Ökumenisches Heiligenlexikon

Donatismus


Donatismus - benannt nach ihrem profilierten Vertreter, Bischof Donatus von Karthago - dem heutigen Vorort von Tunis in Tunesien - ist die Lehre einer christlichen Gemeinschaft, die im 4. und 5. Jahrhundert in Nordafrika entstand. Die Donatisten behaupteten, die Gültigkeit der (Gabe der) Sakramente hänge von der Heiligkeit der Person ab, die sie vollziehe.

Die Glaubensgemeinschaft bildete sich 311 nach der Wahl des Bischofs von Karthago. Einer der drei an der Weihe beteiligten Bischöfe galt als Verräter, da er Abschriften der Bibel an Christenverfolger ausgehändigt habe. Unter der Führung des Primas von Numidien berief eine Gruppe von 70 Bischöfen eine SynodeSynode (altgriech. für „Zusammenkunft”) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden „Konzil” und „Synode” synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. ein und erklärte die Weihe für ungültig. Sie forderten, dass die Kirche Personen ausschließen müsse, die schwere Sünden begangen haben und dass keine Sakramente von einem Unwürdigen vollzogen werden dürften. Daraufhin exkommunizierte die Versammlung den Bischof von Karthago.

Vier Jahre später übernahm Donatus der Große nach dem Tod des neuen Bischofs dessen Amt, sein Name stand fortan für die gesamte Strömung. Da Kaiser Konstantin I. selbst den Streit entscheiden wollte, durchlief die Angelegenheit mehrere kirchliche Instanzen, ehe der Herrscher sich 316 selbst der Sache annahm. Alle Gremien erklärten die 311 erfolgte Wahl für rechtsgültig. Konstantin versuchte zunächst, die Donatisten gewaltsam zu unterdrücken. Ab 321 vertrat er eine tolerantere Haltung, doch ließ sein jüngster Sohn, Constantius II., sie zunächst weiter verfolgen. 411 fand zwischen den donatistischen und den katholischen Bischöfen unter Leitung des Tribun Marcellinus ein Streitgespräch statt, was dazu führte, dass die Donatisten 414 ihre zivilen Rechte verloren. Im darauf folgenden Jahr wurden ihre Versammlungen unter Androhung der Todesstrafe aufgelöst, woraufhin der Donatismus im 5. Jahrhundert fast ganz verschwand.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 14.03.2020

Quellen:

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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