Ökumenisches Heiligenlexikon

Einführung Verzeichnis der Übersichten

1. Januar

1. † Oktavtag der Geburt des Herrn und Tag seiner Beschneidung, bei dem ihm der Name ישׁוע Jesus (3. Januar/1) gegeben wurde (Gen. 17,1-14; Mt 1,21; Lk 2,21). Hochfest der heiligen Gottesgebärerin Maria, der die Väter des Konzils von Ephesos, am 22. 6. 431, durch Zuruf den Titel Θεωτοκος Theotókos, Gottesgebärerin, zuerkannt haben, weil aus ihr das Wort Fleisch geworden ist und der Sohn Gottes unter uns Menschen gewohnt hat (Joh 1,14), er, der Fürst des Friedens (Jes 9,6; Weltfriedenstag in der Kirche), dem der Name gegeben worden ist, der allen Namen überlegen ist (Phil 2,9). Das Namen Jesus Fest wird am 3. Januar/1 gefeiert.

2. † am Freitag, dem 1. Januar 379, wurde in Kaisareia in Kappadokien, heute der Ruinenstätte Eskischer, nahe der Stadt Kayseri, beigesetzt, der heiligen Bischof Basileios der Große, Βασιλειος, Königlicher, dessen Gedenktag morgen gefeiert wird. Basilius, 49 J. war geboren in Caesarea in Kappadokien um 330, als zweites Kind der heiligen Eheleute Basileios des Älteren (30. Mai 349 - 2) und Emmelia (30. Mai 372/2), väterlicherseits Enkel der heiligen Makrina der Älteren (14. Januar 340); (war im Martyrologium Romanum 1956 noch angegeben), jüngerer Bruder der heiligen Makrina der Jüngeren, (19. Juli 380/3) und älterer Bruder der heiligen Bischöfe Gregor von Nyssa (10. Januar 394/3) und Petros von Sebaste (26. März 391/5); er studierte in Konstantinopel und Athen; er ließ sich 25-jährig in seiner Heimatstadt taufen, zog sich danach zurück und gründete in Pontus eine Mönchsgemeinschaft, für die er auch die Ordensregel schrieb, die bis heute gültig ist, für die nach ihm benannten Basilianermönche; in ihr wird, neben dem Gebet und der Askese, das Studium der Heiligen Schrift besonders betont; nach nur 5 Jahren rief ihn der arianesche Bischof Dianios nach Caesarea zurück, weihte ihn zum Lektor und 364 zum Priester; auf Drängen und durch das Beispiel des Basilius bekehrte Dianios sich auf dem Sterbebett zum wahren Glauben an die Allerheiligste Dreieinigkeit; der Nachfolger als Bischof, Eusebius, war zwar orthodox, aber sehr schwach, darum verließ ihn Basilius und kehrte in seine Mönchsgemeinschaft zurück; er wurde nach dem Tod des Eusebius zum Bischof von Kaisareia gewählt und am 14. Juni 370 konsekriert; er wird der Große genannt, wegen seiner Gelehrtheit und Weisheit; er lehrte weiter die Mönche das Meditieren in der Heiligen Schrift und das Arbeiten in Gehorsam und brüderlicher Liebe, belehrte die Gläubigen durch hervorragende Schriften und erleuchtete durch seine Seelsorge Arme und Kranke. 372 hat er seine beiden Brüder zu Bischöfen geweiht und eingesetzt, Gregorios in Nyssa (von wo aus dieser 375 kurzzeitig in die Verbannung gehen musste) und Petros in Sebaste; er war einer der großen Vorkämpfer für das Glaubensbekenntnis von Nikaia 325 und gegen den Arianismus, zusammen mit dem heiligen Athanasius (2. Mai 373/1). Er ordnete auch die heilige Liturgie in jener Form, die nach ihm die Basiliusliturgie genannt wird, die neben der nur wenig jüngeren Chrysostomosliturgie (14. September 407/5) bis heute in der griechischen Kirche im Gebrauch ist und von den slawischen Kirchen übernommen wurde.

