Ökumenisches Heiligenlexikon

Waldenser

Das Wappen der Waldenser: Leuchter mit Umschrift „Lux lucet in tenebris”, „Das Licht scheint in der Finsternis”, dem Johannesevangelium entnommen (1, 5); die sieben Sterne verweisen auf die Vollzahl der Gemeinden nach der Offenbarung des Johannes (1, 20)
Das Wappen der Waldenser: Leuchter mit Umschrift Lux lucet in tenebris, Das Licht scheint in der Finsternis, dem Johannesevangelium entnommen (1, 5); die sieben Sterne verweisen auf die Vollzahl der Gemeinden nach der Offenbarung des Johannes (1, 20)

Die Waldenser wurden als christliche Laienbruderschaft von dem französischen Kaufmann Petrus Waldus in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts in Lyon gegründet. Weil in dieser Gemeinschaft Laien predigten, wurden sie 1184 von Papst Lucius III. exkommuniziert. Dennoch konnten ihre Anhänger die Gemeinschaft in den Bergtälern der französischen und italienischen Alpen weiterführen.

1487 organisierte Papst Innozenz VIII. in der Dauphiné und in Savoyen einen Kreuzzug gegen die Waldenser. Ihre Vertreibung führte zu einer Verbindung mit übrig gebliebenen Katharern sowie der in Norditalien verbreiteten christlichen Armuts- und Bußbewegung der Humiliaten; wieder konnten die Waldenser als eigenständige Glaubensgemeinschaft überleben, gestärkt auch durch die in der Reformation entstandenen protestantischen Kirchen. 1532 gründeten die Waldenser, inspiriert von der Reformation, eine reformierte Kirche in den Cottischen Alpen - der Gegend um Susa. Die Mitglieder dieser Kirche gaben sich jetzt selbst den Namen Waldenser.

Institut Emily Gould, eine evangelische Sozial- und Bildungseinrichtung in Florenz
Institut Emily Gould, eine evangelische Sozial- und Bildungseinrichtung in Florenz

Erst 1848 wurde den Waldensern unter dem sardischen König Karl Albert die volle bürgerliche und religiöse Freiheit in Italien zugestanden. 1855 gründeten sie eine theologische Fakultät in Torre Pellice bei Turin, 1860 wurde diese nach Florenz - an die Stelle des heutigen Instituts Emily Gould, - und 1922 nach Rom verlegt.

Die Waldenser pflegten in der Neuzeit eine enge Zusammenarbeit mit der Methodistischen Kirche, 1975 schlossen sich die Waldenserkirche und die kleine Methodistischen Kirche Italiens zu einer Verwaltungsunion zusammen. Die Waldensergemeinden hatten 2018 nach eigener Darstellung rund 170 Kirchen mit etwa 45.000 Mitgliedern, in Argentinien und Uruguay lebten davon etwa 15.000 Waldenser.

Bei einem Besuch in Turin besuchte Papst Franziskus 2015 auf deren Einladung die Waldenser-Gemeinde und nutzte die Gelegenheit zu einer historischen Adresse: Vonseiten der katholischen Kirche bitte ich Euch um Vergebung für unchristliche, ja sogar unmenschliche Verhaltensweisen, die wir Euch gegenüber in der Vergangenheit an den Tag gelegt haben.

Catholic Encyclopedia

Die deutsche Waldenser-Vereinigung informiert über die Geschichte und die aktuelle Arbeit mit Links zu deutschen und internationalen Waldensergemeinden.

Casa Valdese, Sitz der Kirchenleitung der Waldenser, in Torre Pellice
Casa Valdese, Sitz der Kirchenleitung der Waldenser, in Torre Pellice




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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 28.01.2024

Quellen:

• https://it.wikipedia.org/wiki/Chiesa_evangelica_valdese - abgerufen am 28.01.2024

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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