Ökumenisches Heiligenlexikon

Einführung Verzeichnis der Übersichten

13. September

1. † Gedenktag des heiligen Johannes Chrysostomus, Ιωαννης Χρυσοστομος, Goldmund, Patriarch von Konstantinopel, Kirchenlehrer, der gebürtig aus Antiochien, dort gut erzogen und ausgebildet, 18-jährig die heilige Taufe empfing und Schüler der berühmten antiochenischen Exegeten seiner Zeit wurde und, wegen seiner sprachlichen Meisterschaft, den Beinamen Chrysostomus, Goldmund, sich verdient hat; dann zog er sich für einige Jahre in die Einöden zurück zu den Mönchen; zurückgekehrt empfing er die Diakonenweihe, dann, etwa 40 J., die Priesterweihe und war etwa 12 Jahre der große Prediger in seiner Heimatstadt; 398 wurde er, gegen seinen Wunsch, zum Bischof von Konstantinopel gewählt; er wirkte weiter wie bisher in seiner Heimat, beschützte die Mönche, besonders ägyptische, gegen falsche Anschuldigungen, reformierte den Klerus, soweit ihm dies möglich war, setzte sich ein für Arme und Hilflose; er ließ sich von der Kaiserin Eudoxia nichts befehlen und diese ließ ihn schon 403 absetzen und in die Verbannung schicken; aus dieser sollte er durch ein Dekret Papst Innocens I. zurückgerufen werden; er hat unterwegs von den ihn bewachenden Soldaten viele üblen Dinge zu erleiden gehabt; an den Abhängen des Kaukasus, bei Komana, Soukhoumi, am Schwarzen Meer, heute in Georgien, hat er Gott seine Seele zurückgegeben, am 14. September 407/5. Seine letzten Worte waren: Δοξα τω Θεω παντων ενεκεν Αμην. Er wurde begraben in der Nähe von Komana, neben dem heiligen Märtyrer Basilosco in Bizera, nahe dem Komana im Pontus. Nun gibt es zwei Komana, das eine in Georgien, früher Armenien, das andere im Pontus, Tokat, in der heutigen Türkei. Beide Städte streiten um die Ehre, Sterbeort des Heiligen gewesen zu sein. Jedenfalls kamen seine Reliquien nach am 27. Januar 438 in Konstantinopel an und wurden feierlich in der Kirche der heiligen Apostel beigesetzt, in der traditionellen Kirche der Beisetzung der Kaiser und Patriarchen von Konstantinopel. Von dort entführten sie die Lateiner zur Zeit der lateinischen Besatzung von Konstantinopel (1204 - 1258) und brachten sie nach Rom, wo sie im Alten Petersdom ehrenvoll beigesetzt waren, in einem Altar mit vier Porphyrsäulen und Baldachin. 1567 wurden sie weniger feierlich in die Kapelle Sankt Lambert und Servatius im neuen Petersdom gebracht. 1626 ließ Papst Urban VIII. sie feierlich übertragen in die Chorherrenkapelle am linken Seitenschiff in Sankt Peter und dort in einem Altar in antikem Marmor beisetzen. 1990 wurden sie in einem Holzschrein in den Mittelaltar verbracht, wo sie von allen verehrt werden konnten. Am 24. August 2004 wurde der Schrein geöffnet und ein beachtlicher Teil der Reliquien entnommen und von Papst Johannes-Paul II. am 27. November 2004 im Petersdom feierlich dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. überreicht, der sie am folgenden Tag in den Phanar in Konstantinopel überführte.

2. † an einem 13. September um 324, unter Kaiser Licinius, wurde in Ancyra in Galatien, Ankara, der heilige Priester Julianus zum Märtyrer.

3. † Am Montag, dem 13. September 325, fand in Jerusalem die Weihe der beiden Basiliken statt, die Kaiser Konstantin über dem Kalvarienberg und über dem heiligen Grab fromm erbauen ließ.

4. † am Dienstag, dem 13. September 371, entschlief in Tours, der heilige Bischof Litorius, Saint-Lidoire, der als erster innerhalb der Stadtmauern eine Kirche gebaut hat, obwohl schon früher dort Christen waren. Er nennt als seinen heiligen Vorgänger den ersten Bischof von Tours, den heiligen Gatian, Saint Gatien (18. Dezember, 3. Jahrhundert/3), der von Rom aus hierher gesandt wurde und der auf dem Koimeterion der Christen vor der Stadt begraben wurde; dessn Grab hat auch der heilige Martin (11. November 397/1) besucht.

5. † an einem 13. September nach 374, entschlief in Valence bei Lyon, der heilige Aemilianus, Saint Emilien, der als erster Bischof dieser Stadt verehrt wird.

