Ökumenisches Heiligenlexikon

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12. August

1. † am 12. August ist der Gedenktag der heiligen Ordensgründerin Johanna Franziska Frémiot de Chantal, Jeanne-Françoise Frémiot de Chantal, deren Heimgang am Freitag, dem 13. Dezember 1641/9, in Moulins bei Nevers am Fluss Alliers war. Aus ihrer Ehe sind sechs Kinder hervorgegangen, die sie christlich erzogen hat. Nach dem Tod ihres Mannes hat sie sich ganz auf das Ziel eingestellt, den Weg der persönlichen Vollkommenheit zu gehen und die Werke der Caritas, vor allem zugunsten von Armen und Kranken, auszuüben. Der heilige Franz von Sales, François de Sales (28. Dezember 1622/5) war ihr dabei der vertraute Ratgeber. In Annecy legte sie den Grund für den Orden der Heimsuchung Mariä, Ordo Visitationis Sanctae Mariae, den sie auch mit Weisheit leitete.

2. † am Samstag, dem 12. August 304, wurde in Catania auf Sizilien der heilige Märtyrer Euplus, Ευπλους, mit Fäusten zu Tode verprügelt, als er, zur Zeit des Kaisers Diokletian, so wird berichtet, als er die Evangelien-Rollenbücher in Händen trug, ins Gefängnis geworfen, vom Corrector Calvisianus nochmals ausgefragt, geantwortet hatte, er trage glorreich die Evangelien in seinem Herzen.

3. † an einem 12. August im beginnenden 4. Jahrhundert wurden in Nikomedien Izmit, zu Märtyrern die beide heiligen Aniketos und Photios, Ανικετος Φωτιος, Unbesiegter, Lichtvoller. Nach der Überlieferung war Aniketos Mitglied des Senats und widersprach dem Kaiser Diokletian, sein Neffe Photios schloss sich ihm an und darum wurden beide gefoltert und dann lebendig verbrannt.

4. † an einem 12. August im 5. Jahrhundert entschlief in Killala in Irland, der erste Bischof am Ort, der heilige Muredach, Murtagh.

5. † an einem 12. August im 5. Jahrhundert entschlief in der nach ihrem Namen genannten Klosterzelle in Munster in Kerry in Irland, die heilige Jungfrau Lelia.

6. † an einem 12. August im 6. Jahrhundert entschlief in Brescia der heilige Bischof Herculanus.

7. † an einem 12. August im 8. Jahrhundert wurden, nach der Überlieferung, auf der Insel Lérins vor der Provence von Sarazenen umgebracht die heiligen Märtyrer Abt Porcarius, Saint Porcaire, und zahlreiche Mönche als seine Gefährten.

8. † am Samstag, dem 12. August 1679, wurde in Ruthin in Nord-Wales, der selige Priester und Märtyrer Charles Meehan, 39 J., ein gebürtiger Ire, Mitglied des Minoritenordens, auf seiner zufuß unternommenen Durchquerung englischen Hoheitsgebietes, zur Zeit König Charles II., also unterwegs in Richtung auf seine irische Heimat, aufgegriffen, verurteilt und hingerichtet.
Siehe auch 12. Februar 7/85

9. † am Freitag, dem 12. August 1689 entschlief 78-jährig in Rom der selige Papst Innozenz XI., einer der großen Päpste seines Jahrhunderts, obwohl er nur knapp 13 Jahre die Kirche regiert hat. Mit tiefer Frömmigkeit, klugem Kopf und fester Hand bekämpfte er Missstände in der Kirche, auch gegen den Widerstand des Kardinalskollegiums und des Jesuitenordens, und kämpfte um politische Freiheit, vor allem gegen die Machtgier Louis XIV. von Frankreich (der die Türken gegen die Habsburger und Wien aufhetzte) und gegen das Vordringen der Türken: der Papst drängte vor allem den Kaiser Leopold I. von Habsburg in Wien, diesen besonders durch den seligen Kapuzinerpater Marco d’Aviano (13. August 1699/11), und half Polen und Venedig zur Hilfe:1683 Entsatz von Wien und Schlacht am Kahlenberg. Auch die Déclaration des Droits de l’Eglise Gallicane, Erklärung der Rechte der Gallikanischen Kirche, die Ludwig XIV. mit den ihm hörigen Kirchenvertretern (7 Erzbischöfe, 26 Bischöfe und 38 Theologen) aufgestellt hatte, die gipfelten in der Declaratio Cleri Gallicani, die Vier Gallikanischen Artikel von 1682, wurden vom Papst sofort zurückgewiesen, ebenfalls von seinem Nachfolger Alexander VIII. im ersten Jahr seines Pontifikates, im Jahr 1690, und wurden sogar, wenn auch inoffiziell, vom König von Frankreich 1693 aufgegeben und zurückgenommen. 1688 ernannte er, unter Aufgebot seiner ganzen Autorität, zum Erzbischof von Köln, nicht den vom König von Frankreich gewünschten Kardinal von Fürstenberg, sondern den Wittelsbacher Joseph Clemens von Bayern. Der tapfere Papst, der seine große Güte gegen Arme und besonders Kranke in der Pestepidemie zeigte, liegt begraben im Petersdom, im Altar der rechten Seitenkapelle des heiligen Sebastian. Sein dritter Nachfolger, Papst Clemens XI. (1700 - 1721) hat seinen Seligsprechungsprozess eingeleitet, musste ihn aber wegen des Drucks Louis XIV. abbrechen; dessen zweiter Nachfolger, Papst Benedikt XIV. (1740 - 1758) hat den Seligsprechungsprozess wieder aufgenommen und musste ihn ebenfalls wegen der Drohungen aus Paris wieder abbrechen. Die Seligsprechung gelang erst Papst Pius XII. am 7. Oktober 1956, dem Rosenkranzfest, das 1573 zum Gedenken an die gewonnene Seeschlacht bei Lepanto 1571, für die ganze Kirche eingeführt worden ist.
Siehe auch 29. Juni, 1/84

