Ökumenisches Heiligenlexikon

Einführung Verzeichnis der Übersichten

13. April

1. † am 13. April gedenkt die Kirche des heiligen Papstes und Märtyrers Martin, dessen sterbliche Überreste am Mittwoch, dem dem 13. April 656 in Rom eintrafen und die in San Martino ai Monti beigesetzt wurden. Der Papst, der auch als Märtyrer verehrt wird, war in der Verbannung in Cherson auf der Krim am 16. September 655, 64 J., seinen Strapazen, Enttäuschungen und Entbehrungen erlegen. Geboren war er 591 in Todi in Umbrien. Vor seiner Wahl zum Papst war er Diakon und päpstlicher Apokrisiar am Hof in Konstantinopel. Als er am 5. Juli 649 seinen Dienst im päpstlichen Amt begann, fand er ein großes Problem vor: der Monotheletismus als Irrlehre; der Kaiser Konstans II. wollte ihn weiter vertreten, hatte aber 648 ein kaiserliches Verbot, darüber zu sprechen oder zu schreiben, als Gesetz erlassen, um äußerlich Frieden und innerlich seine Meinung zu behalten. Verboten war also diesen Typos Τυπος Glaubensregel, bei hohen Strafen, zu diskutieren. Der Papst berief die Lateransynode im Oktober 649 ein und war ihr Vorsitzender; einziges Thema war, die Verurteilung des kaiserlichen Typos, aber, um den Kaiser zu schonen, warf die SynodeSynode (altgriech. für „Zusammenkunft”) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden „Konzil” und „Synode” synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. dem Patriarchen von Konstantinopel, Paulos II. vor, die Idee des Typos käme von ihm und er sei zu tadeln, weil er so Wahrheit und Irrtum gleich gültig erklärte. Der Papst und die hatten den Mut, das kaiserliche Mundkorb-Gesetz des Kaisers Konstans II. zu verurteilen und dazu den Monotheletismus. Die Monotheleten, Μονου - θελητοι, nur-Ein-Willen, nehmen im Gott-Menschen Jesus Christus nur einen Willen an, entweder den menschlichen, oder den göttlichen, nicht, wie die orthodoxe katholische Theologie, einen göttlichen únd einen menschlichen Willen, die untrennbar, ohne Vermischung, im einen Christus miteinander verbunden sind. Daraufhin gab der Kaiser dem Exarchen Olympios in Ravenna den Befehl, den Papst in Rom zu verhaften und zu ihm nach Konstantinopel vor Gericht zu bringen. Olympios sah die günstige Gelegenheit, seine Macht zu vergrößern und so lebten er und der Papst drei Jahre friedlich nebeneinander. Als aber Theodoros Kalliopas neuer Exarch wurde, gehorchte er dem Kaiser; am Montag, dem 17. Juni 653 drang er persönlich mit Soldaten während des Gottesdienstes in die Lateranbasilika ein, verhaftete Papst Martin I., erklärte ihn am 17. Juni per kaiserlichen Dekretes für abgesetzt. Zusammen mit dem Papst wurde verhaftet der heilige Mönch Maximos Confessor (13. August 662/5), der seit 649 in Rom war und den Papst auf der sehr unterstützt hatte. Beide wurden verschleppt nach Konstantinopel, wo sie am Dienstag, dem 17. September 653 ankamen. Da er nicht zum Widerruf bereit war, wurde er öffentlich ausgepeitscht und dann eingekerkert. Der Kaiser machte ihm den Prozess wegen Hochverrats, da er die Selbständigkeitsgelüste des Olympios gefördert habe. Der Patriarch Paulos II. konnte seine Verurteilung zum Tode abwenden und erreichte, dass er, am 26. März 654, nur zur Verbannung auf die Krim verurteilt wurde. Maximos Confessor wurde ebenfalls 655 der Prozess gemacht und er ins Exil geschickt, zusammen mit zwei Freunden, beide namens Anastasios. Im Frühjahr 654 kam Martin in Cherson an. In Rom wurde bereits sein Nachfolger gewählt und dieser, der heilige Eugen I., am 10. August 654 feierlich inthronisiert. Der Verbannte wehrte sich nicht und fand sich damit ab, aber auf sein Amt verzichtet hat er nicht. Die traurigen Briefe des Verbannten, über seine Enttäuschungen wegen der Treulosigkeit früherer Freunde und ehemaliger Untergebener, sind teilweise erhalten. Er vollendete sein Martyrium am Mittwoch, dem 16. September 655 am Ort seiner Verbannung, indem er dort seinen Geist seinem Schöpfer zurückgab; er wurde lange auch als Märtyrer verehrt, als letzter der Päpste, die Märtyrer geworden sind. Sein Nachfolger, der heilige Papst Eugen I., nahm von der Heimkehr seiner Gebeine in Rom gar nicht Kenntnis, so wurde er in einer der Martinskirchen beigesetzt. Zur gesamtkirchlichen Verurteilung des Monotheletismus kam es wenige Jahre später, nämlich 680 auf der römischen unter Vorsitz des heiligen Papstes Agatho, und 681 in Konstantinopel auf dem 6. Allgemeinen Konzil, unter Vorsitz des Kaisers, aber nachdem der päpstliche Legat den dogmatischen Brief des Papstes den im Konzil versammelten Bischöfen zur Kenntnis gebracht hatte.
Siehe auch 29. Juni, 1/57, dazu die dort genannten
nachfolgenden drei heiligen Päpste.

