Ökumenisches Heiligenlexikon

Einführung Verzeichnis der Übersichten

1. Juni

1. † an einem 1. Juni, um 165, wurde in Rom enthauptet, der heilige Philosoph und Märtyrer Justinus, der aus Neapolis, Νεα Πολις, Neue Stadt, Nablus, einer römischen Veteranensiedlung, neu erbaut nach der Eroberung Jerusalems im Jahre 70, im Heiligen Land, stammte, als junger Mann den Sinn des Lebens bei Philosophen suchte, bei einem Stoiker, dann bei einem Platoniker, der schließlich 30-jährig Christ wurde, weil er in Christus die Fülle der Wahrheit, dagegen in den Philosophien nur Funken und Spuren, die zur Wahrheit hinführen, die wahre Weisheit in der Wahrheit Christi erkannt hatte, ihr unversehrt gefolgt ist, dazu sie sich im Lebenswandel so angeeignet hat, dass er diese Weisheit gelehrt hat, in seinen Schriften und in philosophischen Schulen, die er in Ephesus und dann in Rom gegründet hat. Als die Christenverfolgung ausbrach, war er nicht bereit den Götzen zu opfern, sondern blieb seiner Weisheit vom Christus treu, die er schließlich durch seinen Tod in Rom, unter Kaiser Markus Aurelius Antoninus, vollendet ausgelebt hat. Nachdem er nämlich dem Kaiser seine Apológia pro religióne christiána, die Verteidigung der christlichen Religion, überreicht hatte und, dem Präfekten Rusticus vorgeführt, sich vor diesem als Christ bekannt hatte, ist er zum Tode verurteilt worden.

2. † am selben Tag und am selben Ort in Rom, empfingen die glorreiche Siegeskrone, die heiligen Märtyrer Chariton und Charitos, Evelpistos und Ieraces, Poeon und Liberianus, die, Schüler dieses heiligen Justinus, gemeinsam mit diesem.

3. † am Freitag, dem 1. Juni 249, wurden in Alexandrien in Ägypten zu Blutzeugen, die heiligen Soldaten und Märtyrer Ammon, Zenon, Ptolemäos, Ingenes, und der heilige Greis Theophilos, die bei einem Gerichtsverfahren dabei waren, als ein Christ unter der Folter ängstlich wurde und nahe daran war dem Verleugnen zu zuneigen, diesen aufzumuntern versuchten, durch ihr Mienenspiel, durch Blicke und weitere Zeichen. Als aus diesem Grund ein Aufschrei des ganzen Volkes gegen sie aufstieg, drängten sie sich vor in die Mitte und bezeugten, dass sie Christen waren; durch deren Sieg hat Christus, der den Seinen diese Standhaftigkeit des Gemüts gegeben hatte, überaus glorreich triumphiert.

4. † am Samstag, dem 1. Juni 250, wurden in Lykopolis, heute Syout, ebenfalls in Ägypten, zu Blutzeugen, die heiligen Märtyrer Ischyrion, ein Heerführer, und weitere fünf Soldaten, die, auf Befehl des Präfekten Arrianus, unter Kaiser Decius, für den Glauben an Christus, auf verschiedene Todesweisen umgebracht worden sind.

5. † an einem 1. Juni, um 300, wurde in Bologna in der Emilia, zum Blutzeugen, der heilige Märtyrer Proculus, der, für die christliche Wahrheit, von Balkennägeln durchbohrt worden ist.

6. † an einem 1. Juni, um 400, entschlief bei Montefalco in Umbrien, der heilige Priester Fortunatus, von dem berichtet wird, dass er, selber ein Armer, durch ausdauerndes Arbeiten, die Armen unterstützt und so sein Leben für die Brüder verausgabt hat.

7. † am Sonntag, dem 1. Juni, um 430, entschlief auf der Inselgruppe Lérins vor der Provence, der heilige Einsiedler Caprasius, der sich mit dem heiligen Honoratus (16. Januar 429/4) dorthin zurückgezogen und dort mit dem Mönchsleben den Anfang gemacht hat.
In seiner Begräbnisrede auf ihn sagte der heilige Bischof Hilarius von Arles (5. Mai 449/5): seine Liebe brannte feurig, seine Demut war sehr tief, seine Ausgeglichenheit vollkommen.

8. † an einem 1. Juni, im 5. Jahrhundert, entschlief in Clermont in der Auvergne, der heilige Florus, Saint Flour, von dem das Mönchskloster seinen Namen hat, das über seinem Grab errichtet ist, dazu auch die Stadt und der Bischofssitz. Die Legende hält ihn für einen der Jünger Jesu, die der heilige Petrus ins römische Gallien aussandte, der die erste Kirche in Laon gründete, dann in die Auvergne weiter zog und dort zum Märtyrer wurde.

9. † an einem 1. Juni, im 6. Jahrhundert, entschlief in der Bretagne, der heilige Ronan, Renan, ein Wander-Bischof, der von Irland aus übergesetzt war und in den Wäldern ein Eremitenleben geführt hat.

