Ökumenisches Heiligenlexikon

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16. Juni

1. † an einem 16. Juni, zur Zeit einer Christenverfolgung, wurden zu Blutzeugen, in den Gegenden der ehemaligen römischen Provinz Asia, der heilige Märtyrer Quiricus, Kyriakos, und seine Mutter Julitta. Nach einer Überlieferung lebte die heilige Julitta als Christin in einer der ältesten Ortskirchen, in Ikonion (vgl. Apg 13, 51; 14, 1, 19, 21; 16, 2; 2. Tim 3, 11). Während der diokletianischen Verfolgung floh sie mit ihrem dreijährigen Sohn Kyriakos, Κυριακος Quirikus, dem HERRN gehörend, in die Heimatstadt des heiligen Paulus, nach Tarsus in Cilicien. Dort wurde sie mit ihrem dreijährigen Söhnchen aufgegriffen. Ihr kleiner Sohn wurde sofort auf dem Steinpflaster zerschmettert, sie wurde nach grausamen Folterungen enthauptet. Ihre Verehrung verbreitete sich besonders in Gallien und dort in den Gegenden um Versailles und Nevers; dort gibt es 42 Orte namens Saint-Cyr.

2. † an einem 16. Juni, um 212, wurden bei Besançon im Gebiet unweit Lyon, zu Blutzeugen, die heiligen Märtyrer Ferréol und Fargeau, die, nach der Überlieferung, vom heiligen Irenaios (28. Juni 202/1) aus Lyon in diese Gegend als Missionare ausgesandt worden waren.

3. † an einem 16. Juni, im 5. Jahrhundert, entschlief in Nantes, ebenfalls im Gebiet um Lyon, der heilige Bischof Similianus, Aemilianus, den der heilige Gregor von Tours (17. November 594/7) als großen Bekenner lobt.

4. † an einem 16. Juni, vor 450, entschlief in Amathus auf Zypern, heute die Ruinenstätte Palaeo-Limisso nahe Limassol, der heilige Bischof Tychon, zur Zeit des Kaisers Theodosius des Jüngeren.

5. † an einem 16. Juni, um 451, entschliefen in Mainz, die heiligen Märtyrer Auraeus, der Bischof von Mainz, seine Schwester Justina und außerdem ihre Gefährten, die, nach der Überlieferung, während der Feier der heiligen EucharistieDie Eucharistie - von griechisch „ευχαριστειν, Dank sagen” - vergegenwärtigt das heilvolle Sterben Jesu Christi. Die Römisch-Katholische, die Orthodoxe und die Anglikanische Kirche nennen diese Mahlfeier im Anschluss an 1. Korintherbrief 11, 24 Eucharistie, die Evangelischen Kirchen sprechen von „Abendmahl” im Anschluss an Markusevangelium 14, 17 und 1. Korintherbrief 11, 23. von den heidnischen Hunnen ermordet worden sind.

6. † am Freitag, dem 16. Juni 551, wurde in Lyon beigesetzt, der heilige Erzbischof Aurelianus, Saint Aurelien, Bischof und Metropolit von Arles, der, von Papst Vigilius zum päpstlichen Vikar für Gallien ernannt, zwei Klöster in seiner Stadt Arles errichtet hat, eines für Männer und eines für Frauen, und denen er eine eigene Regel gegeben hat.

7. † an einem 16. Juni, um 860, wurde in Carrara in der Toskana, zugrundegerichtet, der heilige Bischof Cechardus, Bischof von Luni und Sarza, der, bei den Marmorsteinbrüchen boshafterweise von einigen Marmorarbeitern ermordet, als Märtyrer gilt.

8. † am Samstag, dem 16. Juni 1106, entschlief in Meißen, der heilige Bischof Benno, gebürtig aus Hildesheim, Kanoniker in Goslar, der die slawischen Stämme missioniert hat und als Apostel der Wenden gilt; 1066 wurde er Bischof von Meißen. Im Streit mit Heinrich IV. wurde er von diesem 1075 ein Jahr lang gefangengehalten, dann freigelassen, aber 1085 abgesetzt; Heinrich ernannte einen Priester Felix zu seinem Nachfolger als Bischof von Meißen, der aber dort nicht angenommen wurde. Da Benno der Kirche die Einheit und dem Römischen Papst die Treue bewahren wollte, reiste er, von seinem Bischofsstuhl vertrieben, als Verbannter nach Rom, fand aber dort nur den Gegenpapst Clemens III. (Gegenpapst 1080 - 1100) vor, mit dem er sich auch irgendwie arrangieren wollte. Im Investiturstreit war Gregor VII. (25. Mai 1085/2) soeben in der Verbannung gestorben, sein rechtmäßiger Nachfolger, Victor III. (16. September 1087/10) wohnte weiterhin in seiner Abtei Montecassino, wo er als hervorragender Abt gewirkt hatte und bald starb; dessen Nachfolger, Urban II. (29. Juli 1099/9) wurde zwar 1088 gewählt, nahm sich aber Zeit sich krönen zu lassen und in Rom wieder Fuß zu fassen. Schließlich konnte Benno 1088 wieder in sein Bistum zurückkehren und dort sein Hirtenamt ausüben. Anfangs der Reformationszeit nahm Papst Hadrian VI. die Gelegenheit wahr und hat Benno am 31. Mai 1523 heiliggesprochen. Daraufhin erfolgte am 16. Juni 1524, dem Jahrgedächtnis seines Todes, in Meißen die feierliche Erhebung seiner Reliquien; dies veranlasste Martin Luther zu seiner Schrift Wider den neuen Abgott und den alten Teufel, der zu Meißen soll erhoben werden. Nach der Festigung der Macht der Reformatoren in den Gebieten um Meißen, wurden die Reliquien des heiligen Benno 1576 nach Bayern in Sicherheit gebracht und sie ruhen seit 1580 im Liebfrauendom zu München; so kommt es, dass Benno nicht nur als Patron des Bistums Meißen, sondern auch als Patron der Stadt München und des untergegangenen Landes Alt-Bayern gefeiert wird.