2. † am Donnerstag, dem 13. April 170, Pergamon, Berghama, wurden aus Bekennern zu Blutzeugen, der heilige Bischof und Märtyrer Karpos, der Bischof von Thyathira, Akhissar, der heilige Diakon und Märytrer Papylos und dessen Schwester, die heilige Jungfau und Märtyrin Agathonike, zugleich mit vielen weiteren Märtyrern.

3. † am Ostersonntag, dem 13. April 396, entschlief in Ravenna, der heilige Bischof Ursus, der den Bischofssitz vom Schiffs- und Hafengelände Classis in die Stadt Ravenna hinein verlegte, seine Kathedrale neu erbaute, die Anastasis, Αναστασις, Auferstehung nannte und an einem Ostersonntag einweihte, der schließlich selber in der Hoffnung auf die Auferstehung am Ostersonntag entschlafen ist.

4. † am Karsamstag, dem 13. April 586, wurde in Tarragona enthauptet, der heilige Königssohn und Märtyrer Hermenegild, Hermengildo, Sohn des arianischen Visigothenkönis Leovigildo, der in Sevilla vom heiligen Bischof Leander (13. März 600 / 5) zum katholischen Glauben bekehrt, zurück am Hof seines Vaters, am folgenden Tag, Ostersonntag, bei der Festliturgie, den Kommunionempfang aus der Hand des arianischen Bischofs entschlossen war zu verweigern; zur Strafe ließ sein Vater ihn schon im Voraus enthaupten. Drei Jahre später bekehrte sich das ganze Volk der Visigothen zur katholischen Kirche.

5. † am Sonntag, dem 13. April 1113, entschlief in Maria-Kappel beim Kloster Sint Vaast in Arras, die selige Ida von Boulogne, 73 J., Tochter des Herzogs Gottfried IV. von Lothringen, 17-jährig die Ehefrau des Eustachius II. von Boulogne, Mutter des Gottfried von Boullion und des Balduin I., Boudewijn, der Eroberer und ersten Könige von Jerusalem 1099/1100, die nach dem Tod ihres Mannes 1070 ihr Vermögen größtenteils an Kirchen und Klöster verschenkte und selber als Oblatin in die Benediktinerinnenabtei St. Vaast in Arras eintrat. Ihr geistlicher Briefwechsel mit dem heiligen Anselm von Canterbury (21. April 1109/1) ist erhalten. Kaiser Heinrich IV., der durch seinen Gang nach Canossa zum Papst Gregor VII. (25. Mai 1085/2) im Winter 1077 den Bußgang gemacht hat, war ihr Schwiegersohn.

