Ökumenisches Heiligenlexikon

Vivaldus von San Gimignano

italienischer Name: Vivaldo

1 Gedenktag katholisch: 1. Mai

Name bedeutet: der Kräftige (latein.)

Tertiar (?), Einsiedler
* 1260 in San Gimignano bei Florenz in Italien
1. Mai 1320 in Montaione bei Florenz in Italien


Raffaele Carli: Maria mit (von links) Johannes dem Täufer, Bartholomäus Buonpedoni, Vivaldus und Hieronymus, um 1500, in der Klosterkirche San Vivaldo bei Montaione
Raffaele Carli: Maria mit (von links) Johannes dem Täufer, Bartholomäus Buonpedoni, Vivaldus und Hieronymus, um 1500, in der Klosterkirche San Vivaldo bei Montaione

Vivaldus, Sohn der Familie Stricchi, verlor früh seine geliebte Mutter; Trost fand er bei Bartholomäus Buonpedoni, der sein spiritueller Führer wurde und mit dem er dann in dem kleinen Weiler Picchena - einem Ortsteil von San Gimignano - lebte, als Bartholomäus dort Pfarrer war; nach wohl legendarischer Überlieferung schloss sich Vivaldus wie Bartholomäus dem Dritten Orden der Franziskaner an. Erzählt wird, dass die beiden dort an einem regnerischen Tag einen alten Mann sahen, der ganz durchnässt war, ihm Gastfreundschaft anboten und dann in der Nacht ihnen eine Stimme offenbarte, dass sie Jesus Christus beherbergt hatten; sie gingen sofort hin, um in das Bett zu schauen, und fanden es leer. Nachdem Bartholomäus an Lepra erkrankte, ging er ins Aussätzigenheim nach Cellole - heute das Kloster Bose in Pancole, einem Ortsteil von San Gimignano; Vivaldus begleitete ihn und kümmerte sich etwa zwanzig Jahre lang um ihn und die anderen Aussätzigen.

Nach Bartholomäus' Tod 1300 zog Vivaldus sich zurück als Einsiedler und lebte Wald von Camporena im hohlen Stamm einer großen Kastanie an der Stelle des später dort errichteten, Vivaldus geweihten Klosters. Er starb in einem schrecklich kalten Winter.

Die Einwohner des nahen Dorfes Montaione wurden durch das von selbst hervorgerufene Läuten der Glocken - wie bei Viridiana - ihrer Kirche San Regolo aufgeschreckt, fanden Vivaldus' Körper leblos in der Kastanie und bestatteten ihn unter dem Hauptaltar ihrer Kirche.

Klosterkirche San Vivaldo der Franziskaner
Klosterkirche San Vivaldo der Franziskaner

Der Kastanienbaum, in dem Vivaldus gelebt hatte, wurde schnell ein Ziel vieler Pilger; schon 1325 aber war er zerstört, weil die Pilger Teile aus ihm als Reliquie mit nach Hause nahmen. An der Stelle der Kastanie wurde dann eine Kapelle errichtet, daraus wuchs das 1497 von Franziskanern verwaltete, Vivaldus geweihte Kloster. Von 1500 bis 1515 entstand bei dem Kloster der heilige Berg, mit ursprünglich 34 Kapellen, die jeweils eine Station der Leidensgeschichte Jesu darstellen und insgesamt tatsächlich die Topografie von Jerusalem nachbilden; davon sind heute noch 17 Kapellen erhalten.

Liegefigur  in der Klosterkirche San Vivaldo
Liegefigur in der Klosterkirche San Vivaldo

Anlässlich der Kultapprobation durch Papst Pius X. wurden Vivaldus' Gebeine aus der Kirche San Regolo in Montaione in die Klosterkirche San Vivaldo übertragen.

Kanonisation: Vivaldus' Verehrung wurde am 13. Februar 1908 von Papst Pius X. bestätigt.





USB-Stick Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD

Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon


Seite zum Ausdruck optimiert

Empfehlung an Freunde senden

Artikel kommentieren / Fehler melden

Suchen bei amazon: Bücher über Vivaldus von San Gimignano

Wikipedia: Artikel über Vivaldus von San Gimignano

Fragen? - unsere FAQs antworten!

Im Heiligenlexikon suchen

Impressum - Datenschutzerklärung

Schauen Sie sich zufällige Biografien an:
Gundan
Hilarius Bonifatius
Albert von Montecorvino
Unser Reise-Blog:
 
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.


      Zum Schutz Ihrer Daten: mit 2 Klicks empfehlen!

Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 11.03.2023

Quellen:
• https://it.wikipedia.org/wiki/Vivaldo_da_San_Gimignano - abgerufen am 06.10.2022
• https://it.wikipedia.org/wiki/Convento_di_San_Vivaldo#La_chiesa_di_San_Vivaldo - abgerufen am 06.10.2022

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


Sie könnnen mit Klick auf den Button Benachrichtigungen abonnieren und erhalten dann eine Nachricht, wenn es Neuerungen im Heiligenlexikon gibt: