Ökumenisches Heiligenlexikon

Einführung Verzeichnis der Übersichten

1. Juli

1. † Gedächtnis des heiligen Aaron אהרון, vom Stamme Levi, der von seinem Bruder Mose (2. Mos 4,14) mit heiligem Salböl und Opferblut zum Priester des Alten Bundes gesalbt worden ist (2. Mos 29, 21), und der auf dem Berg Hor im Alter von 123 Jahren starb und dort beigesetzt worden ist (4. Mos 33, 38 - 39). Er ist Vorbild für den ewigen Hohenprieter Jesus Christus (Hebr 5, 4 - 5).

2. † an einem 1. Juli, um 290, entschlief in Vienne bei Lyon, der heilige Bischof Martin.

3. † an einem 1. Juli, im 5. Jahrhundert, entschlief in seinem Kloster in der Gegend um Lyon, der heilige Eremit Domitianus Saint Domitien, der zuerst dort ein Einsiedlerleben geführt hatte, und, nachdem er dorthin sehr viele Gleichgesinnte zum Dienst Gottes zusammengeführt hatte, schließlich ist er, auf den Himmel hin ausgerichtet, in gutem Alter, aus dieser Welt herausgepilgert.

4. † am Freitag, dem 1. Juli 533, entschlief in dem Gebiet von Neustrien um Reims, der heilige Priester Theoderich, Dietrich, Saint Thierry, ein Schüler des heiligen Bischofs Remigius (13. Januar, um 530/4). Nach der Überlieferung war der Vater des Heiligen, ein hoher Herr Macard, auch ein erfolgreicher Straßenräuber. Sein Sohn wurde sich an seinem Hochzeitstag seiner geistlichen Berufung bewusst und weigerte sich, seine Braut und Frau zu berühren; der heilige Remigius erklärte die nicht vollzogene Ehe für nichtig und die Frau kehrte zu ihrer Familie zurück, da sie sich zum Klosterleben nicht berufen wusste. Thierry wurde vom Bischof zum KlerikerEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien. geweiht und gründete bald darauf das Kloster Mont d’Or, Goldberg, bei Reims, dessen erster Abt er wurde. Der Vater bekehrte sich und wurde Mönch in Mont d’Or.

5. † am Dienstag, dem 1. Juli 581, entschlief in Angoulème in Aquitanien, der heilige Priester Eparchus Saint-Cybard, der 39 Jahre ein ausgefülltes Leben als Rekluse geführt hat, nur dem Gebet hingegeben, seine Schüler lehrend: Der Glaube fürchtet den Hunger nicht.

6. † an einem 1. Juli, im 6. Jahrhundert, entschlief in der Bretagne der heilige Bischof Golvenus, der nach der Überlieferung nach seinem Einsiedlerleben der Nachfolger des heiligen Paulus Aurelianus, Saint-Pol-de-Léon im Finistère (12. März, 6. Jahrhundert/5), gewesen sein soll.

7. † an einem 1. Juli, um 540, entschlief in der Abtei an der Anille, im Gebiet von Le Mans, der heilige Einsiedler Carileffus, Saint-Calais, Gründer und erster Abt der dann nach ihm benannten Abtei Saint-Calais.

8. † am Montag, dem 1. Juli 1591, wurden in London, in der Fleet Street, grausam umgebracht
• der selige Priester George Beesley, der in Frankreich studiert und die 1587 Priesterweihe empfangen hat, und
• der selige Priester und Märtyrer Montford Scott, 41 J., der 1575 in Frankreich die Priesterweihe empfangen hat, die unter Königin Elizabeth I., wegen ihres Priesterseins als home missioner in ihr Heimatland gekommen, deswegen auch zum Tode verurteilt, durch bittere Folterungen zur Siegespalme des Martyriums gelangt sind.
Siehe auch 12. Februar, 8/44 - 45

9. † am Freitag, dem 1. Juli 1616, wurde, ebenfalls in London, zugrundegerichtet, der selige Priester und Märtyrer Thomas Maxfield Märtyrer, 26 J., der, unter König James I., zum Tode verurteilt, weil er als Priester nach England gekommen war; für ihn wurde, als er dort zur Vollstreckung seines Todesurteils angekommen ist, der Tyburn-Galgen von den umstehenden Gläubigen mit Blumen geschmückt worden, wegen ihrer besonderen Anhänglichkeit an ihn.
Siehe 1. August, 14/10

