Ökumenisches Heiligenlexikon

Einführung Verzeichnis der Übersichten

14. Oktober

1. † am Montag, dem 14. Oktober 222, wurde in Rom zu Grabe getragen, der heilige Papst und Märtyrer Callixtos, Καλλιστος, der Schönste, Callistus I. Er stammte aus dem Sklavenstand, war Christ, wurde von seinem Eigentümer als Verwalter seiner Bank eingesetzt und, als diese Bank bankrott machte, zur Strafe nach Sardinien in die Erzgruben verbannt. Eine einflussreiche christliche Frau am Hof des Kaisers Commodus kannte ihn und erreichte seine Begnadigung. Da er noch nicht nach Rom zurückkehren durfte, gab ihm der heilige Papst Victor I. (28. Juli, um 200/2) Gelegenheit, die Heilige Schrift zu studieren. Als ihm die Rückkehr nach Rom erlaubt wurde, weihte ihn der heilige Papst Zephyrinus (20. Dezember 217/2) zum Diakon, ernannte ihn zum Archidiakon und beauftragte ihn mit der Sorge für die christlichen Begräbnisstätten, die Katakomben, an der Via Appia antiqua, die bis heute seinen Namen Kallixtus-Katakomben tragen, in denen auch eine Papstgruft bereitet wurde. Zum Papst gewählt, erklärte er die Ehe zwischen einem Sklaven und einem freien Partner als kirchenrechtlich gültig, entgegen den staatlichen Gesetzen, und ordnete an, dass jeder Christ, der in einer Verfolgung aus Angst abgefallen war, lapsi, wenn er danach Reue zeigte, wieder aufgenommen wurde, was gegen die Ansichten und Praxis der überstrengen Parteigänger um den heiligen Hippolyt (13. August 235/1) war. Er tolerierte Hippolyt als Priester, Theologen und Parteiführer, lehnte aber dessen Amtsanspruch als Gegenpapst ab, insofern dieser auch ihn als rechtmäßigen Papst tolerierte. Den Tertullian dagegen, in dessen halsstarrigen und hartherzigen Überstrenge, hat er verurteilt und aus der Kirche ausgeschlossen. Nach dem Liber Pontificalis führte er drei Sabbate (im April, September und Dezember) als Fasttage ein, die später von Papst Gelasius I. (21. November 496/5), vermehrt um den Sabbat in der ersten Woche der Quadragesima, als Tage zur Priesterweihe bestimmt wurden, die Quatembertage, Quattuor tempora. Er gründete die erste Basilika in Trastevere; diese wurde nach ihm S. Callistus benannt. Papst Julius I. (12. April 352/2) hat sie erweitert. Seit dem 7. Jahrhundert wird dem Namen Callistus der Name der Muttergottes beigegeben: DOMVS HAEC SCAE ET SEMPERQVE VIRGINIS ET DI GENETRICIS MARIAE QVAE CALLISTI VOCATVR - Dieses (Gottes-)Haus der heiligen immerwährenden Jungfrau und Gottesgebärerin Maria, das des Callistus genannt wird. Später verdrängte der Marienname den Papstnamen fast vollständig. Seit der Restaurierung Papst Innocens II. (1130 - 1143) heißt sie allgemein Santa Maria in Trastevere. Er wurde zum Märtyrer auf nicht genau überlieferte Weise. Begraben wurde er nicht in seiner Papstgruft, die er angelegt hatte und die nach ihm benannt wurde, an der Via Appia, vielleicht auf Betreiben der Hippolyt-Partei, sondern am 3. Meilenstein an der Via Aurelia auf dem Coemeterium des Calepodius. Schon in der depositio martirum schreibt der ChronographAls Chronograph (wörtlich „Zeitschreiber”, von altgriechisch χρόνος „Zeit” und γράφειν „schreiben”) wird - erstmals durch den Historiker Theodor Mommsen - der römische Schreiber Furius Dionysius Filocalus bezeichnet, der 354 im Auftrag des christlichen Aristokraten Valentinus die Stadtgeschichte Roms verfasste. Darin waren erstmals im Westen ganzseitige Buchmalereien und erstmals wurde die Geburt Jesu auf den 25. Dezember datiert. 354 (17. August/3): pridie idus octobr. Callisti in via Aurelia miliario III. - am Vortag der Iden des Oktober, Callistus, an der Via Aurelia, am dritten Meilenstein.
Siehe auch 29. Juni, 1/16

2. † an einem 14. Oktober, wurde in Capua in der Campania, der heilige Lupulus zum Märtyrer.

3. † an einem 14. Oktober um 360, entschlief in Rimini, Aemilia, der heilige Gaudentius, der, nach der Überlieferung, in der Zeit der Christenverfolgung der erste Bischof von Rimini war.