3. † im 4. Jahrhundert, lebte und starb in der Campagna und in den Abruzzen, der heilige Justin, Kleiner Gerechter, der als Bischof verehrt wird und berühmt ist wegen seines Eifers in der Verteidigung seiner Christgläubigen.

4. † am Mittwoch, dem 1. Januar 391, wurde in Rom ums Erdenleben gebracht, der heilige Märtyrer Almachius, Alamachios, Telemachos, der öffentlich gegen die Gladiatorenspiele aufgetreten ist und, auf Befehl des Alypius, des Präfekten der Hauptstadt, von eben diesen Gladiatoren ermordet worden ist.

5. † am Freitag, dem 1. Januar 516, entschlief im heute französischen Departement Jura, der heilige Abt Eugendus, Saint Oyend, der dritte Abt von Condat, der von seiner Kindheit an im Kloster gelebt hat und das Gemeinschaftsleben der Mönche, nach den Regeln der orientalischen Mönche, des heiligen Basileios (1. Jan. 379 / 2) und des heiligen Johannes Cassianus (23. Juli, um 435/5), mit allem Eifer gefördert hat. Er war befreundet mit dem heiligen Avitus von Vienne (5. Feb. 518/3).

6. † am Donnerstag, dem 1. Januar 532, entschlief in Ruspe, einer Küstenstadt in der alten nordafrikanischen Provinz Byzacena, heute Henchir-Sbia in Tunesien, der heilige Bischof Fulgentius, Saint Fulgence, der, nachdem er das Amt des Statthalters von Byzacena innehatte, zum Mönch geworden ist. 507 wurde er dort Bischof. Von den Arianern hat er vieles erlitten. Vom Vandalenkönig Thrasamund wurde er zweimal nach Sardinien verbannt (508 und 517). Schließlich 523 zurückgekehrt, hat er die verbleibenden Jahre seines Lebens, sein Volk treu genährt mit dem Wort der Wahrheit und den Gnadengaben der Kirche.

7. † am Mittwoch, dem 1. Januar 660, entschlief, in Vienne, der heilige Abt Clarus, Saint Clair, der um 620 dort Abt des Klosters Saint-Marcel war und der seinen Mönchen ein Vorbild der Vollkommenheit eines Ordensmannes gewesen ist.

8. † an einem 1. Januar, um 673, entschlief, in Troyes, der heilige Abt Frodobert, Saint Frobert, Gründerabt von Moûtier-la-Celle.

9. † am Freitag, dem 1. Januar 1031, entschlief im Kloster Fécamp in der Normandie, der heilige Abt Wilhelm, Saint Guillaume de Cluny, Abt von Saint-Bénigne in Dijon, der in seinen letzten Lebensjahren sehr viele Mönche, auf vierzig Klöster verteilt, streng und klug geleitet hat.

10. † am Donnerstag, dem 31. Dezember 1048, entschlief, in Souvigny in Burgund, der heilige Abt Odilo, Saint Odilon, Abt von Cluny, der streng gegen sich selbst, aber mild und barmherzig andern gegenüber war, der zwischen kriegführenden Parteien mehrmals, um Gottes Willen und Gott allein zuliebe, einen befristeten Waffenstillstand, zwischen Mittwochabend und Montagfrüh, erreicht hat, der, zur Zeit der Hungersnot, auf alle mögliche Weise das Los der Betroffenen erleichtert hat, der als Erster den Gedenktag Allerseelen, auf den Tag nach Allerheiligen, für seine Klöster festgelegt hat.

11. † an einem 1. Januar, um 1252, entschlief, in Jablonné, Deutsch-Gabel, in Böhmen, die heilige Familienmutter Zdislava, die eine große Trostspenderin für viele Leidgeplagte gewesen ist.

12. † am Mittwoch, dem 1. Januar 1260, entschlief, in Gualdo Cattaneo in Umbrien, der selige Hugolin, Ugolino, der ein Leben als Eremit geführt hat.

13. † am Sonntag, dem 1. Januar 1713, entschlief, in Rom, der heilige Kardinal Josephus Maria Tomasius, Priester aus dem Orden der Regularkleriker, im Volk Theatiner genannt, der glühenden Geistes nach einer Neuordnung der heiligen Liturgie verlangte, daher, fast sein ganzes Leben lang, ältere liturgische Texte und Denkwürdigkeiten gesammelt, erforscht und herausgegeben hat, der nebenbei auch sich bemüht hat Knaben in der Glaubenslehre und im Glaubensleben zu unterweisen.

14. † am Donnerstag, dem 1. Januar 1794, wurden, in Avrillé bei Angers, enthauptet, die seligen Brüder Jean Jean Lego (* 1794) und René Lego, Priester und Märtyrer, die während des Wütens der Französischen Revolution, da sie den schändlichen dem Klerus aufgezwungenen Eid abzulegen abgelehnt hatten.
Siehe 2. Januar, 14/2 - 3

15. † am Mittwoch, dem 1. Januar 1824, entschlief, in Rom, der heilige Vincenzo Maria Strambi, 78 J., geboren in Civitavecchia. Er wurde 1767 zum Priester geweiht und trat ein Jahr später in Rom in die Genossenschaft der Passionisten ein, noch zu Lebzeiten von deren Gründer, dem heiligen Paolo a Croce (18. Oktober 1775/8). Er war ein begnadeter Seelsorger, der Seelenführer der seligen Anna Maria Taigi (9. Juli 1837/11) und des heiligen Gasparo del Bufalo (28. Dezember 1837/6). Im Jahr 1800 wurde er Bischof von Macerata-Tolentino und hat als guter Hirt die ihm übertragene Diözese heiligmäßig geleitet. 1804 wurde er, wegen seiner Treue zum Römischen Pontifex, anlässlich seiner Verweigerung des Treueids auf Napoleon, verbannt nach Mailand und 1808 nach Novara. 1814, nach dem Sturz Napoleons, ist er in sein Bistum zurückgekehrt. Schließlich hat er, 77-jährig, 1823 sein Amt niedergelegt und die restlichen Tage seines Erdenlebens in Rom verbracht, wo er der Kirche noch als Berater des Papstes gedient hat. Er liegt begraben in der Basilika Santi Giovanni e Paolo, im Generalat der Passionisten.

16. † am Sonntag, dem 1. Januar 1905, entschlief in Hasselt, Belgien, der selige Priester Valentinus Paquay, 76 J., geboren in Tongeren, als 5. von 11 Kindern. 16-jährig wurde er im Kleinen Seminar von Sint Truiden angenommen; 1849 trat er ein bei den Minderbrüdern in Tielt und empfing am 10. Juni 1854 die Priesterweihe in Lüttich, Luik, Liège. Er wurde ernannt für das Kloster in Hasselt und blieb dort sein Leben lang, zeitweise als Guardian, auch als Mitglied im Provinzialrat. Er war unermüdlich als Prediger und Beichtvater, ein großer Herz-Jesu-Verehrer. 25 Jahre leitete er die Mitglieder des Dritten Ordens des heiligen Franziskus. Er wurde seliggesprochen am 9. November 2003.

17. † am Donnerstag, dem 1. Januar 1920, entschlief, in Lemberg, der selige Priester Zygmunt Gorazdowski, polnischer Nationalität, der, hervorragend in der Liebe zum Nächsten und ein Pionier im Kampf um das Beschützen des Lebens, 1884 das Institut der Schwestern vom heiligen Joseph, Zgromadzinie Sióstr Swietogo Józefa, gegründet hat, das sich auf jegliche Weise für das Wohl der Armen und Verlassenen einsetzt.
Siehe 2. April, 15/27

18. † am Freitag, dem 1. Januar 1943, wurde, im Konzentrationslager Dachau bei München, zugrundegerichtet der selige Priester und Märtyrer Marianus Konopinski, polnischer Nationalität, Priester des Erzbistums Posen, der, nachdem er grausamen Folterungen durch medizinische Experimente erlitten hat, für Christus den Herrn sein Leben gegeben hat.
Siehe auch 28. Mai, 15/87


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln




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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 20.12.2014
korrekt zitieren:
Klaus Martin Reichenbach: Artikel
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