Ökumenisches Heiligenlexikon

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17. Juni

1. † an einem 17. Juni im 1. Jahrhundert wurden in Rom an der Via Salaria Antica, der Alten Salzstraße, Ad septem Palumbas, Zu den sieben Ringeltauben, beigesetzt, die heiligen Märtyrer Blastus und Diogenes. Nach der Gotenverwüstung wurde die Verehrung größer, wie die Inschrift beschreibt:

Hic furor hostilis templum uiolauit iniquus
cum premeret uallo moenia septa Getes
nullius hoc potuit temeraria dextera gentis
haec modo permissa est quod peritura fuit
nil grauat hoc tumulo sanctorum pessimus hostis
materiam potius repperit alma fides
in melius siquidem reparato fulget honore
cum scelere hostili creuit amor tumulis
suscipe nunc gratus deuotae munera mentis
Diogenis martyr cui dedit ista uolens.
Hier schändete feindliches Wüten den Tempel,
da der feindliche Gote die mit Wall umzogene Stadtmauer bedrängte.
Keines anderen Volkes verwegene Rechte vermochte das zu tun,
diesem nur ward es gestattet, weil es dem Untergang geweiht war.
Nicht beschwert diese Heiligengruft der nichtsnutzige Feind,
es gewinnt vielmehr der erhabene Glaube,
da sie um so schöner erglänzt im wiederhergestellten Schmuck,
da infolge des feindlichen Fevels, die Liebe zu den Gräbern gewachsen ist.
Nimm also huldvoll an die Gaben eines frommen Sinnes,
Märtyrer Diogenes, dir gerne dargebracht.

2. † an einem 17. Juni im 1. Jahrhundert wurden im alten Apollonia, heute Paleo-Chori in Mazedonien in Griechenland, zu Blutzeugen, die heiligen Märtyrer Isauros, Innocentius, Felix, Hermia, Peregrinus und Basilios.

3. † an einem 17. Juni. um 297, wurden in Dorostorum im alten Moesien, heute Silistra an der Donau in Bulgarien, zu Blutzeugen, die heiligen Soldaten und Märtyrer Nikander, Markianos und ihre Gefährten, die angebotene Bestechungsgelder zurückgewiesen und sich kraftvoll geweigert haben den Götzen zu opfern, die vom Statthalter Maximus, in der Verfolgung unter Kaiser Diokletian, zum Tode verurteilt und enthauptet worden sind.

4. † an einem 17. Juni, um 411, wurde in Besançon zum Blutzeugen, der heilige Bischof und Märtyrer Antidius, der nach der Überlieferung, das Todesurteil, unter dem Vandalenkönig Croco, angenommen hat.

5. † am Montag, dem 17. Juni 446, entschlief in Bythinien, damals byzantinische Provinz, der heilige Hypatios, der vor seiner Familie entfloh und diese Flucht als eine auf Gott zu annahm, als Hirt in der Einsamkeit lebte, Lektor in de Dorfkirche wurde, wegen seiner schönen Stimme, sich der Kranken annahm, um den sich dann eine klösterliche Gemeinschaft bildete und der dann deren Hegoumenos wurde. Er besiedelte mit seinen Schülern das 392 bei einer großen Eiche südöstlich von Chalkedon vom Praefekt der Pretorianergarde Flavius Rufinus gegründete Kloster; daher wurden sie vom Volk Rufinianoi genannt. In diesem Kloster fand 403 die Eichensynode der Feinde des heiligen Johannes Chrysostomos (14. September 407/5) statt, auf der dieser angeklagt, verurteilt, abgesetzt und verbannt wurde, aber persönlich gar nicht dort erschienen war; Hypatios und seine Mönche hatten mit dieser SynodeSynode (altgriech. für „Zusammenkunft”) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden „Konzil” und „Synode” synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. nichts zu tun, obwohl sie in ihrem Kloster stattfand; Chrysostomus hat Hypatios sehr geschätzt. Als Hegúmen des Klosters der Rufinianer hat er ein karges Leben bei strengem Fasten gelehrt und so seine Jünger in den vollkommenen Gehorsam unter der monastischen Lebensführung, die Weltleute aber in die Ehrfurcht vor Gott, eingeführt.

6. † an einem 17. Juni, im 6. Jahrhundert, entschlief in der Bretagne, der heilige Eremit Hervaeus, der nach der Überlieferung, schon von Geburt an unfähig das Sonnenlicht zu sehen, trotzdem fröhlich die Freuden des Paradieses besang.

7. † an einem 17. Juni, um 530, entschlief in der Nähe von Orléans, der heilige Einsiedler Avitus, Saint Avit, der in einer Einsiedelei in Perche in Saint Calais lebte, dann der dritte Abt des Klösterchens Micy-Saint-Mesmin, bei Château-Dun, nahe Orléans, geworden ist.