6. † am Samstag, dem 13. September 413, wurde in Karthago zum Märtyrer, der heilige Marcellinus, der, sowohl politisch Vorgesetzter des heiligen Augustinus (28. August 430/1) als auch Vertrauter des heiligen Hieronymus (30. September 420/1), aus Neid des Tyrannen von Heraklea wegen seiner Verteidigung des katholischen Glaubens gegen die häretischen Donatisten unschuldig getötet worden ist.

7. † am Sonntag ,dem 13. September 453, entschlief in Angers, der heilige Bischof Maurilius, Saint-Maurille, der, gebürtiger Mailänder aus reicher Familie, verließ 20-jährig alles und begab sich zum heiligen Martin von Tours (11. November 397/1), von dem er die Priesterweihe empfing und zum Vorgesetzten des Dorfes Colonna bestimmt wurde; später ist er dann Bischof von Angers geworden und hat, 30 Jahre lang, als Guter Hirt seine Diözese geleitet und behutsam den Aberglauben der heidnischen Landbevölkerung bekämpft.

8. † am Donnerstag, dem 13. September 629, entschlief in Sens in Neustrien, der heilige Priester und Abt Amatus, Geliebter, Saint Aimé, geboren um 565 bei Grenoble aus vornehmer römischer Familie, sein Vater war Heliodor, Ελιουδωρος, Sonnengabe. Er wurde 581 Mönch in der Abtei Saint-Maurice-d’-Agaune, dann zeitweise dort Einsiedler 611-614. Danach ging er mit Eustasius (2. April 629/7) nach Luxeuil. Um 620 gründete er mit dem heiligen Romarich (8. Dezember 653/6) das Doppelkloster Habendum, Rémiremont, im alten Erzbistum Toul in den Vogesen. Er war berühmt wegen seiner Anspruchslosigkeit, seines Fastens und seiner Liebe zur Einsamkeit. Er wurde Abt der Abtei Rémiremont. Dort führte er die, in Luxeuil bereits übliche, laus perennis, das ununterbrochene Lob Gottes, ein: die Mönche wechselten sich in mehreren Gruppen zum ununterbrochenen Chorgebet ab. So befolgten sie buchstäblich Lk. 18, 1, nach dem Vorbild der ostkirchlichen Akoimeten, Ακοιμετοι, Nichtschlafenden. Amatus hatte dieses ununterbrochene Gotteslob gelernt in seinem ersten Kloster, dem Mauritiuskloster, St. Moritz, in dem es seit 515 durch die Stiftung des heiligen Königs Sigismund (1. Mai 524 / 8) eingeführt worden war.

9. † an einem 13. September im 7. Jahrhundert entschlief auf der Insel Tiro-Maggiore im Golf von Neapel, vor der Küste des ligustinischen Meerbusens in Ligurien, der heilige Eremit Venerius.

10. † am Dienstag, dem 13. September 690, entschlief in Breuil, dem Pfarrdorf Broglio, heute in der Schweiz, damals in Frankreich, in der Gegend von Amiens, der heilige Amatus, Geliebter, Saint Amet, Saint Ame, der Bischof von Sitten, Sion in der Schweiz, der auf Befehl des Königs Theoderich III. in die Verbannung ausgestoßen, ebendort entschlafen ist.

11. † am Donnerstag, dem 13. September 1640, entschlief in Toledo, die selige Jungfrau Maria de Jesús Lopez Rivas aus dem Orden der Unbeschuhten Karmeliterinnen, die sowohl an ihrem Leib als auch in ihrer Seele in ihren Schmerzen in Gemeinschaft mit dem Leiden des Herrn gelebt hat, immer demütig und alles ertragend.

12. † am Samstag, dem 13. September 1794, ist auf dem Gefangenenschiff Washington, auf See bei Rochefort an Galliens Küste, auf diesem schmutzigen vor Anker liegenden Schiff, zugrundegerichtet worden, der selige Priester und Märtyrer Claude Dumonet, 47 J., der, Magister Artium, Priester der Diözese Autun, in der Verfolgungszeit verhaftet, mit Fußschellen gefesselt, vom Fieber verzehrt, für Christus sein Leben geopfert hat.
Siehe auch 27. August, 16/55

13. † am Sonntag, dem 13. September 1936, wurde in Almeria in Andalusien zum Märtyrer, der selige Bruder Aurelio Maria, Bienvenido Villalón Acebrón, Mitglied der Christlichen Schulbrüder, der aus Hass gegen die Kirche ermordet wurde.
Siehe auch 30. August, 11/9

Salzburg, Innsbruck, Bozen-Brixen, Graz-Seckau, Linz, München-Freising, Passau, Feldkirch: Notburga: 14.September/8


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln




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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 12.08.2015
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Klaus Martin Reichenbach: Artikel
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