Ökumenisches Heiligenlexikon

Einführung Verzeichnis der Übersichten

19. Juli

1. † Gedächtnis des heiligen Epaphras, Επαφρας, der in Colossae, Khonas, in Laodicaea, Eski-Hissar, und in Hierapolis, Pambuk-Kalessi, für das Evangelium vieles geleistet hat und vom heiligen Apostel Paulus als geliebester Mitarbeiter (Kol 1, 7), Mitgefangener um Christi willen (Philemon 23) und getreuer Diener Christi (Kol 4, 12) bezeichnet wird.

2. † am Freitag, dem 19. Juli 362, wurden in Meri in Phrygien zu Blutzeugen, die heiligen Märtyrer Makedonios, Theodoulos und Tatianos, die unter Kaiser Julian dem Abtrünnigen vom Statthalter Almachius nach anderen Folterungen auf glühende eiserne Roste gelegt jubelnd ihr Martyrium vollendet haben.

3. † am Freitag, dem 19. Juli 379, entschlief in ihrem Kloster bei Annesis am Fluss Iris in Pontus, die heilige Jungfrau Makrina die Jüngere, 52 J., Μακρινα, die Tochter der heiligen Eheleute
• Basileios des Älteren (30. Mai 349/2) und
• Emmelia (30. Mai 372/2)
und älteste Schwester der heiligen Brüder
• Basileios des Großen (1. Januar 379/2)
• Gregor von Nyssa (10. Januar 391/3) und
• Petrus von Sebaste (26. März 392/5).
Ihre Mutter überließ sie nicht einer Amme, wie damals in vornehmen Familien üblich, sondern erzog sie selber; das Lesen brachte sie ihr bei anhand des Psalters, der lebenslänglich ihr tägliches Gebetbuch wurde. Als sie 12 Jahre alt war, wurde sie vom Vater einem jungen vornehmen Rechtsanwalt zur Ehe versprochen, aber, als ihr Verlobter plötzlich starb, fühlte sie sich frei für den Ruf des himmlischen Bräutigams Christus. Sie war die älteste von zehn Kindern und für ihre Geschwister sehr bestimmend in der ganzheitlichen, weltlichen und christlichen Erziehung. Kenntnisreich in der Heiligen Schrift, entschied sie sich für ein ganzheitlich christliches Leben. Nach dem Tod ihres Vaters 349, zog sie 352 aus der Stadt Kaisareia in Kappadokien, aufs Land auf eigenen Grund und Boden, zusammen mit der Mutter und der gesamten weiblichen Dienerschaft, in die einsame Gegend um Annesis und errichtete dort das erste Frauenkloster der Ostkirche; die bisherigen Dienerinnen und Sklavinnen wurden zu geliebten und geachteten Mitschwestern, ein bewundernswertes Vorbild der Sehnsucht nach Gott und des Abstandgewinnens von der Eitelkeit, vom Windhauch der Welt. Wahrscheinlich leitete sie von Anfang an das Frauenkloster, sicher aber nach dem Tod ihrer Mutter 372.
355 gründete auf demselben Familiengrund Basileios ein Mönchskloster, das er selber die ersten fünf Jahre leitete und für das er seine bis heute geltende Basilianermönchsregel schrieb. Das Männerkloster leitete, nach ihrem Bruder Basileios dem Großen, ihr jüngster Bruder Petros von Sebaste.
Ihre schwere Krankheit und ihr Sterben wurde von Gregor begleitet und ist von diesem beschrieben gegen Ende ihrer Lebensbeschreibung im dem Dialog Über die Seele und die Auferstehung.
In der 2. Auflage des neuen Martyrologium Romanum 2004, ist nicht mehr enthalten die heilige Großmutter, Makrina die Ältere, noch in der 1. Auflage 2001 unter dem 14. Januar/4 als matrona aufgeführt, entschlafen an diesem Tag im Januar des Jahres 340 in Neocaesarea in Pontus, heute Eskischehr bei Kaisarja; sie war die Mutter des heiligen Basileios des Älteren (30. Mai 349/2), dessen Tochter heute gedacht wird: die heilige Makrina, die Jüngere und ihre heiligen Brüder.

4. † an einem 19. Juli, um 430, entschlief in Konstantinopel, der heilige ArchimandritEin Archimandrit (aus griech.„αρχή, Anfang” und „μάνδρα, Unterkunft”) ist in den östlichen und orthodoxen Kirchen der vorgeordnete Vorsteher eines oder mehrer Klöster, entsprechend etwa dem westlichen Erzabt. Er steht hierarchisch über dem Hegumen. Der Begriff wird auch als besonderer Ehrentitel für orthodoxe Priestermönche verwendet. Dios, genannt der Θαυματουργος Wundertäter, dessen Vaterstadt Antiochia war, der aber in der hiesigen Hauptstadt zum Priester geweiht worden war und hier ein Kloster erbaut hat, in dem, nach der Regel der Akoimeteten, Ακοιμητιτοι Nichtschlafenden, Tag und Nacht ununterbrochen das Chorgebet, von sich abwechselnden Mönchsgruppen, gesungen wurde. Ihn lobten der Patriarch Atiqos von Konstantinopel und der Patriarch Alexander von Antiochien.

