Ökumenisches Heiligenlexikon

Władysław Bukowiński

deutscher Name: Ladislaus

1 Gedenktag katholisch: 20. Juni

Name bedeutet: der Mächtige und Ruhmreiche (slawisch - polnisch)

Priester
* 22. Dezember 1904 in Berdychiv bei Zhytomyr in der Ukraine
3. Dezember 1974 in Karaganda in Kasachstan


Władysław Bukowiński
Władysław Bukowiński

Władysław, Sohn der polnischstämmigen Eltern Jozef Cyprian Bukowiński und Jadwiga geb. Scipio del Campo, wurde ab 1914 in Kiew und dann im polnischen Gymnasium in Płoskirow - dem heutigen Khmelnytskyi - ausgebildet. 1920 zog seine Familie mit ihm wegen der bolschewistischen Machtübernahme nach Sandomierz in Polen. Ab 1921 studierte er an der Jagiellonen-Universität in Krakau / Kraków Theologie und Jura, schloss die Studien 1926 ab und wurde in Kraków zum Priester geweiht. Er wirkte dann als Pfarrer und als Religionslehrer in Rabka bei Nowy Targ, wo er den akademischen Verein Revival für junge Studenten gründete. Ab 1936 war er Pfarrer in Łuck - dem heutigen Lutsk - in der Ukraine. 1938 wurde er dort Generalsekretär des Diözesaninstituts für die katholische Aktion, gleichzeitig Direktor des Oberen Instituts für Religionswissenschaften und Mitherausgeber der Zeitschrift Katholisches Leben. Im September - nach dem deutschen Überfall auf Polen - 1939 wurde er Pfarrer an der Kathedrale in Łuck, bekannt als hervorragender Prediger.

Im August 1940 wurde Bukowiński von der Sowjetischen Geheimpolizei verhaftet und zu acht Jahren Zwangsarbeit verurteilt; nachdem die deutsche Armee in die Ukraine eingefallen war, wurde er frei gelassen und nahm dann seine pastorale Arbeit wieder auf. Im Januar 1945 wurde er zusammen mit anderen Priestern der Diözese und Bischof Adolf Szelążek erneut von den Sowjets verhaftet, in Kiew gefangen gehalten und im Juli 1946 zu zehn Jahren Zwangsarbeit in den Minen von Karaganda in Kasachstan verurteilt. Nach Aufenthalten im Krankenhaus und in Gefängnissen wurde er 1954 aus dem Lager entlassen aber angewiesen, im Exil in Karaganda zu bleiben; er war der erste katholische Priester, der in Kasachstan ankam. Zunächst arbeitete er als Wachmann und feierte nebenbei heimlich Messen in Privathäusern.

Im Juni 1955 wurde Władysław Bukowiński sowjetischer Staatsbürger, ab Mai 1956 konnte er ganz als Priester wirken. Im Dezember 1958 wurde er wieder verhaftet, wegen illegaler Handlungen angeklagt und zu drei Jahren Arbeitslager in Irkutsk verurteilt. 1962 durfte er nach Karaganda zurückkehren, dort arbeitete er wieder als Seelsorger. Zwischen 1963 und 1973 besuchte er dreimal Kraków, dort traf er auch Erzbischof Karol Józef Wojtyła - den späteren Papst Johannes Paul II.. Trotz seines schlechten Gesundheitszustandes unternahm er acht Missionsreisen in Kasachstan und von Dezember 1967 bis März 1968 eine Missionsreise nach Tadschikistan. Er starb in einem Krankenhaus an den Folgen einer Blutung.

Władysław Bukowińskis Grab in Karaganda
Władysław Bukowińskis Grab in Karaganda

Władysław Bukowiński wurde auf einem neuen Friedhof außerhalb der Stadt Karaganda bestattet, auf dem Grab wurde ein Gedenkstein aus Marmor mit deutscher Inschrift errichtet. 2008 wurden seine Gebeine in die Kathedrale von Karaganda übertragen. 2005 wurde das Verfahren zur Seligsprechung eröffnet, diese erfolgte dann vor über tausend Pilgern auch aus Weißrussland und Russland und in Anwesenheit von fünfzehn Bischöfen. 2011 wurde Bukowiński posthum mit dem Kommandeurskreuz des Ordens der Wiedergeburt Polens ausgezeichnet.

Kanonisation: Władysław Bukowiński wurde am 11. September 2016 durch Kardinal Angelo Amato im Auftrag von Papst Franziskus in der Kathedrale Unsere Liebe Frau von Fatima in Karaganda seliggesprochen.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 16.03.2020

Quellen:
• https://en.wikipedia.org/wiki/W%C5%82adys%C5%82aw_Bukowi%C5%84ski - abgerufen am 20.07.2023
• https://credonews.org/index.php/13-vselenskaya-tserkov/3657-june-20-the-memory-day-of-bl-w-adys-aw-bukowi-ski-the-apostle-of-kazakhstan - abgerufen am 20.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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