Ökumenisches Heiligenlexikon

Vierzig Märtyrer von Sebaste

40 Gedenktag katholisch: 9. März
gebotener Gedenktag im mozarabischenDer mozarabische Ritus, auch „westgotisch” oder „altspanisch” genannt, ist eine Liturgie in der römisch-katholischen Kirche, die sich im 4./5. Jahrhundert auf der Iberischen Halbinsel entwickelt hat und heute noch an einigen Orten in Spanien praktiziert wird. Der Name entstand nach dem Einfall der Mauren im Jahr 711, als die unter maurischer Herrschaft lebenden Christen – die „Mozaraber” – weiter ihren Glauben ausüben durften und damit auch diese Liturgie feierten. Ritus: 9. Januar
Gedenktag III. Klasse      Im alten Messbuch entspricht die III. Klasse einem gebotenen Gedenktag. Grundsätzlich werden offiziell alle Klassen als „Feste” bezeichnet, da der Rang ja nicht durch das Wort „Fest”, sondern durch die Klasse gekennzeichnet wird.
Die Feste III. Klasse sind außerhalb der geprägten Zeiten (Advent, Weihnachtsoktav, Fastenzeit, Osteroktav) immer zu feiern, wenn sie nicht von einem Fest I. oder II. Klasse verdrängt werden. Innerhalb der geprägten Zeiten können sie in der Regel nur kommemoriert, aber nicht gefeiert werden.
: 10. März, Todestag: 9. März
in Gnesen: 11. März

40 Gedenktag evangelisch: 10. März
Vierzig Ritter von Sebaste

40 Gedenktag orthodox: 9. März
in Štip in Nordmazedonien: 22. März
Wiederherstellung der Kirche der Vierzig Märtyrer: 9. August

40 Gedenktag armenisch: 9. März
liturgische Feier am 4. Samstag der Fastenzeit

40 Gedenktag koptisch: 9. März, 19. November
Weihe ihrer Kirche: 9. Februar
Weihe der Kapelle in der Erlöserkirche in Alexandria: 5. Juni

40 Gedenktag äthiopisch-orthodox: 9. März
Weihe ihrer Kirche: 9. Februar

40 Gedenktag syrisch-orthodox: 9. März (Gedenken)
Fest an dem Sonntag, der dem 9. März oder dem 14. März am nächsten liegt
Weihe der Kirche in Alexandria: 5. Juni

Märtyrer
† nach 321 in Sebaste, heute Sivas in der Türkei


Griechische Ikone
Griechische Ikone

Vierzig christliche Soldaten der Legio fulminata, der Legion Donner, die in Melitene - dem heutigen Battalgazi nahe Malatya - stationiert war, wurden unter Kaiser Licinius zum Tod durch Erfrieren verurteilt: sie mussten sich in einer eisigen Winternacht nackt auf einen zugefrorenen Teich stellen. Nur einer fiel von seinem Glauben ab und entkam, die Leichen der anderen wurden verbrannt.

Die große Zahl und der grausame Tod brachten einen breiten Kranz von Legenden hervor, dazu auch die vom Offizier Kandidus. Historisch ist wohl jedenfalls der Name des Sklaven Eunoikos; die Namenslisten lassen insgesamt auf eine frühe Christianisierung der Einheimischen schließen, die wohl von den Soldaten ausging.

Ihre Namen werden in den Acta Sanctorum der Bollandisten genannt als Cyrion (Quirion), Candidus, Domnus, Meliton, Domitianus, Eunoicus, Sisinius, Heraclius, Alexander, Johannes, Claudius, Athanasius, Valens, Helianus, Ecditius, Acacius, Vibianus, Helias, Theodulus, Cyrillus, Flavius, Severianus, Valerius, Chudion, Sacerdon, Priscus, Eutychius, Eutyches, Smaragdus, Philoctimon, Aëtius, Nicolaus (Micallius), Lysimachus, Theophilus, Xantheas, Angias, Leontius, Hesychius, Caius und Gorgonius. In Rom ist ihnen seit dem 6./7. Jahrhundert das Oratorium der 40 Märtyrer auf dem Forum Romanum geweiht, das zuvor Schlafsaal für auf Hilfe im Dioskurentempel wartende Kranke war.

Fresko: Martyrium der Vierzig Märtyrer, um 1600, in der Kirche San Vitale in Rom
Fresko: Martyrium der Vierzig Märtyrer, um 1600, in der Kirche San Vitale in Rom

In teilweise anderer Schreibweise und in anderer Reihenfolge werden diese Namen in der Orthodoxen Kirche überliefert mit Kyrion, Candidus, Domnus, Hesykhios, Heraklios, Smaragdes, Eunoikos, Valentus, Bibianus, Claudius, Priscus, Theodoulos, Eutychios, Johannes, Xanthios, Ilianus, Sisinios, Angus, Flavian, Aetius, Akakios, Ekdikios (Hecditus), Lysimachos, Alexander, Ilias, Gorgonios, Theophilos, Dometian, Caius, Leontius, Athanasias, Cyrill, Sacerdonus, Nikolaus, Valerius, Philoktimos, Severian, Khudion, Meliton und Aglaios.

Die armenische Kirche nennt die Namen Domitian, Cyrill, Valens, Eutychius, Hesychius, Eunoichus, Elianos, Flavius, Smaragdus, Xanthos, Sisinnius, Leontius, Meliton, Severian, Philoctemon, Aggäus (Ankeas), Heraklenios (Iraklos), Ekdichius, Cyrion, Aetius, Alexander, Achatius, Valerian, Nikolaus, Claudius, Johannes, Bibianus, Khoudion, Lysimachos, Gaius, Aglius, Iliodes, Domnes, Athanasius, Priscus, Candidus, Sacerdon, Gorgonius, Theodulos und Theophilos (die unterschiedlichen sind fett, die übereinstimmenden kursiv gedruckt).

Angebliche Reliquien der vierzig Märtyrer sind weit verbreitet. In Štip in Nordmazedonien wird das Fest der Heiligen 40 Märtyrer jedes Jahr am 22. März als Beginn des Frühlings gefeiert, um die Märtyrer zu ehren. Dabei pilgern die Leute aus verschiedenen ethnischen Gruppen und Religionen zur Kirche auf dem Isar-Hügel.

Bauernregeln: Wie die vierzig Märtyrer das Wetter gestalten, / so wird es noch vierzig Tage halten.
Friert's am Märtyrertag recht, / so friert's noch vierzig Nächt'.
Friert`s am 40-Ritter-Tag, / so kommen noch 40 Fröste nach.
An Vierzigritter kalter Wind, / noch 40 Tage windig sind.
Regen, den die 40 Märtyrer senden, / wird erst nach 40 Tagen enden.

Zwei Predigten und einen Brief von Gregor von Nyssa über die 40 Märtyrer gibt es auf englisch von der University of Connecticut.

Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon

Das Ausgrabungsgelände mit dem Oratorium der 40 Märtyrer, das seinen Namen nach dem Forum Romanum hat, kann täglich ab 8.30 Uhr besucht werden, die Schließung erfolgt von April bis September um 19 Uhr, sonst früher je nach Einbruch der Dunkelheit, der Eintritt beträgt - einschließlich Besuch des Kolosseums - 12 € und kann teilweise nur mit Bank- oder Kreditkarte bezahlt werden. (2017)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 29.04.2023

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• http://www.bauernregeln.net/maerz.html nicht mehr erreichbar
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 6. Herder, Freiburg im Breisgau 1997
• https://www.unesco.de/kultur-und-natur/immaterielles-kulturerbe/immaterielles-kulturerbe-weltweit/unesco-ike-5 - abgerufen am 22.12.2022

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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