6. † am Sonntag, dem 13. April 1124, entschlief in Menevia, bei Newport in Wales, der heilige Priester und Einsiedler Caradoc, Caradog, der den königlichen Hof verließ, an dem er jahrelang als Harfenspieler und Greyhoundpfleger gedient hatte, um seine Dienste ganz dem König der Könige anzubieten; der Bischof von Llandaff nahm ihn als Mönch an, er lernte in einem vor über 500 Jahren vom heiligen Teilo, Teliav (9. Februar 560/5), Bischof von Menevia, gegründeten Kloster und baute sich dann eine Einsiedelei auf der Insel Barry; wegen seines guten Rufes rief ihn der Bischof von Menevia, dem vom heiligen David (1. März 601/3), dem Patron von Wales, gegründeten Klosters der Stadt, und erteilte ihm die Priesterweihe; danach ging er, mit einigen Gefährten, auf die Insel Ary; danach versetzte ihn der Bischof von Menevia, Newport, noch einmal, diesmal in die Zelle des heiligen Ismael (16. Juni, im 6. Jahrhundert), eines Schülers des heiligen Teilo, Teliav, der ihn zum Bischof in Menevia geweiht hatte, in das Kloster Saint Issel’s in Haroldston. Er wurde ehrenvoll beigesetzt in der Saint-David’s-Cathedral in Menevia. Er wird seit seinem Sterben als Heiliger verehrt, ist aber nie offiziell heiliggesprochen worden.

7. † am Dienstag, dem 13. April 1260, entschlief in ihrem Zisterzienserinnen-Kloster Rosendael bei Walem, nahe Mecheln, die selige Jungfrau Ida von Brabant, Ida von Leuven, die von ihrem Vater vieles erlitten hat, bevor sie ins Kloster eintreten durfte, und die, in ihrer anspruchslosen Lebensweise, dem Leidenden Christus in ihrem Leib nachgefolgt ist.

8. † am Dienstag, dem 13. April 1294, entschlief im Kloster Fonte Avellana in Umbrien, der selige Eremit Albertino di Montone, der auch Prior einer Gruppe von Eremiten war, der die Einsamkeit Ehrenämtern vorgezogen hat, und sich sehr bemüht hat, miteinander in Spannungen stehende Städte miteinander zu versöhnen.

9. † am Sonntag, dem 13. April 1320, entschlief in Tiferno Tiberini in Umbrien, die selige Jungfrau Margarita, aus der Schwesterngemeinschaft der Büßerinnen vom heiligen Dominikus, die blind geboren und verkrüppelt verachtet wurde, die in ihrem Herzen aber immer auf den Namen Jesus, Heiland, vertraut hat.

10. † am Freitag, dem 13. April 1590, wurden in Rochester gehenkt, ausgewaidet und gevierteilt,
• der selige Priester und Märtyrer Francis Dickenson, gebürtig aus Yorkshire, konvertierte zur katholischen Kirche, studierte in Reims und empfing 1589 die Priesterweihe, kehrte als Heimat-Missionar nach England zurück, wo er schon nach einem Jahr aufgegriffen, verurteilt und hingerichtet wurde;
• der selige Priester und Märtyrer Miles Gerard, 40 J. Er war Hauslehrer und Erzieher, ging nach Douai und Reims, empfing dort 1583 die Priesterweihe und blieb noch 6 Jahre dort als Professor am Englischen Seminar. Dann gingen fünf Priester als home-missioner auf England zu, konnten aber in Dünkirchen im Hafen nur ein kleines Schiff nach London bekommen, das nur zwei von ihnen mitnehmen wollte; ausgelost waren dies der Älteste und der Jüngste von ihnen. Durch Wind und Wellen kam das Schiff soweit vom Kurs ab, das es schließlich in Dover landen musste; dort wurden die beiden Priester sofort entdeckt, auf Verdacht verhaftet, in London gefoltert und schließlich in Rochester zum Tode verurteilt und hingerichtet. Sie wurden 1929 seliggesprochen.
Siehe auch 4. Januar, 10/59 - 60

