Ökumenisches Heiligenlexikon

Thomas Merton

Ordensnamen: Louis

1 Gedenktag katholisch: 10. Dezember

Name bedeutet: der Zwilling (hebr.)

Mönch, Priester, Schriftsteller, Märtyrer (?)
* 31. Januar 1915 in Prades bei Perpignan in Frankreich
10. Dezember 1968 in Bangkok in Thailand


Thomas Merton, Sohn des aus Neuseeland stammenden Kunstmalers Owen Merton und seiner aus den USA stammenden Frau Ruth geb. Calvert Jenkins, wurde protestantisch erzogen. Seine Eltern zogen 1916 mit ihm in die USA, um dem 1. Weltkrieg zu entkommen. 1921 starb seine Mutter, es begann für Thomas ein unstetes Wanderleben mit dem Besuch verschiedener Internate und Schulen an der Ostküste der USA, auf den Bermudas, in Frankreich und England. 1935 bis 1939 studierte er an der Columbia University in New York Journalismus und englische Literatur, schrieb Zeitschriftenartikel, genoss das Leben und verstand sich eher als Atheist. Nach dem Tod seines Großvater 1937, bei dem der Halbwaise zeitweilig gelebt hatte, brach bei Thomas eine innere Krise aus. Er begann, sich für den Katholizismus zu interessieren und ließ sich 1938 in New York katholisch taufen 1. Er arbeitete als Englischlehrer und hatte Kontakte zu Franziskanern, dann zu Trappisten. Nach einer Wallfahrt nach Kuba trat er 1941 mit dem Ordensnamen Ludwig / Louis in die Trappistenabtei Unsere Liebe Frau von Gethsemani bei Louisville in Kentucky ein.

Pater Louis fühlte sich oft innerlich zerrissen zwischen seiner Berufung zum Ordenspriester und der zum Schriftsteller. 1946 verfasste er im Auftrag seines Abtes seine Autobiografie The seven storey mountain, Der Berg der Sieben Stufen, die zum Bestseller wurde. Weitere, insgesamt siebzig, Veröffentlichungen folgten, posthum wurden auch seine Briefe in fünf Bänden und seine Tagebücher in sieben Bänder veröffentlicht. 1949 wurde er zum Diakon und kurz darauf zum Priester geweiht. 1956 konnte eine physisch wie psychisch gesundheitliche Krise durch das Zugeständnis seines Abtes, sich als Einsiedler in eine Klause zurückziehen zu dürfen, aufgelöst werden. Ab 1963 befasste sich Merton mehr und mehr mit dem politischen Zeitgeschehen; er protestierte gegen die atomare Aufrüstung, für die Gleichstellung der Schwarzen, gegen den Vietnam-Krieg. In der Zeit der Hetze gegen Kommunisten in den USA galt er deshalb als verdächtig. == Ernesto Cardenal, der unter Mertons Leitung zwei Jahre lang Novize im Trappistenkloster Gethsemani war und dann nach Südamerika ging, wurde von Thomas Merton nun ebenso unterstützt wie die revolutionären Kräfte in Nicaragua. 1968 durfte Merton das Kloster für längere Zeit verlassen, um in Bangkok an einer Konferenz asiatischer Mönche teilzunehmen, zu der er als Gastredner eingeladen wurde. Schon zuvor war der Dialog zwischen Christentum und Buddhismus zu einem Schwerpunkt seines Interesses geworden. Er nutzte dies zu einer Reise mit verschiedenen Stationen in Asien und lernte auch den Dalai Lama kennen. Wenige Minuten nach seinem Vortrag in Bangkok starb er an einem Stromschlag.

Thomas Mertons Leichnam wurde an Bord eines US-Militärflugzeugs, das aus Vietnam zurückkehrte, in die USA zurückgeflogen. Er wurde in seiner Abtei Gethsemani beigesetzt. Verschiedene Autoren versuchen wiederholt den - naheliegenden - Verdacht zu belegen, dass Merton einem Anschlag von Agenten der CIA zum Opfer fiel.

1 Die Taufe erfolgte sub conditione, d. h. unter dem Vorwand, dass nicht mit hinreichender Sicherheit feststand, ob eine vorherige Taufe gültig erfolgt war.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 01.09.2019

Quellen:
• https://en.wikipedia.org/wiki/Thomas_Merton - abgerufen am 20.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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