10. † am Samstag, dem 1. Juni 849, wurde in der Landschaft um Leicester in England zum Blutzeugen, der heilige Märtyrer Wistan, ein Angehöriger der königlichen Sippe der Mercier, der, weil er sich einer inzestuösen Eheschließung seiner regierenden Mutter entgegengestemmt hat, durch das Schwert des Tyrannen ermordet worden ist.

11. † am Sonntag, dem 1. Juni 1035, entschlief in Trier, der heilige Simeon, väterlicherseits ein Grieche, in Syrakus geboren, der, nachdem er ein Eremitenleben bei Bethlehem und auf dem Berg Sinai geführt und weite Pilgerreisen gemacht hatte, schließlich als Rekluse im Turm des Stadttores, der Porta Nigra, gelebt hat.

12. † am Sonntag, dem 1. Juni 1057, entschlief im Kloster Onia, bei Burgos, in Spaniens Provinz Kastilien, der heilige Abt Eneco, Inigo, Ignatius, der aus Bilbao stammte, der Eremit und dann Abt war, ein friedvoller Mann, der nach seinem Tod auch von Juden und Mauren beweint worden ist.

13. † am Sonntag, dem 1. Juni 1158, entschlief in Alba in Oberitalien, der selige Theobald, der von Liebe zur Armut getrieben, alles Geld einer Witwe überlassen hat und, Lastträger geworden in Demut die Lasten anderer auf sich genommen hat.

14. † am Montag, dem 1. Juni 1304, entschlief in Urbino bei Ancona, der selige Johannes Pelingotto aus dem Dritten Orden des heiligen Franziskus, der als Kaufmann andere mehr als sich selber bereicherte und als Rekluse seine Zelle nur verließ, um Armen und Kranken zu helfen.

15. † am Freitag, dem 1. Juni 1571, wurde in London-Tyburn gehenkt, ausgewaidet und gevierteilt,
der selige Märtyrer John Storey, 67 J., ein Rechtsgelehrter, dem Römischen Papst überaus getreu, der nach Kerkerhaft und Verbannung, wegen seines katholischen Glaubens, zum Tode verurteilt, in Tyburn durch qualvolles Sterben gefoltert, in die ewigen Freuden hinübergegangen ist.
Siehe auch 4. Januar, 10/3

16. † am Donnerstag, dem 1. Juni 1617, wurden in Omura, Japan, zu Blutzeugen,
• der selige Priester und Märtyrer Alfonso de Navarrese, aus dem Predigerorden,
• der selige Priester und Märtyrer Ferdinand a Sancto Joseph de Ayala aus dem Orden der Augustinereremiten,
• der selige Ordensmann und Märtyrer Leo Tanaka, Ordensbruder aus der Gesellschaft Jesu, die aus Hass gegen den christlichen Glauben, auf Erlass des Shogún Hidetada, Iyejasu Tokugawa, auch Daifu Sama genannt, des höchsten Fürsten, gemeinsam enthauptet worden sind.
Siehe auch 10. September, 11/1, 4 und 5

17. † am Sonntag, dem 1. Juni 1794, ist auf dem Sklavenschiff Deux-Associés, vor Anker vor dem Hafen von Rochefort, zugrundegegangen, der selige Priester und Märtyrer Jean-Baptiste Vernoy de Montjournal, der ein Stiftsherr von Moulin, zur Zeit der Französischen Revolution, wegen seines Priestertums, zu den Schiffsketten verdammt, von einer auszehrenden Krankheit zerstört worden ist.
Siehe auch 27. August, 16/3

18. † am Sonntag, dem 1. Juni 1862, wurde in der Ortschaft Húng Yên in Tonkin, enthauptet, der heilige Märtyrer Joseph Túc, ein junger Bauer, der, weil er sich geweigert hatte auf das Kreuz zu treten, mehrmals in Haft genommen und gefoltert, danach, unter Kaiser Tú Dúc, hingerichtet worden ist.
Siehe auch 24. November, 1/104

