Ökumenisches Heiligenlexikon

Konzil von Basel


Das Konzil wurde 1431 in der Dominikanerkirche in Basel eröffnet, tagte dann bis 1449, meist im Basler Münster, und war das 17. der ökumenischen Konzile; es wird aber von vielen Historikern und Theologen als nicht oder zumindest als nicht vollständig legitimiert angesehen. Es wurde von Papst Martin V. - Papst von 1417 bis 1431 - in Übereinstimmung mit dem Dekret Frequens des Konzils von Konstanz, in dem regelmäßig stattfindende Konzilien verlangt worden waren, einberufen. Nach seinem Tod bestätigte Martins Nachfolger Papst Eugen IV. die Einberufung, verlegte das Konzil jedoch 1437 nach Ferrara in Italien und 1438 nach Florenz; faktisch trat hier ein neues Konzil zusammen, das allgemein anerkannt wurde, das Konzil von Ferrara-Florenz.

Das Basler Konzil tagte weiter als Gegenkonzil; 1439 erklärte Eugen IV. das Basler Konzil für abgesetzt, worauf die in Basel Versammelten den Gegenpast Felix V. wählten. Damit entstand der Eindruck, das Konzil wolle zum Abendländischen Schisma zurückkehren. Dies bewirkte, dass die Unterstützung abnahm, die das Konzil bis dahin genoss. 1449 erkannte es den neuen Papst Nikolaus V. an und beschloss seine eigene Auflösung.

Predigerkirche in Basel, in der das Konzil eröffnet wurde
Predigerkirche in Basel, in der das Konzil eröffnet wurde
Foto: Roland Zumbühl - www.picswiss.ch

Das Basler Konzil ist als Ergebnis der Probleme zu verstehen, die das Konzil von Konstanz nicht gelöst hatte. Das Konstanzer Konzil vertrat einen eher moderaten Konziliarismus, das Basler Konzil beschloss hingegen, dass Konzilien unter allen Umständen als höchste Autorität in der Kirche gelten. Aber Eugen V. lehnte den konziliaristischen Standpunkt ebenso ab wie den Versuch, die konziliare Position durch eine Versöhnung mit der Ostkirche zu stärken.

Zeitweise nahmen über 500 Personen am Basler Konzil teil, wobei jedoch Bischöfe und Äbte unterrepräsentiert waren. Die bekanntesten Teilnehmer waren Nikolaus von Kues und der italienische Humanist Aeneas Silvius Piccolomini, der spätere Papst Pius II., die beide jedoch später ihre konziliare Haltung aufgaben. Das Basler Konzil markiert den Höhepunkt, aber auch die endgültige Niederlage des entschiedenen Konziliarismus.

Dokumente des Konzils von Basel-Ferrara-Florenz gibt es online zu lesen in den Documenta Catholica Omnia.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 21.10.2018

Quellen:

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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