Ökumenisches Heiligenlexikon

Einführung Verzeichnis der Übersichten

10. Januar

1. † am Sonntag, dem 10. Januar 314, wurde in Rom, auf dem Coemeterium des Callistus an der Via Appia, beigesetzt, der heilige Papst Miltiades, ein gebürtiger Nordafrikaner, der den von Kaiser Konstantin der Kirche geschenkten Frieden erlebt hat, der, von den Sektierern des Donatus hart belästigt, sich klug und erfolgreich um das Erlangen der Einmütigkeit in der Wahrheit bemüht hat.
Siehe auch 29. Juni, 1/32

2. † an einem 10. Januar, um 341, entschlief in Ägypten, in der Wüste Thebäis, der heilige Einsiedler Paulus, 113 J., der 16-jährig in einer Christenverfolgung in die Wüste geflüchtet ist und dort die Anfänge des Mönchtums in der ägyptischen Wüste gegründet und beispielhaft vorgelebt hat. Er lebte fast 90 J. in einer Felsengrotte; um ihn sammelten sich allmählich Gleichgesinnte und besiedelten die benachbarten Grotten. Sein bekanntester Schüler war der heilige Abt Antonios (17. Januar 356/1)

3. † am Dienstag, dem 10. Januar 394, entschlief in Kappadozien, der heilige Bischof Gregor von Nyssa, heute Nevzehir, ein Bruder des heiligen Basilius des Großen (1. Januar 379 / 2), der, hoch berühmt durch seine Lebensführung und seine Lehren, wegen seines Bekenntnisses zum orthodoxen, rechten Glauben, vom arianischen Kaiser Valens 375 aus seiner Stadt vertrieben worden ist.

4. † am Mittwoch, dem 10. Januar 417, entschlief in Jerusalem der heilige Bischof Johannes, der in der Zeit der gegensätzlichen Lehren um den rechten Glauben, sich hervorragend für den katholischen Glauben und den Frieden in der Kirche eingesetzt hat.

5. † an einem 10. Januar nach 463 entschlief im Ort Die bei Vienne, der heilige Bischof Petronius, Saint Petrone, der vorher als Mönch auf der Insel Lérins gelebt hatte.

6. † am Sonntag, dem 10. Januar 471, entschlief in Konstantinopel der heilige Priester Μαρκιανος Markianos, ein Verwandter des kaiserlichen Hauses, der Ökonom der Kirche Hagia Sophia war, eifrig im Ausschmücken der Kirchen und im Unterstützen der Armen.

7. † im 6. Jahrhundert entschlief in Limoges der heilige Valerius, Saint Valéry, der dort in der Nähe ein Leben als Einsiedler geführt hat.

8. † an einem 10. Januar um 602, entschlief in Melitene in Armenien, der heilige Bischof Domitianus, der in Konstantinopel als anerkannt großer Gelehrter gelebt hatte, sich danach sehr für die Bekehrung der Perser eingesetzt hat.

9. † am Donnerstag, dem 10. Januar 681, wurde in Rom an Sankt Peter beigesetzt der heilige Papst Αγαθος Agatho, der, gegen die Irrtümer der Monotheleten, die behaupten, das Jesus Christus nur den einen, göttlichen, Willen, nicht aber einen freien menschlichen Willen, gehabt habe, den Glauben unversehrt bewahrt hat und die Einheit der Kirche auf SynodenSynode (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. gefördert hat.
Siehe auch 29. Juni, 1/60

10. † am Sonntag, dem 10. Januar 745, entschlief in Viviers an der Rhône, der heilige Bischof Arcontius, Saint Arconce.

11. † am Sonntag, dem 10. Januar 997, entschlief in der Abtei Cuxa am Abhang der Pyrenäen im Roussillon, der heilige Pietro Urseolo, der Doge von Venedig gewesen und von dort am 1. September 978 plötzlich verschwunden ist; seine Frau hatte ihn Gott zuliebe ziehen lassen, sein Sohn wurde sein Nachfolger als Doge. Er war in die Einsamkeit gezogen, dann Mönch geworden, berühmt wurde er durch seine Frömmigkeit und Anspruchslosigkeit, der schließlich als Einsiedler in der Nähe der Abtei, sein Leben ausgelebt hat.

12. † am Montag, dem 10. Januar 1194, entschlief in der Abtei Cava in der Campagna, der selige Abt Benincasa, der hundert Mönche nach Monreale auf Sizilien gesandt hatte, damit diese das dortige fast leer stehende Kloster wieder mit Leben erfüllten.

13. † am Montag, dem 10. Januar 1209, entschlief in Borges, der heilige Bischof Wilhelm, Saint Guillaume, der sich glühend nach Einsamkeit und Meditation sehnte, Zisterziensermönch in Pontigny und dann Abt des Tochterklosters Chaalis wurde, schließlich Bischof der Kirche von Bourges war, der die Anspruchslosigkeit des monastischen Lebens nie aufgegeben hat und berühmt geworden ist, wegen der Liebe zu seinem Klerus und zu den Gefangenen und Elenden.

14. † am Freitag, dem 10. Januar 1259, entschlief in Amaranthus in Portugal, der selige Gonzalès, Priester von Braga, der, nach einer langen Pilgerreise ins Heilige Land, in den Predigerorden eingetreten ist, sich danach in die Einsamkeit zurückgezogen hat, dort eine Brücke hat bauen lassen und den in seiner Nähe Wohnenden durch Gebet und Predigt nützlich gewesen ist.

