Ökumenisches Heiligenlexikon

Einführung Verzeichnis der Übersichten

1. Mai

1. † Fest des heiligen Josef, des Arbeiters, des Handwerkers in Nazaret (Mt 13, 55; Mk 6, 3), der, durch seine Arbeit, den Lebensunterhalt für Maria und Jesus verdient und den Sohn Gottes (Mt 1, 18; 16, 16; Lk 1, 35) in das Arbeiten der Menschen eingeführt hat. Darum verehren an diesem Tag, an dem in vielen Sprachen auf Erden der Tag der Arbeit begangen wird, christliche Arbeiter ihn als Vorbild und Schutzpatron.

2. † Gedenktag des heiligen Propheten Jeremia, ירמיהו, der Herr erhöht, Ιερεμιας, geboren in Anatot, am Ölberg bei Jerusalem; sein Vater hieß Hilkija und war Aaronit, Priester, also Jeremia ebenfalls (1, 1); er trat als Prophet in Jerusalem auf, vom 13. Jahr des Königs Joschija, 628 v. Chr., an und weiter zur Zeit dessen Sohnes Jojakim und bis das 11. Regierungsjahr dessen Bruders und Nachfolgers Zidkija zu Ende ging, als, am 10. Tag im 5. Monat, am Samstag, dem 9. Ab, dem 29. Juli 586 v. Chr., Jerusalem in die babylonische Verbannung ziehen musste (1, 2 - 3; 52, 13). Er hat mit Aufmerksamkeit das Wort Gottes angenommen und mit großer Tapferkeit als prophetisches Wort jedem und allen verkündet, zu denen er gesandt war (1, 9. 19), besonders dem König und den führenden Männern des Tempels und der Heiligen Stadt, deren Zerstörung, verbunden mit der Wegführung der Bevölkerung nach Babylonien, er geweissagt hat (7, 1 - 15; 26, 1 - 19). Er hat dafür Verfolgung, Not und Gefangenschaft erduldet (11, 18 - 19; 38, 6); darum sieht die Kirche in ihm ein Vorbild des taube Ohren und Ablehnung erleidenden Christus. Zum Opfer der weinenden Mütter der Unschuldigen Kinder (28. Dezember/1) zitiert der Evangelist den Propheten (Jer 31, 15; Mt 2, 18). Er weissagte den Neuen und Ewigen Bund, der im Messias Jesus erfüllt würde (Jer 31, 31 - 34: Mk 14, 24; Lk 22, 20; Hebr 8, 8 -12), in dem der allherrschende Vater sein Gesetz ins innerste Herz der Söhne Israels einschreiben würde, damit Er selber ihnen als ihr Gott, und sie Ihm als Sein Volk da seien. Drei Biblische Schriften gehen auf Jeremia zurück, sein prophetisches Buch, die Klagelieder und der so genannte Brief des Jeremias, letzterer nur griechisch erhalten und meist als Anhang zum Büchlein Baruch, des Sekretärs des Propheten. Da die wohl Erstschrift der Weissagungen, von Gott dem Jeremia eingegeben und von Baruch nach Diktat niedergeschrieben, dem König Jojakim abschnittweise, drei oder vier Spalten, vorgelesen, sofort von der Buchrolle abgeschnitten und im Holzkohlenfeuer in der Halle Gemarjas auf dem Tempelplatz, verbrannt wurde, musste Jeremia dem Baruch Ersatztexte diktieren, die wieder zu einer Buchrolle zusammengefügt wurden (36, 1 - 4. 24. 32). Nach dem Sieg Nebukadnezars über Jerusalem wurde Jeremia befreit und, da er auf das Angebot, ehrenvoll mit den Gefangenen zusammen nach Babylonien geführt zu werden, nicht einging, dem Statthalter Gedalja anvertraut (39, 1 - 14), der aber bald ermordet wurde (41, 2). Gegen den Rat Jeremias (42, 7) zogen die Leute hinab nach Ägypten und nahmen ihn, mehr oder weniger gewaltsam, mit sich dorthin (43, 6 - 7). Sein weiteres Schicksal ist nicht bekannt, es gibt darüber nur Legenden. In Jerusalem, Patriarchat, ist der Gedenktag des heiligen Propheten Jeremia am 21. Juli.

3. † am Sonntag, dem 1. Mai 208, wurde in Viviers zum Blutzeugen, der heilige Märtyrer Andéol, nach der Überlieferung ein Subdiakon, der vom Bischof von Smyrna nach Gallien gesandt worden ist und dort unter Septimius Severus den Martertod erlitten hat; nach ihm ist der an seinem Grab entstandene Ort Bourg Saint-Andéol entstanden.

4. † nach einer Tradition lebten sie im 1. Jahrhundert, wahrscheinlicher aber im 3. Jahrhundert die heiligen Bischöfe in Süd-Spanien, der heilige Bischof Torquatus, Torcuato, Bischof von Guadix bei Granada, und weitere sechs heilige Bischöfe, nämlich Ctesiphon von Verga, Vierzo, Secundus von Ávila, Indaletius von Urci bei Almeria, Caecilius von Granada, Hesychius von Gibraltar, und Euphrasius von Andújar. Alle wurden auch als Märtyrer verehrt, sind aber im neuen Martyrologium Romanum 2004 nicht als solche bezeichnet.