8. † am Freitag, dem 17. Juni 1160, entschlief in Pisa in der Toskana, der heilige Rainer, der ein Armer und Pilger für Christus gewesen ist. Er war ein hochbegabter Leier-Spieler und setzte seine Kunst im Dienst der Liebe ein. Zuerst ging er noch als Troubadour von Schloss zu Schloss und verschmähte auch frivol durchgebrachte Nächte nicht, bis er schließlich einem heiligmäßigen Mönch begegnete, seine Leier zerbrach und eine Pilgerfahrt ins Heilige Land unternahm. Weil er mittellos war, verdiente er die Seereisen als Diener auf Galeeren, wo er neben der schweren Arbeit, alle Mitfahrenden aufmunterte durch seinen Humor. Zurück in Pisa lebte er den Rest seiner Erdentage im Kloster San Guido und erfreute die ganze Stadt durch seine Fröhlichkeit. Bei seiner Beerdigung begleiteten ihn die Konsuln der Stadt.

9. † am Freitag, dem 17. Juni 1250, entschlief im Kloster in Lorvâo bei Coimbra in Portugal, die heilige Teresia, Tarasia, von Portugal, Tochter des Königs Sancho I. von Portugal, eine Schwester der seligen Sancha, Sancia (11. April 1229/8) und der seligen Maphalda, Mafalda (1. Mai 1257/14), die 1191 als Gattin ihres Vetters, des Königs Alfons von Léon, fünf Jahre Königin von Léon in Spanien, gewesen ist und die dort Mutter von drei Kindern wurde. Nach der im Jahr 1196, durch zu nahe Blutsverwandtschaft begründeten, Nichtigkeitserklärung ihrer Ehe durch Papst Coelestin III., ist sie nach Portugal zurückgekehrt. Dort hat sie das Benediktinerinnenkloster Lorvâo umgewandelt in ein Zisterzienserinnenkloster, in dem zu ihrer Zeit 300 Nonnen lebten; sie hat Jahre lang dort nur gewohnt, ohne Gelübde abzulegen; 1231 hat sie, nach dem Tod ihres Mannes, in Léon den Streit unter ihren Kindern wegen der Thronfolge geschlichtet; zurückgekehrt hat sie in ihrem Kloster schließlich die Ordensgelübde abgelegt und ganz ein Leben nach der Zisterzienserregel geführt.

10. † am Freitag, dem 17. Juni 1435, entschlief in Venedig, der selige Petrus Gambacorti von Pisa, Gründer des Eremitenordens, der sich nach den heiligen Hieronymus nennt, dessen erste Ordensmitglieder wahrscheinlich von ihm bekehrte Straßenräuber gewesen sind.

11. † am Dienstag, dem 17. Juni 1578, entschlief in Neapel, der selige Bischof Paolo Burali aus dem Regularklerikerorden der Theatiner, Bischof zuerst in Piacenza in der Emilia und danach in Neapel, der sich für die Erneuerung der Kirchenzucht und für die Stärkung des Glaubens in der ihm anvertrauten Herde eingesetzt hat.

12. † am Dienstag, dem 17. Juni 1794, Frankreichs Küste auf dem vor Rochefort verankerten Schiff Deux Associées, der heilige Priester und Märtyrer Philippe Papon, Priester aus Autun, der als Pfarrer, zur Zeit der Französischen Revolution, wegen seines Priesterseins in die Schande der Gefangenschaft ausgestoßen, während er einem Mitgefangenen noch soeben die Lossprechung erteilt hatte, im Tod entschlafen ist.
Siehe auch 27. August, 16/7

12. † am Dienstag, dem 17. Juni 1862, wurde in der Ortschaft Qua Linh in Tonkin, lebendig verbrannt, der heilige Märtyrer Petrus, Phero Da, der, Schreiner und Sakristan, durch viele und harte Folterungen gequält, fest und beharrlich im Bekenntnis des Glaubens durchgehalten hat, schließlich in die Feuerflammen gestürzt worden und, unter Kaiser Tu Duc, entschlafen ist.
Siehe auch 24. November, 1/117

13. † am Mittwoch, dem 17. Juni 1903, entschlief in seiner Abtei nahe Toulouse, der selige Priester Joseph-Marie Cassant, 25 J., geboren in Casseneuil, Diözese Agen, der im Internat bei den Schulbrüdern von La Salle in seinem Heimatort erzogen wurde. Er litt unter außergewöhnlicher Gedächtnisschwäche, wollte trotzdem gerne Priester werden, wurde von seinem Pfarrer sehr gefördert, aber schließlich mehr durch den Vorschlag, sich den schweigenden Mönchen, den Trappisten, anzuschließen, bei denen er am 5. Dezember 1894, 16-jährig, in der Abtei Sainte Marie du Désert, nahe Toulouse, eintrat. Am 24. Mai 1900 legte er seine Profess-Gelübde ab. Am 12. Oktober 1902 empfing er die Priesterweihe. Als sich die Zeichen seiner Tuberkulose-Krankheit deutlicher zeigten, schickte ihn sein Abt, in der Hoffnung auf bessere Heilungsmöglichkeiten, zurück zu seiner Familie im Heimatort; da dies aber nicht half, kehrte er in seine Abtei zurück. Am 31. Mai 1903 feierte er das letztemal das heilige Messopfer, danach war er dazu zu schwach. An seinem Sterbetag konnte er noch die heilige Kommunion empfangen. Er wurde am 3. Oktober 2004 seliggesprochen.


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln




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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 05.06.2015
korrekt zitieren:
Klaus Martin Reichenbach: Artikel
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