19. † am Donnerstag, dem 1. Juni 1905, dem Hochfest Christi Himmelfahrt, entschlief in Piacenza, der selige Bischof Giovanni-Battista Scalabrini, 66 J., geboren in Fino Mornasco bei Como in der Lombardei. 23-jährig empfing er die Priesterweihe in Como und bittet seinen Bischof um die Erlaubnis, in die Mission zu gehen, erhielt aber die Antwort Deine Indianer sind die Italiener. Er wurde sieben Jahre Professor am Kleinen Seminar in Como, bald dort stellvertretender Direktor und schließlich Direktor. 1870 wurde er Pfarrer an San Bartolomeo in Como; dort verfasste er einen Kurz-Katechismus mit lauter Merkversen und erfand eine Methode, sich mit Taubstummen zu verständigen. 1872 hielt er 11 Konferenzen in der Kathedrale über das neue Dogma der Unfehlbarkeit. 1875 ernannte der Papst ihn, auf Vorschlag des heiligen Don Bosco (31. Januar 1888/1) zum Bischof von Piacenza. Er wehrte sich und machte darauf aufmerksam, dass er erst 37 Jahre alt war; Pius IX. schickte ihm den Krummstab mit der Aufschrift Charitatis Potestas, Macht der Liebe. Da wählte er sich den Wappenspruch Vidi Dominum innixum Scala, Ich schaute den Herrn oben auf der Leiter, bezugnehmend auf die Jakobsleiter 1. Mos 28,12 - 13 und seinen Namen Scalabrini. Besonders aufmerksam war er für seine Priester, die Bildung der Seminaristen, die Bildung katholischer Laien als Vorbilder und Ausbilder von Bauern und Arbeitern. Pius IX. (7. Februar 1878/16) schätzte ihn sehr, aber hatte leider taube Ohren für seine mehrmals schriftlich geäußerten Bitten, den treuen Katholiken doch nicht jegliche Mitarbeit in der Politik des jungen Italien bei Strafe der Exkommunikation zu verbieten, da hierdurch nur atheistische und kirchenfeindliche Strömungen die politische Gesetzgebung zu prägen drohten. Erst kur vor seinem Tod hatte er bei Pius X. (20. August 1914/9) etwas Erfolg, als dieser 1904 die Kirchenpolitik etwas toleranter zu gestalten begann; seine Mahnungen wurden erst erhört, als Pius XI. 1929 die Lateranverträge mit Italien schloss. - Seine größte Sorge galt den Auswanderern in die Städte Brasiliens und Nord-Amerikas, für die er 1887 die Pia Società die Missionari di San Carlo per li Italiani emigranti, Missionare vom heiligen Karl Borromeus für die italienischen Auswanderer, außerdem den weiblichen Zweig, die Schwestern, Suore Missionarie di San Carlo und die Suore Zelatrice del Sacro Cuore, Eifrigen Schwestern vom Heiligsten Herzen Jesu, und 1890 die Società San Raffaele, Raphaelsverein gegründet hat. 1901 reiste er in die Vereinigten Staaten und wurde vom Präsidenten Theodor Roosevelt persönlich empfangen. 1904 reiste er noch nach Brasilien. Er ist am Himmelfahrtstag Christi in die Ewigkeit aufgenommen worden. Den Anstoß zu seiner Seligsprechung gab 1955 Angelo Roncalli, der Patriarch von Venedig, später Johannes XXIII. (3. Juni 1963/19), als er Pius XII. in einem Schreiben auf die nachhaltig wirkenden Verdienste Scalabrinis aufmerksam machte. Papst Johannes-Paul II. hat ihn am 9. November 1997 in Rom seliggesprochen.

20. † am Mittwoch, dem 1. Juni 1927, entschlief in seiner Geburtsstadt Messina auf Sizilien, der heilige Priester Annibale Maria Di Francia, fast 76 J., geboren aus einer Adelsfamilie; sein Vater Francesco war Marchese di Santa Carerina dello Ionio, Vice Console Pontificio, Capitano Onorario della Marina, seine Mutter Anna Tocano Nobildonna. Als er 15 Monate alt war, verlor er seinen Vater durch dessen frühzeitigen Tod. Vater und Väterlichkeit blieb ihm lebenslang Hauptthema, besonders auf die Väterlichkeit der Priester gesehen. 1878 empfing er die Priesterweihe. Mit Erlaubnis seines Bischofs wohnte er in einem der Elendsviertel am Stadtrand von Messina und sorgte so gut wie möglich für arme und verwaiste Kinder. Sein Thema war Rogate, Bittet: Bittet also den Herrn der Ernte, dass Er Arbeiter aussende in Seine Ernte (Mt 9, 38). Er gründete zwei Ordensgemeinschaften, 1887 die Congregazione delle Figlie del Divino Zelo, Schwestern vom Göttlichen Eifer, und 10 Jahre später die Congregazione déi Rogazionisti, Vom Bitten (um Priesterberufungen). Die später so genannten Schwestern Rogationistarae a Corde Jesu und die Schwestern Filiae a Divino Jesu, um zum Herrn darum zu flehen, dass er seiner Kirche ausreichend heilige Priester schenke. Dazu kamen für KlerikerEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien. der Bund Sacra Alleanza und für Laien die Pia Unione della Rogazione Evangelica. Außerdem gründete er eine Zeitschrift namens Dio e il Prossimo, Gott und der Nächste. Nach seinem Tod wurde er, gemäß seinem Wunsch, beigesetzt in der Kirche Tempio della Rogazione Evangelica. Er wurde am 16. Mai 2004 heiliggesprochen.

Trier: Simeon: 11


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln




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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 26.04.2015
korrekt zitieren:
Klaus Martin Reichenbach: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.
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