5. † am Samstag, dem 19. Juli 514, entschlief in Rom an Sankt Peter, der heilige Papst Symmachus, der, längere Zeit von einer Gruppe Schismatiker um den Gegenpapst Laurentius beunruhigt, schließlich, als Bekenner des Glaubens, zur Ruhe gefunden hat. Er hat Wohnungen für die Armen gebaut, die Kirchen Roms, vor allem Sankt Paul vor den Mauern, restauriert und als erster Papst auf dem Vatikanischen Hügel an Sankt Peter eine noch kleine Residenz für den Papst gebaut.
Siehe auch 29. Juni, 1/48

6. † am Sonntag, dem 19. Juli 856, wurde in Cordoba in Andalusien zur Blutzeugin, die heilige Jungfrau und Märtyrin Aurea, die Schwester der heiligen Märtyrer Adulphus und Johannes (27. September 825/Nr. 5), die dreißig Jahre Ordensfrau im Kloster Cuteclara bei Cordoba war; zur Zeit der Verfolgung durch die Mauren, unter dem Emir Mohammed I., vor den Richter geschleppt, war sie vor Angst abgefallen, aber später hat sie diese Fehlentscheidung bereut, und, nachdem sie den Glaubenskampf wiederaufgenommen hatte, den Feind, durch das Vergießen ihres Blutes, besiegt hat. Ihr Leichnam wurde in den Fluss Guadalquivir geworfen.
Siehe auch 3. Juni, 9/44

7. † am Mittwoch, dem 19. Juli 1027, entschlief in Utrecht im früher lothringischen Geldern, heute eine Provinzhauptstadt in den Niederlanden, der heilige Bischof Bernold, Bernulf, der Kirchen und Klöster aus der Gewalt von Machthabern befreit, mehrere Kirchen gegründet und, in den Benediktiner-Abteien, die Einführung der Cluniazenser Reformbräuche gefördert hat.

8. † an einem 19. Juli, um 1140, entschlief in Marienburg, beim Peterskirchlein, nahe Abenberg bei Eichstätt, die selige gottgeweihte Jungfrau Stilla, die dort mit drei Gefährtinnen ein heiligmäßiges Leben geführt hat und in diesem von ihr gegründeten Peterskirchlein, in einem Steinsarkophag begraben liegt. Ihr Grab wurde vom Volk sehr verehrt; 1491 wurde dort das Frauenkloster Marienburg gegründet.

9. † an einem 19. Juli, um 1323, entschlief in Foligno in Umbrien, der selige Pietro di Foligno Crisci, der, nachdem er ausgiebig alle weltlichen Genüsse durchlebt hatte, sich radikal bekehrte, all seine Güter an die Armen weggegeben hat, sich der Kathedralkirche zum Dienst zur Verfügung gestellt hat und sich weiter dort, im Glockenturm, demütig und überaus bußfertig, niedergelassen hat.

10. † am Mittwoch, dem 19. Juli 1679, wurde in Chester in England, gehenkt, ausgewaidet und gevierteilt, der heilige Priester und Märtyrer John Plessington, der, in Segovia zum Priester geweiht, nach England zurückgekehrt ist und deswegen unter, König James II., zu allen Folterungen beim Gehenktwerden verurteilt worden ist.
Siehe auch 4. Mai, 6/35

11. † am Donnerstag, dem 19. Juli 1900, wurde im Dorf Lujiazhuang bei Yingxian in der chinesischen Provinz Hebei, erschlagen, der heilige Märtyrer Johannes-Baptist, Ruohan Zhou Wurui, 17 J., der, als noch Heranwachsender, vor der Bande der Yihetuan, im Boxeraufstand, sich offen als Christ bekannt hat, deswegen an Körperteilen verstümmelt und mit der Axt erschlagen worden ist.
Siehe auch 9. Juli, 1/98

12. † am selben Donnerstag, dem 19. Juli 1900, wurden in der Stadt Liucun bei der Großstadt Renqin ebenfalls in Hebei, zu siegreichen Blutzeugen
• die heilige Märtyrin Elisabeth, Lisa Qin Bianzhi, 54 J., und ihr vierzehnjähriger Sohn
• der selige Märtyrer Simon, Ximan Qin Chunfu,
die in derselben Verfolgung glaubensstark alle Grausamkeit der Feinde besiegt haben.
Siehe auch 9. Juli, 1/99 - 100

13. † am Montag, dem 19. Juli 1943, wurden in der Stadt Borowikoszczyzna in Polen ermordet
• der selige Priester und Märtyrer Achilles Józef Puchala, 32 J., der sich freiwillig einer Gruppe von Untergrundkämpfern, bei ihrer Verhaftung durch die deutschen Besatzer, angeschlossen hat, um sie als Priester zu begleiten, und die Aufforderung der Häscher, als Unschuldiger frei weg zu gehen, nicht angenommen hat: Ein Hirt lässt seine Schafe nicht allein; und
• der selige Priester und Märtyrer Hermann Karol Stepien, beide aus dem Orden der Minderbrüder-Conventualen, die als ihr Vaterland Polen durch die ausländische Militärgewalt geschändet worden war, aus Hass gegen den Glauben ermordet worden sind.
Siehe auch 28. Mai, 14/94 - 95

In Utrecht: der heilige Bischof Bernulf, Bernold: 7; seiner wird nicht mehr am heutigen Todestag gedacht, sondern am gemeinsamen Gedenktag aller heiligen Bischöfe von Utrecht, am 8. November.


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln




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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 05.07.2015
korrekt zitieren:
Klaus Martin Reichenbach: Artikel
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