Krone (latein.)

Abt in Nikomedia, Märtyrer
* in Konstantinopel, heute Ístanbul in der Türkei
28. November 764 in Nikomedia, heute Ízmit in der Türkei


Stephanos, der der Überlieferung zufolge schon im Mutterleib durch Patriarch Germanos I. von Konstantinopel gesegnet wurde, war der Sohn von Johannes und Anna. Er wurde Mönch im Kloster von Auxentius auf dem Berg Skopas - im heutigen Kayışdağ - bei Ístanbul unter Abt Johannes; dort habe er die gesamte Bibel auswendig gelernt und lebte in strengster Askese. Nach dem Tod von Abt Johannes wurde er im Alter von erst gut 30 Jahren dessen Nachfolger und damit der sechste Abt dieses Klosters. Damals war im byzantinischen Reich das Verbot und dann die Zerstörung der Ikonen in vollem Gang, deshalb schickte er als Abt seine Mönche, die sich vor Verfolgung fürchteten, in den Westen; er selbst zog sich zeitweise ganz in die Einsamkeit zurück und bewohnte mit einem seiner Schüler eine entlegene, dachlose Zelle, in der er allen Unannehmlichkeiten der Witterung ausgesetzt war. Aber Kaiser Konstantin V. verlangte von ihm die Anerkennung der ikonenfeindlichen Beschlüsse des 5. Konzils von Konstantinopel von 754; als er sich weigerte, wurde das Kloster in Brand gesetzt und alle Mönche vertrieben.

griechisches Fresko
griechisches Fresko

Stephanos wurde wegen unter Misshandlungen zuerst nach Chrysopolis - den heutigen Stadtteil Üsküdar in Ístanbul - und später auf die Insel Prokonnisos - die heutige Insel Marmara - verbannt, anschließend nach Konstantinopel verschleppt und ins Gefängnis geworfen. Dort traf er auf die Bischöfe Basilios (Paulus), Petros, Andreas und weitere 339 Mönche - von ihnen nennt manche Überlieferung noch die Namen Stephanos, Gregor, Gregor und Johannes -, die alle wegen ihres Beharrens auf der Verehrung der Ikonen eingesperrt waren. Alle trugen die Merkmale grausamster Misshandlungen: einigen hatte man die Nase, anderen die Ohren, wieder anderen die Hände abgeschnitten, mehreren waren die Augen ausgestochen worden. Stephanos verbrachte neun Monate im Gefängnis, er lebte mit den Gefährten wie im Kloster mit Gebet, Psalmen und Predigten. Der darüber erzürnte Kaiser organisierte dann einen Volksaufstand, der Pöbel brach ins Gefängnis ein, schleifte Stephanos durch die Straßen der Stadt, bis er tot war, und setzte auch an seinem Leichnam die Misshandlungen fort, bis er völlig in Stücke zerrissen war. Gelegentlich wird in dieser Gruppe auch noch die Märtyrerin Anna die Jüngere genannt.

Stephanos' Leichnam wurde von seinen Peinigern ins Meer geworfen, dann aber geborgen und von Christen bestattet. Die Lebens- und Leidensgeschichte über Stephanos schrieb knapp fünf Jahre nach seinem Tod ein Diakon namens Stephanos in Konstantinopel auf.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 06.08.2023

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 5. Band: Q-Z. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1882
• https://www.johnsanidopoulos.com/2016/11/synaxarion-of-holy-martyr-stephen-new.html - abgerufen am 13.11.2022

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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