10. † am Dienstag, dem 1. Juli 1681, wurde in London gehenkt, ausgewaidet und gevierteilt, der heilige Bischof und Märtyrer Oliver Plunkett Erzbischof von Armagh und Primas von Irland, 52 J., geboren in Loughcrew nahe Oldcastle, County Meath in Irland. Seiner Familie war kürzlich, von den englischen Gewaltherrschern, die Adelswürde aberkannt worden. Erzogen wurde er von seinem Onkel, dem Abt von St. Mary’s in Dublin, Patrick Plunkett, der wenig später Bischof von Ardagh und dann von Meath wurde. 16-jährig ging er ins Irish College nach Rom um sich auf die Priesterweihe vorzubereiten. Er fiel auf durch Begabungen und Fleiß während seines Studiums an der Hochschule der Jesuiten. 1654 wurde Dr. Plunket in Rom zum Priester geweiht und sofort von der Irischen Bischofskonferenz zu ihrem Vertreter in Rom ernannt. Es war die schwierige Zeit der Republik unter Cromwell und der Anfangsjahre der Regierng Charles II.. Zugleich lehrte er als Professor am College der Propaganda Fide. Die Congregatio de Propaganda Fide betrieb seine Ernennung zum Erzbischof von Armagh, die am 9. Juli 1669 erfolgte; die Bischofsweihe empfing er in Gent in Belgien am 30. November 1669; im folgenden Jahr erhielt er das Pallium als Primas von Irland. 1669 ließ er sich vorübergehend in London nieder, um nichts unversucht zu lassen, die katholikenfeindliche Politik Englands in Irland zu mildern. Mitte März 1670 trat er seinen Dienst in seinem Erzbistum an und begann sofort mit seinen Firmungsreisen. Innerhalb von drei Monaten hat er etwa 10.000 Gläubige gefirmt, in den ersten vier Jahren waren es 48.655 geworden. Er suchte, unter größten Anstrengungen, seine Gläubigen auf, vielfach zufuß in entlegensten Gebieten in Bergwäldern. Zur Förderung der Jugendbildung gründete er eine Schule in Drogheda und rief Jesuiten aus Rom, diese zu leiten. Damals trieben sich in der Nordprovinz Ulster Banden vertriebener und enteigneter Katholiken herum, die, von der Polizei gejagt, die Bevölkerung überfielen, um Lebensmittel zu stehlen. Der Erzbischof suchte sie und spürte sie auf; durch ausdauernde Verhandlungen erreichte er, dass viele ihr Räuberleben aufgaben und anderseits sogar einige begnadigt wurden. 1673 flammte die Verfolgung in voller Schärfe wieder auf; zusammen mit dem Erzbischof von Cashel flüchtete er in einsame Wälder und führte dort ein anspruchsloses Leben, um seine Herde nicht verlassen zu müssen. Schließlich wurde er am 6. Dezember 1679 aufgespürt, verhaftet und ins Burggefängnis nach Dublin gebracht. Die Katholiken wehrten sich und es kam zum Aufstand, der auch von französischen und spanischen Schiffen unterstützt wurde. Nach Auffassung der Behörden in London konnte es nicht möglich sein, einen Aufstand von Katholiken anzufangen, ohne dass ihr führender Erzbischof auch Anführer dieses Aufstands war. So wurde der Erzbischof nach London gebracht, ins New-Gate-Gefängnis eingeliefert und, als vermeintlicher Rebellenführer, wegen Hochverrats vor Gericht gestellt. Dort wurden ihm nur politische Dinge vorgeworfen, aber allen war klar, dass er nur dort stand, weil er der führende Erzbischof von Irland war. Als er sein Todesurteil hörte, sagte er nur Deo gratias. Am Freitag, dem 11. Juli gregorianisch, das war julianisch am Dienstag, dem 1. Juli 1681, wurde er unter starker Bewachung nach Tyburn gebracht; er hielt noch unter dem Galgen eine überzeugende Predigt, dann ließ er sich, Christus zuliebe, das irdische Leben nehmen. Seine Leichenteile wurden ehrfürchtig gesammelt und auf dem St. Giles-Friedhof begraben. Drei Jahre später, 1684, wurden seine sterblichen Überreste aufgeteilt: sein Haupt wurde nach Rom gebracht und 1722 nach Drogheda überführt und dort im Siena-Kloster der Dominikanerinnen beigesetzt; sein Leib wurde in die englische Benediktinerabtei Lamspringe, südlich von Hildesheim, gebracht (1605 war in Douai eine englische Exil-Benediktinerabtei gegründet worden, die 1643 nach Lamspringe verlegt wurde, dort 1803 säkularisiert, 1814 nach Downside, in Süd-England, ins St. Georges-College, verlegt worden ist); 1883 wurden die Reliquien aus Lamspringe in die Abtei Downside überführt. 1920 wurde er seliggesprochen und ihm in Downside eine neue Kirche geweiht. Von Papst Paul VI. ist er am 10. Dezember 1975 heiliggesprochen worden. Sein Gedenktag war vor 1969 der 11. Juli, seitdem wurde er auf den 1. Juli verlegt, wird also das Datum nach dem julianischen Kalender angegeben. Im Bistum Hildesheim wird des Heiligen gedacht am 10. Juli.

