Ökumenisches Heiligenlexikon

Austrasien


Austrasien, auch Austrien, bezeichnete den östlichen Reichsteil des merowingischen Frankenreichs, das Gegenstück zu Neustrien. Austrasien umfasste das Gebiet um Rhein, Maas und Mosel mit den Hauptorten Reims, Metz, Köln und Trier. Das Einflussgebiet reichte ostwärts bis ins Maingebiet, nach Thüringen und Bayern.

Neustrien war der Name für den Westteil des Frankenreiches in der Merowingerzeit seit dem frühen 7. Jahrhundert. Ursprünglich wohl nur auf das Teilreich Chlotars II. mit der Hauptstadt Rouen angewendet, bezeichnete Neustrien schließlich das Gebiet zwischen Schelde und Loire, im Süden durch Aquitanien und im Osten durch Burgund und Austrasien begrenzt. Neustrien übernahm zeitweise die Führung im Gesamtreich; aber mit dem Aufstieg der karolingischen Hausmeier in Austrasien, vor allem mit Pippin II. dem Mittleren, verlor Neustrien seine dominierende Rolle im Frankenreich.

Merowinger waren das Königsgeschlecht, das von 481 bis 751 im Frankenreich herrschte. Der Name des Geschlechts geht auf den fränkischen Fürsten Merowech zurück, der um 450 bezeugt ist. Merowechs Sohn Childerich I. war von etwa 456 bis zu seinem Tod um 482 König der salischen Franken; sein Herrschaftszentrum lag in Tournai im heutigen Belgien. Dessen Sohn Chlodwig I. unterwarf nach und nach alle fränkischen Kleinkönige und dehnte sein Reich, dessen Mittelpunkt Paris wurde, über Gallien, Aquitanien und Teile Alemanniens aus. Nach seinem Tod 511 wurde das Frankenreich unter seinen vier Söhnen aufgeteilt; 558 vereinigte Chlothar I., einer der vier Brüder, das Gesamtreich wieder unter seiner Herrschaft. Nach einer neuerlichen Teilung 561 kam das Reich unter Chlothar II. (584 - 629) wieder zusammen. Der letzte starke merowingische König war Chlothars II. Sohn Dagobert I., der von 629 bis 639 regierte.

Unter Dagoberts Nachfolgern wurde das Fränkische Reich immer wieder geteilt, die Teilkönige rieben sich in Machtkämpfen untereinander auf. Die Macht der Könige ging nach und nach an den Adel, vor allem an die Hausmeier, über. Die Hausmeier regierten nach 639 praktisch wie Könige. 751 setzte der karolingische Hausmeier Pippin der Jüngere den merowingischen König Childerich III. ab, beendete damit die Herrschaft der Merowinger und leitete den Aufstieg der Karolinger ein.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 19.08.2021

Quellen:

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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