11. † am Sonntag, dem 13. April 1642, wurden in York durch die Straßen geschleift und dann gehenkt, ausgewaidet und gevierteilt,
• der selige Priester und Märtyrer John Lockwood, 81 J., gebürtig aus Yorkshire, kam 1587 an Douai und ging 1595 ins English College nach Rom, wo er die Priesterweihe empfing am 26. Januar 1597; am 20. April 1598 wurde er auf home-missioner gesandt und wirkte einige Jahre in England, bis er eingekerkert und 1610 ausgewiesen wurde; zurück im Land wurde er aufgegriffen, zum Tode verurteilt und dann begnadigt; insgesamt diente er der Kirche in England 44 Jahre; zum dritten mal wurde er 1642 aufgegriffen in Wood End, Gatenby, im Hause von Brigite Gatenby, diesmal verurteilt und in York öffentlich hingerichtet, zusammen mit Edmund Catherick.
• der selige Priester und Märtyrer Edmund Catherick, 37 J., stammte aus der alten Familie Catherick in Nord-Riding in Yorkshire, einer für ihre Glaubenstreue bekannten katholischen Familie. In Douai ausgebildet und dort zum Priester geweiht, kam er 1635 nach England zurück und konnte 7 Jahre der Kirche dienen. Er nannte sich auch alias Huddleston. In North-Riding, nahe Watlas, wurde er von Aufspürern aufgebracht und vor Gericht gestellt; sein Richter hieß Dodsworth und war ein Verwandter, der ihn scheinbar vertraulich aushorchte und dann zum Tode verurteilte; der König zögerte eine Weile, das Todesurteil zu unterschreiben, tat dies schließlich und so wurde er, zusammen mit dem Greis John Lockwood, durch eine johlende Menge durch die Straßen geschleift und mit aller Grausamkeit hingerichtet; sein Kopf wurde aufgespießt auf dem Micklegate Bar; was an Leichenteilen eingesammelt wurde, wurde von Freunden im Toft Green begraben und später ins Saint Gregory’s Monastery Downside überführt. Beide wurden 1929 seliggesprochen.
Siehe auch 1. August, 14/15 - 16

12. † am Samstag, dem 13. April 1867, entschlief auf der Insel Madagaskar im indischen Ozean, der selige Bruder Scubilion, Jean Bernard Rousseau, 70 J., der, in der Französischen Revolution geboren, heimlich von einem nicht staatlich vereidigten Priester, einem Père Étienne getauft wurde. Er war der älteste von vier Geschwistern und arbeitete schon als Junge fleißig mit, um zum Lebensunterhalt der Familie beizutragen. 1822 trat er 25-jährig in Paris in das Noviziat bei den Schulbrüdern von La Salle (1680; 7. April 1719/1) ein. Er diente zehn Jahre lang in verschiedenen Häusern der Gemeinschaft auf verschiedene Weisen, als Lehrer und Erzieher, als Gärtner und sonst wie. 1833 wurde er als Missionar, mit zwei Mitbrüdern, ausgesandt nach Afrika und zwar auf die Insel Burbon, die heute Réunion heißt; damals dauerte die Schifffahrt 85 Tage. Die ihm verbleibenden 34 Jahre widmete er ganz den ihm anvertrauten Einheimischen in den Bergen; er war Entwicklungshelfer im ganzheitlichen Sinn, als Katechet und Erzieher. Er führte bei seinen etwa 300 Sklaven ein, dass sie allabendlich, von 7 bis 9 Uhr etwa, sich in Gruppen zusammensetzten und, unter Anleitung eines Sprechers, zusammen redeten, Lieder sangen, Gedichte dichteten und die Aufgaben für den nächsten Tag verteilten. So konnten sie, als 1848 die Sklaverei durch Dekret vom 20. Dezember abgeschafft wurde, sofort selbständig sich ihrer Emanzipationsrechte erfreuen. Er starb inmitten seiner Christen und sein Grab blieb ihnen Erinnerung und Ansporn zum christlichen Leben. 1989 wurde er seliggesprochen.

13. † am Mittwoch, dem 13. April 1927, opferte in Totoclán in Guadalajara in Mexiko sein Leben für Christus den König, der heilige Priester und Märtyrer Sabas Reyes Salazar, Priester der Erzdiözese Guadalajara.
Siehe auch 21. Mai, 1/11


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln




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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 04.04.2015
korrekt zitieren:
Klaus Martin Reichenbach: Artikel
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