11. † am Dienstag, dem 1. Juli 1794, wurde auf dem Meer vor Rochefort an der Küste Frankreichs, zugrundegerichtet
• der selige Priester und Märtyrer Jean-Baptiste Duverneuil, 57 J., aus dem Orden der Unbeschuhten Karmeliter, und
• der selige Priester und Märtyrer Pierre Arrédius Labrouhe de Laborderie, 38 J., ein Kanoniker von Auvergne, die während des Wütens der Französischen Revolution, gemeinsam wegen ihres Priesterseins auf einem Sklavenschiff Deux Associées in Haft, von Krankheit verzehrt, zugrundegegangen sind.
Siehe auch 27. August, 16/10 - 11

12. † am Samstag, dem 1. Juli 1865, entschlief in Valletta auf der Insel Malta, der selige Priester Ignazio, Nazju Falzon, 52 J., geboren aus vornehmer Familie, der 15-jährig die Tonsur zum KlerikerEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien. empfing, 20-jährig Doctor Juris Utriusque wurde, danach die vier Niederen Weihen empfing. Die Priesterweihe zu empfangen hielt er sich für unwürdig. Er setzte sich ganz ein für das Gebet und die christliche Glaubensunterweisung und hat Großes geleistet, indem er sich zur Verfügung gestellt hat für die Seelsorge für einheimische junge Männer beim britischen Militär und Angehörige der Marine, damit sie zum katholischen Glauben gelangten, bevor sie in den Krieg aufbrechen würden. Er begleitete über 600 Konvertiten. Er starb an seinem Geburtstag.

13. † am Sonntag, dem 1. Juli 1900, wurde im Dorf Zhuhedian bei Jieshui in der Provinz Hunan in China, grausam erschlagen, der heilige Märtyrer Zhang Huailu, 57 J., der in der Verfolgung der Sekte der Yihetuan, im Boxeraufstand, als noch Taufanwärter, sich spontan als Christ zu erkennen gegeben hat und, besiegelt mit dem Kreuzzeichen, im eigenen Blut in Christus hinein getauft zu werden verdient hat.
Siehe auch 9. Juli, 1/49

14. † am Sonntag, dem 1. Juli 1928, Dorf Rancho de las Cruces im Gebiet von Guadelajara in Mexiko, zu Blutzeugen für Christus den König
• der heilige Priester und Märtyrer Justino Orona, 51 J., und
• der heilige Priester und Märtyrer Atilano Cruz, 26 J.,
die, während der Christenverfolgung in Mexiko, gemeinsam ermordet worden sind.
Siehe auch 21. Mai, 1/23 - 24

15. † am Mittwoch, dem 1. Juli 1942, wurde im Konzentrationslager Dachau ermordet, der selige Priester und Märtyrer Jan Nepomucen Chrzan, 57 J., ein Pole, Priester des Erzbistums Gniezno, Gnesen, der in der Kriegszeit, im Konzentrationslager, seinen Verfolgern gegenüber seinen Glauben für verteidigenswert hochgehalten und so dort sein Leiden vollendet hat.
Siehe auch 28. Mai, 14/51

Bamberg und Berlin: Hochfest des heiligen Otto von Bamberg: 30. Juni/6


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln




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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 07.06.2015
korrekt zitieren:
Klaus Martin Reichenbach: Artikel
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