15. † am Freitag, dem 10. Januar 1276, entschlief in Arezzo in der Toskana, der selige Papst Gregor X., der, als er Erzdiakon in Lüttich war, zum Papst auf den Stuhl Petri gewählt worden ist, der die Gemeinschaft mit den Griechen auf jede mögliche Weise gefördert hat, um die Spaltung der Christen beizulegen, der außerdem bemüht gewesen ist, das Heilige Land zurück zu erobern. Mit diesen Zielen hat er ein Ökumenisches Konzil nach Lyon einberufen, das Zweite von Lyon, das vom 7. Mai bis zum 17. Juli 1274 dort getagt hat. Es waren etwa 200 Bischöfe und andere Teilnehmer versammelt, u. a. der heilige Albertus Magnus (15. November 1280/1), der heilige Bonaventura (15. Juli 1274/1) starb auf dem Konzil; der heilige Thomas von Aquin (7. März 1274/9) starb vorher auf seiner Hinreise. Am 24. Juni traf die Delegation des oströmischen Kaisers Michael VIII. Paläologus mit allen Vollmachten ein, anerkannte das Filioque im Glaubensbekenntnis des Konzils von Konstantinopel 381, ebenfalls den römischen Primat des Nachfolgers des heiligen Petrus, die Siebenzahl der Sakramente und das Fegfeuer. Am 6. Juli legte die griechisch-oströmische Gesandtschaft feierlich das Glaubensbekenntnis ab und stellte damit die Einheit der Kirche wieder her. Leider hat sie nicht gehalten, weil sie im griechischen Volk, dessen Herz noch schwer verwundet war durch die Erinnerung an Stürmung und Plünderung von Konstantinopel durch die Lateiner 1204, nicht durchgesetzt werden konnte.
Siehe auch 29. Juni, 1/78

16. † am Sonntag, dem 10. Januar 1518, entschlief in Laurenzana, der selige Aegidius, Egidio, Ordensmann aus den Minderbrüdern, der als Rekluse in einem Felsspalt gelebt hat.

17. † am Donnerstag, dem 10. Januar 1686, entschlief in Arequipa in Peru, die selige Anna de los Angeles Monteagudo, eine Jungfrau aus dem Predigerorden, die, mit der Gnadengabe des Guten Rates und der Prophetie begabt, zum Wohl der ganzen Bevölkerung sich eingesetzt hat.

18. † am Samstag, dem 10. Januar 1914, entschlief in Perugia, die heilige Jungfrau Francesca Salesia, Léonie Aviat, die mit mütterlicher Liebe und Fleiß sich bemüht hat, Jugendlichen Beistand zu leisten und die Suore Oblate di San Francesco di Sales ,die Oblatinnen, Schwestern vom heiligen Franz von Sales, gegründet hat. Sie wurde am 25. November 2001 heiliggesprochen.

19. † am Donnerstag, dem 10. Januar 1918, entschlief in Madrid, die selige Maria Dolores Rodríguez Sopeña, 69 J., geboren in Velez Rubio, Almería, als viertes von sieben Kindern. Der Vater, ein hervorragender Jurist, wurde oft versetzt, so dass sie häufig den Wohnort wechselte. 6-jährig zog sie mit nach Madrid, 17-jährig nach Almería; dort half sie eifrig mit in der Pfarrei, besonders in der Sorge für an Typhus oder Lepra Erkrankte, auch in der Betreuung von Gefangenen. 1872 zog sie mit der Familie nach Puerto Rico, wo der Vater schon drei Jahre am Gericht tätig war; 1873 wurde er versetzt nach Santiago di Cuba; 1876 starb dort die Mutter und der Vater ging in den Ruhestand und kehrte zurück nach Madrid; dort starb er 1883. Dolores versuchte, von ihrem Beichtvater, einem Jesuiten, beraten, ein Klosterleben bei den Salesianerinnen, gab aber schon nach zehn Tagen diesen Versuch auf. 1885, 36 J. alt, begann sie mit der Errichtung von durch Laien geführten Sozialstationen, die sie Casa Social nannte. 1892 gründete sie, auf Bitten des Erzbischofs von Madrid, eine Asociación de Apostolado Seglar, Laienapostolat, die heute Movimiento de Laicos Sopeña heißt, sich anfänglich sofort in acht Stadtteilen hilfreich betätigte. 1896 gründete sie einen Zweig in Sevilla. Nach einer Pilgerfahrt zum Heiligen Jahr nach Rom im Jahr 1900, gründete sie 1901 in Loyola, nach Exerzitien im Haus der Jesuiten, mit acht Damen für die Glaubensverbreitung eine Frauen-Gemeinschaft Instituto de Damas Catequistas, die heute Instituto Catequista Dolores Sopeña heißt. 1902 wurde von den Zivilbehörden ihre weltliche Vereinigung genehmigt, die Obra Social y ultural Sopeña, OSCUS, heißt. Auch der Papst approbierte 1907 ihre Constitutiones. In jenen Jahren wandelte sich der Name Doctrinas und wurde genannt Centros Obreros de Instrucción, Arbeitskreise zur Bildung. Nach einem reichen und fruchtbaren Erdenleben entschlief sie in Madrid. Sie wurde am 23. März 2003 seliggesprochen.

Fribourg-Genf-Lausanne (früher auch in Lüttich): der selige Papst Gregor X., 15


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln





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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 11.01.2015
korrekt zitieren:
Klaus Martin Reichenbach: Artikel
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