10. † am Dienstag, dem 12. August 1794, erlag seinen Entbehrungen, aus Liebe zu Christus auf dem Sklavenschiff Deux-Associées in Rochefort, der selige Priester und Märtyrer Pierre Jarrige de la Morélie de Puyredon, 57 J., Priester der Diözese Limoges und dort Kanoniker, Chanoine.
Siehe auch 27. August, 16/33

11. † am Sonntag, dem 12. August 1838, wurden in Nam Dinh, Tonkin, enthauptet
• der heilige Märtyrer Giacobe, Jacobus, Do Mai Nam, 57 J., Priester des Apostolischen Vikariats West-Tonkin, und mit ihm
• der heilige Märtyrer Anton Nguyen Dich, 69 J., ein Bauer, und dazu
• der heilige Märtyrer Michael, Nguyen Huy My, 34 J., ein Arzt,
die unter Kaiser Minh Mang, für Christus gefangen, gefoltert und umgebracht worden sind.
Siehe auch 24. November, 1/23-25.

12. † am Donnerstag, dem 12. August 1936, wurde in Hornachuelos bei Cordoba ermordet die selige Jungfrau und Märtyrin Victoria Diaz y Bustos de Molina, 33 J., geboren in Sevilla; 1923 beendete sie ihre Lehrerausbildung und drei Jahre später trat sie, 23-jährig, ein in die Institución Teresiana, bei den Teresianern, soeben gegründet vom heiligen Priester und Märtyrer Pedro Poveda Castroverde (28. Juli 1936/10), die sich als Lehrerinnen der katholischen Erziehung ganz widmeten. Nach ihrem ersten Jahr in Cheles, Bajadoz, an der portugiesischen Grenze, bat sie um Versetzung in die Nähe ihrer Familie und wurde 1928 ernannt für das Kloster und die Schule in Hornachuelos, Córdoba, näher bei Sevilla, wo sie den Rest ihres Erdenlebens wirkte. Am 11. August stürmten die roten Milizionäre die Stadt und verhafteten am Abend Victoria und viele andere; bereits in der Morgenfrühe danach führten sie 18 Personen hinaus in einen stillgelegten Grubenschacht Rincon, ganz in der Nähe der Stadt, und erschossen sie; ihre letzten Worte waren Viva Cristo Rey! Sie wurde am 30. Juni 1966 nach Cordova überführt. Sie und ihr Gründer wurden am selben Tag, dem 10. Oktober 1993, seliggesprochen, Pedro Poveda aber bereits am 4. Mai 2003 heiliggesprochen.

13. † am Mittwoch, dem 12. August 1936, wurde in Valdemoro, bei Madrid, für Christus umgebracht, der selige Bruder und Märtyrer Flavio, Atilano Dionisio Argueso González, 58 J., Bruder der Genossenschaft vom heiligen Juan de Dios, der zum Kloster und Hospital Ciempozuelos gehörte.
Siehe auch 25. Juli, 17/29.

14. † am Mittwoch, dem 12. August 1936, wurden in Barbastro, aus Hass gegen Christus, erschossen, die seligen Märtyrer Sebastiano Calvo Martínez und fünf Gefährten, aus der Kongregation der Missionare der Söhne des Unbefleckten Herzens Mariä, Claretiner,
• 1.- der selige Priester und Märtyrer Sebastiano Calvo Martinez, 33 J.
• 2.- der selige Priester und Märtyrer Pedro Cunill Padrós, 33 J.
• 3.- der selige Priester und Märtyrer José Pavón Bueno, 27 J.
• 4.- der selige Priester und Märtyrer Nicasio Sierra Ucar, 45 J.
• 5.- der selige Subdiakon und Märtyrer Venceslás Maria Claris Vilaregut, 29 J.
• 6.- der selige Bruder und Märtyrer Gregorio Chirivás Lacambra, 56 J.
Siehe auch 2. August, 11/4 - 9

15. † am Mittwoch, dem 12. August 1936, legte in Taragon sein Blutzeugnis ab der selige Priester und Märtyrer Antonio Perulles Estívill aus der Sodalität der Diözesan-Arbeiterpriester. Siehe 23. Juli, 10/4

16. † am Mittwoch, dem 12. August 1942, wurden im Konzentrationslager Dachau vergast
• der selige Priester und Märtyrer Florjan Stepniak, 30J., Kapuzinermönch, und
• der selige Priester und Märtyrer Jozef Straszewski, 57 J., Priester der Diözese Wloclawek.
Siehe auch 28. Mai, 14/61 - 62

17. † am Sonntag, dem 12. August 1945 entschlief im Sanatorium in Planegg bei München der selige Neu-Priester und Märtyrer Karl Leisner, der an den Folgen seiner Haft im Konzentrationslager Dachau, in dem er am 17. Dezember 1944 durch den französischen Häftling, den Bischof Gabriel Piguet von Clermont-Ferrand, zum Priester geweiht worden war, zugrunde gegangen ist. Er liegt begraben im Sankt Victor-(10. Oktober/10)-Dom in Xanten, ad sanctos, in der Krypta.
Siehe auch 30. Mai, 12/9

Fulda: Radegunde: 13. August 587/4


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln




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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 04.08.2015
korrekt zitieren:
Klaus Martin Reichenbach: Artikel
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