9. † am Samstag, dem 16. Juni 1246, entschlief im Kloster der Zisterzienserinnen in Aywières im heute belgischen Brabant, die heilige Jungfrau Lutgardis, Luitgard von Tongern, geboren in Tongern, die 12-jährig von ihren Eltern den Benediktinerinnen in Saint Trond, Sint Truiden, zur Erziehung anvertraut wurde. Sie führte ein lebenslustiges Mädchenleben, mit vielen Freundinnen und vielen Besuchern; bis sie eines Tages, wie sie berichtete, den Besuch Jesu erhielt, der ihr seine Wunden, besonders seine Seitenwunde zeigte. Von diesem Tag an galt ihm ihre einzige und ihre ganzheitliche Liebe. Als sie zur Priorin gewählt wurde, verließ sie Sint Truiden und ging in die Abtei Ayvières bei Namur, Namen. Dort lebte sie ihre letzten 12 Jahre auf Erden und wurde berühmt wegen ihrer Verehrung des Heiligstens Herzens des Herrn.

10. † am Samstag, dem 16. Juni 1537, wurde in London zugrunde gerichtet, der selige Märtyrer Thomas Reding, Kartäusermönch dieser Stadt, der, unter König Heinrich VIII., an der Einheit der Kirche starkmütig festgehalten hat, deswegen, im Schmutz des Kerkers mit Ketten bis zur Unbeweglichkeit gefesselt, schließlich, von Hunger und Krankheit verzehrt, zugrundegegangen ist.
Siehe auch 19. Juni, 9/13

11. † am Montag, dem 16. Juni 1794, wurde auf dem Sklavenschiff Deux Associées auf dem Ankerplatz im Meer vor dem Hafen von Rochefort, zugrundegerichtet, der selige Priester und Märtyrer Antoine Constantin Auriel, der als Pfarrvikar von Cahors, zur Zeit der Französischen Revolution wegen seines Prieterseins auf einem schmutzigen Schiff eingesperrt, bald von Krankheit befallen, noch seinen Mitgefangenen beistehend, seinen Geist aufgegeben hat.
Siehe auch 27. August, 16/6

12. † am Montag, dem 16. Juni 1862, wurden in der Stadt Lang Co in Tonkin, enthauptet
• der heilige Märtyrer Dominicus, Daminh Nguyên, 60 J., ein Arzt,
• der heilige Märtyrer Dominicus, Daminh Nhi, ein Bauer
• der heilige Märtyrer Dominicus, Daminh Mao, 44 J., ein Bauer
• der heilige Märtyrer Vincentius, Vinhson Tuong, 48 J., und sein Bruder
• der heilige Märtyrer Andreas, Anré Tuong, 50 J.,
die gemeinsam, um des christlichen Glaubens willen, aufgegriffen und im Kerker durch vielerlei Foltern gequält, schließlich enthauptet worden sind, unter dem Kaiser Tu Duc.
Siehe auch 24. November, 1/112 - 116

13. † am Samstag, dem 16. Juni 1888, entschlief im Dorf Ingenbohl, nahe Schwyz in der Schweiz, die selige Jungfrau Maria-Theresia, Anna Maria Katharina Scherer, die Gründerin und erste Generaloberin der Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Kreuz, der Ingenbohler Schwestern.

Allgemein: Gedenktag des heiligen Benno, Bischof von Meißen: 8
Gebotener Gedenktag in Berlin, Görlitz und München-Freising, Hochfest in Dresden-Meißen, Patron des Bistums, und in der Stadt München, Stadtpatron
In München-Freising, nur für den Bereich des alten Klosters Tegernsee: der heilige Märtyrer Quirinus von Tegernsee, 3. - 4. Jahrhundert
In Lüttich: die heilige Lutgard, Luitgard: 9


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln




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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 05.06.2015
korrekt zitieren:
Klaus Martin Reichenbach: Artikel
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