Ökumenisches Heiligenlexikon

Zacharias

hebräischer Name: זְכַרְיָה

1 Gedenktag katholisch: 23. September
gebotener Gedenktag bei den Hieronymiten und im Malteserorden
in Rom: 6. November
5. November
bedacht im spanisch-mozarabischenDer mozarabische Ritus, auch „westgotisch” oder „altspanisch” genannt, ist eine Liturgie in der römisch-katholischen Kirche, die sich im 4./5. Jahrhundert auf der Iberischen Halbinsel entwickelt hat und heute noch an einigen Orten in Spanien praktiziert wird. Der Name entstand nach dem Einfall der Mauren im Jahr 711, als die unter maurischer Herrschaft lebenden Christen – die „Mozaraber” – weiter ihren Glauben ausüben durften und damit auch diese Liturgie feierten. Hochgebet

1 Gedenktag evangelisch: 5. September (ELCA, LCMS)

1 Gedenktag orthodox: 11. Februar, 24. Juni, 5. September
Erhebung der Gebeine in Kofar in Palästina im Jahr 409/in Eleutheropolis im Jahr 415: 11. Februar
Übertragung der Gebeine im Jahre 351: 1. Dezember

1 Gedenktag armenisch: 5. September
liturgische Feier am 3. Dienstag nach dem Assumptionssonntag
Auffindung der Gebeine: 30. September

1 Gedenktag koptisch: 5. September
Erscheinung des Erzengels Gabriel im Tempel: 15. Oktober

1 Gedenktag äthiopisch-orthodox: 5. September
Verkündigung der Geburt von Johannes dem Täufer an ihn: 23. September

1 Gedenktag syrisch-orthodox: 1. (von 6) Adventssonntag, 16. Dezember
Verkündigung der Geburt Johannes' nach dem Sonnenjahr: 23. September

Name bedeutet: Gott hat sich erinnert (hebr. - griech.)

Priester, Vater, Märtyrer (?)
um 10 in Jerusalem in Israel


Zacharias und seine Frau Elisabeth lebten wohl in Ein Kerem bei Jerusalem. Er war Priester am Tempel in Jerusalem; seine Ehe war kinderlos geblieben. Im hohen Alter erschien ihm eines Tages, als er gerade im Tempel das Opfer darbrachte, der Erzengel Gabriel und verhieß ihm die Geburt eines Sohnes, des neuen Elija. Weil Zacharias mit ungläubigem Erstaunen reagierte und ein Zeichen forderte, wurde er bis zur Geburt mit Stummheit geschlagen (Lukasevangelium, 1, 5 - 25). Nach der Geburt gab er gemäß der Weisung des Engels dem Kind bei der Beschneidung am achten Tag nach der Geburt den Namen Johannes - der spätere Täufer -, erhielt seine Sprache zurück und betete, erfüllt vom Heiligen Geist, den Lobgesang (Lukasevangelium, 1, 68 - 79), in dem er das Kommen des ersehnten Erlösers ansagte.

Das Evangelium des Jakobus aus dem 2. Jahrhundert kennt den Priester Zacharias bei der Eheschließung von Joseph mit Maria und als standhaften Mann, der beim Kindermord des Herodes den Aufenthaltsort seines Sohnes, der mit Elisabeth geflohen war, nicht preisgab.

Eine Überlieferung des 3. Jahrhunderts - inspiriert möglicherweise durch Lukasevangelium 11, 51 - berichtet, Zacharias sei im Tempel in Jerusalem ermordet worden. Das Grab von Zacharias ist wie das von Elisabeth und das ursprüngliche von Johannes nach alter Überlieferung in Samaria - dem heutigen Shomron / as-Samarah-; dieses Grab wurde von Hieronymus bestätigt. Im 4. Jahrhundert wurde dort eine Johannes geweihte Kirche errichtet und um 1155 von Kreuzfahrern auf deren Ruinen eine Basilika, deren Reste 1931 ausgegraben wurden. Die Kopfreliquie von Zacharias wurde 1377 durch Kaiser Karl IV. dem Kloster in Stams in Tirol geschenkt, sie wird dort an einem Seitenaltar gezeigt.

Girolamo Pellegrini: Zacharias' Verherrlichung, Apsisfresko, um 1675, in der Kirche San Zaccaria in Venedig
Girolamo Pellegrini: Zacharias' Verherrlichung, Apsisfresko, um 1675, in der Kirche San Zaccaria in Venedig

Laut einer christlicher Überlieferung aus dem 4. Jahrhundert wurde Zacharias dagegen zusammen mit Simeon dem Greis und Jakobus, dem Bruder des Herrn im Kidron-Tal bei Jerusalem bestattet. 2003 fand der Archäologe Joe Zias im bislang als Absalom-Grab verehrten Monument im Kidron-Tal eine Inschrift, die der Philologen Emile Puech entzifferte als: Das ist das Grab von Zacharias, dem Märtyrer, dem Hohepriester, dem Vater des Johannes; das Wort Märtyrer liesse sich mit einer Stelle beim Geschichtsschreiber Flavius Josephus aus dem 1. Jahrhundert erklären, nach der ein Priester Zacharias ermordet und ins Kidron-Tal geworfen wurde.

Der Gedenktag der Ostkirche ist der Tag der Auffindung der Reliquien, die 415 nach Konstantinopel - dem heutigen Ístanbul - kamen. Sein Kopf befindet sich in der Basilika San Giovanni in Laterano in Rom, auch in der ihm geweihten Kirche San Zaccaria in Venedig werden Reliquien verehrt.

Zacharias' Reliquien in der Kirche San Zaccaria in Venedig
Zacharias' Reliquien in der Kirche San Zaccaria in Venedig

Auch die Muslimen verehren Zacharias als Gerechten, auch im Koran stirbt er den Märtyrertod.

Die Basilika San Giovanni in Laterano in Rom ist täglich von 7 Uhr bis 18.30 Uhr geöffnet; der Kreuzgang ist täglich von 9 Uhr bis 18 Uhr geöffnet, hierfür beträgt der Eintritt 5 €; das kleine Museum ist täglich von 10 Uhr bis 17.30 Uhr geöffnet, hierfür beträgt der Eintritt 1 €. (2017)
Die Kirche San Zaccaria in Venedig ist täglich von 10 Uhr bis 13 Uhr und von 14.30 Uhr bis 18 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. (2020)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 10.12.2023

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• Peter Calvocoressi: Who's who in der Bibel. Aus dem Englischen von Angela Hausner. Kreuz, Stuttgart 1993
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe J.B. Metzler, Stuttgart / Weimar 2000
• Christoph Schmitt. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. XVII, Herzberg 2000
• http://www.pfarrestams.at/index.php/de/unsere-pfarre2/johannesreliquie
• http://www.livenet.de/themen/wissen/wissenschaft_und_forschung/112027-juedischer_schrein_ist_grabmal_des_vaters_von_johannes_dem_taeufer.html
• Prof. Helmut Bouzek aus Wien, E-Mail vom 11. August 2017

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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