4. † am Sonntag, dem 14. Oktober 389, entschlief der heilige Bischof Donatianus von Reims, dessen Reliquien im Jahr 836 nach Brügge, Bruges in Belgien, in die Kathedrale Sint-Donaas überführt wurden und noch heute dort verehrt werden.

5. † am Mittwoch, dem 14. Oktober 537, entschlief in Todi, Umbrien, der heilige Bischof Fortunatus, der nach dem Zeugnis des heiligen Papstes Gregor des Großen (12. März 604/6) überaus hervorragend für die Kranken gesorgt hat.

6. † am Sonntag, dem 14. Oktober 490, entschlief in der Gegend um Châlons-sur-Marne in der Champagne, die heilige Jungfrau Manechildis, Menehould, die jüngste von drei, nach anderer Überlieferung sieben, in dieser Gegend als Heilige verehrten Schwestern, die den Jungfrauenschleier aus der Hand des heiligen Bischofs Alpinus von Chalons (7. September, im 5. Jahrhundert/7) empfing und längere Zeit in Bienville gelebt hat.

7. † an einem 14. Oktober, im 4. Jahrhundert, entschlief in Luna in Ligurien, der heilige Bischof Venantius, der besonders für den Klerus und die Mönche gut gesorgt hat. (Martyrologium Romanum 2001: und der ein Freund des heiligen Papstes Gregor des Großen war im Index steht das 4. Jahrhundert als Zeitangabe, Papst Gregor starb 604; wohl verwechselt mit Venantius Fortunatus, der Zeitgenosse und Freund Gregors des Großen war; van der Linden nennt zum 13. Oktober einen heiligen Venantius von Tours, der im 5. Jahrhundert dort als Mönch und Abt der Abtei Sankt Martin lebte, aber kein Bischof war.)

8. † an einem 14. Oktober um 696, entschlief in Beauvais, die heilige Äbtissin Angadrisma, Äbtissin des Klosters Aroer nahe Beauvais, das vom hl. Ebrulfus (29. Dezember 596/7) gegründet worden und Oratorium - Gebetshaus genannt worden, in dem mehrere Gebetsräume ein ununterbrochenes Gebet in Gruppen von Klosterfrauen ermöglichte.

9. † am Samstag, dem 14. Oktober 1060, entschlief in Sanseverino, Piceno, der heilige Priester Dominicus, ein Kamaldulensermönch, der Loricatus, Gepanzerter, genannt wurde, weil er, zur Buße für die eigene Sünde der durch Simonie, Bestechung, erschlichenen eigenen Priesterweihe und die Sünden des Klerus seiner Zeit, metallene panzerähnliche Werkzeuge am Leib trug. Petrus Damiani (22. Februar 1072/5) war sein Lehrmeister und bestärkte ihn in seiner Anspruchslosigkeit und harter Selbstzucht.

10. † am Dienstag, dem 14. Oktober 1794, wurde in Angers, als Letzter der Märtyrer von Angers, enthauptet, der selige Priester und Märtyrer Jacques Laigneau de Langellerie, 47 J.
Siehe auch 2. Januar, 14/99.

11. † am Mittwoch, dem 14. Oktober 1936, wurde in Picadéro de Paterna, Valencia, für Christus ermordet, die selige Jungfrau und Märtyrin Ana Maria Aranda Riera, 48 J., die aus der täglichen heiligen Messe und Kommunion die Kraft für ihre sozialen Dienste in der Katholischen Aktion geschöpft hat.
Siehe auch 29. Dezember, 11/175

12. † am Mittwoch, dem 14. Oktober 1942, wurden im Konzentrationslager Dachau vergast, der heilige Priester und Märtyrer Stanislas Mysakowski, 46 J., Priester der Diözese Lublin, und der heilige Priester und Märtyrer Frantisek Roslaniec, fast 53 J., Priester der Diözese Radom.
Siehe auch 28. Mai, 14/79 - 80

13. † am Freitag, dem 14. Oktober 1949, erlag seinen Strapazen im Gefängnis von Lemberg, Lviv, heute Ukraine, der selige Priester und Märtyrer Roman Lysko, 35 J., Priester der griechisch-katholischen Kirche, seit 1944 Pfarrer in Belzets, der von den Sowjets zugrundegrichtet wurde, weil er sich weigerte, der russisch-orthodoxen Kirche beizutreten.
Siehe auch 2. April, 15/14

Würzburg, Bamberg: Burkhard I. Bischof von Würzburg: 2. Februar 754/4


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln




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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 23.09.2015
korrekt zitieren:
Klaus Martin Reichenbach: Artikel
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