5. † am Mittwoch, dem 1. Mai 418, entschlief in Auxerre, der heilige Bischof Amator, Liebender, der vierte Bischof von Auxerre, Nachfolger des ersten Bischofs Peregrinus, Saint Pèlerin (16. Mai 304/-; 1956 16. Mai), der von Papst Sixtus II. (6. August 258/2) zum Bischof geweiht und nach Auxerre ausgesandt worden ist. Amator war in seiner Stadt den heidnischen Aberglauben auszurotten und die Verehrung der Märtyrer einzuführen bemüht. Er verehrte besonders den heiligen Erstmärtyrer Stephanus (26. Dezember/1) und weihte ihm seine Kathedrale. Sein Nachfolger war der heilige Germanus, Saint Germain (31. Juli 448/6), den er sich als seinen Nachfolger gewünscht hatte. Ein berühmter Nachfolger ist auch der heilige Aunacharius (25. September 605/7), in dessen Zeit dort das Martyrologium Hieronymianum fertig gestellt wurde.

6. † am Mittwoch, dem 1. Mai 440, entschlief in Auch in Aquitanien, der heilige Bischof Orientius, Saint Orens, der aus Huésca in Aragon stammte, Einsiedler im Tal Lavedan nahe Tarbes wurde, der in seiner Stadt die Unsitten der Heiden auszurotten bemüht war und den Frieden zwischen der einheimischen römischen Bevölkerung und den hinzugekommenen Visigothen mit ihrem König in Toulouse erreicht hat. Eine andere Überlieferung berichtet, dass er nach dreimonatiger Kerkerhaft in Toulouse, von Henkershand enthauptet worden und so Märtyrer geworden ist.

7. † an einem 1. Mai, um 500, entschlief in der Bretagne, der heilige Abt und Bischof Brioc, Saint Brieuc, der aus Wales stammte, der, aufs Festland gekommen, vom heiligen Germain von Auxerre (31. Juli 448/6>) bekehrt wurde, dann an der Küste der Bretagne ein Kloster gründete, das zu einem Ort wurde, in dem er dann Bischof wurde, und das nach ihm Saint-Brieuc, Saint-Brieu genannt wird. Er gehört zu den sieben Glaubensboten der Bretagne.
Siehe auch 12. Dezember/5

8. † am Mittwoch, dem 1. Mai 524, wurde in Coulmiers ermordet, der 12 J. später in Saint-Maurice in seinem Kloster beigesetzte, heilige Burgunder-König Sigismund, der aus der arianischen Irrlehre heraus, vom heiligen Avitus von Vienne (5. Februar 518/3>) zur katholischen Kirche bekehrt wurde und in Agaun, heute Saint-Maurice im Wallis, Valais, ein Kloster an den Gräbern der Märtyrer der thebäischen Legion (22. September, vor 300,/2) in dem unaufhörlich die Psalmen zum Lob Gottes gesungen wurden, gründete, in dem er Buße tat und, unter Tränen und Fasten, sein von ihm begangenes Verbrechen sühnte; er hatte nämlich seinen Sohn aus 1. Ehe ermorden lassen; von Feinden verfolgt, auf der Flucht, wurde er von Soldaten erkannt und, in Coulmiers, in der Nähe von Orléans, in einen Brunnen geworfen und so, mit Frau und Söhnen zusammen, ermordet. Darum wird er auch als Märtyrer verehrt, aber diesen Titel hat er im Martyrologium Romanum 2004 nicht. 676 wurde seine Hirnschale nach St. Sigismund im Elsass übertragen. 1354 kamen auch Reliquien nach Prag in den Veitsdom, auch nach Freising.

9. † am Mittwoch, dem 1. Mai 558, entschlief auf einer der Bretonischen Inseln, der heilige Eremit Marculphe, Saint Marcoul, der auf Jersey ein Eremitenleben geführt hat; er ist später Mönch und dann Abt der Abtei Nanteuil geworden ist.

10. † am Dienstag, dem 1. Mai 596, entschlief in Llane-Elwy, Heiliger Bezirk am Fluss Elwy, in Nord-Wales, der heilige Abt und Bischof Asaph, Asa, der als Abt das dortige Kloster leitete, als um 560 der schottische Bischof Kentigern (13. Januar, um 606/5) auf der Flucht ins Kloster kam und dort ein Bistum gründete; als er 573 wieder nach Schottland zurückkehren konnte (er starb als Bischof von Glasgow) übernahm der Abt Asaph auch das Bischofsamt und leitete die Diözese bis zu seinem Tode: die Klosterkirche wurde erst ab 583 Kathedrale genannt. Nach seinem Tod wurde der Ort und das Bistum nach ihm benannt, nämlich Saint-Asaph.

11. † am Freitag, dem 1. Mai 604, entschlief in Gapin der Provence, der heilige Bischof Arigius, der berühmt ist durch seine Geduld in Widerwärtigkeiten, sein konsequentes Bekämpfen der Simonie, und seine liebevolle Hilfsbereitschaft für römische Mönche die nach England in die Mission gingen (Gregor I., 12. März 604/6; Augustinus von Canterbury, 26. Mai 604/6).

12. † am Dienstag, dem 1. Mai 893, entschlief im Kloster Saint-Martin in Montauriol, der heilige Bischof Theodard, Saint Audard, Bischof von Narbonne, der als Subdiakon Sekretär seines Bischofs und als Archidiakon mit wichtigen Aufgaben betraut, zum Bischof gewählt und geweiht wurde, der seine Kathedrale restaurierte und die Disziplin seines Klerus zum Aufblühen brachte; er hatte unter den von See kommenden Sarazeneneinfällen zu leiden und versuchte der betroffenen Bevölkerung so gut wie möglich zu helfen; krank zog er sich ins Kloster zurück und gab dort seinen Geist seinem Schöpfer zurück. Er wurde in der Klosterkirche beigesetzt, die später seinen Namen Saint-Audard erhielt.

13. † am Mittwoch, dem 1. Mai 1219, entschlief in Fossombrone, der selige Bischof Aldebrandus, Hildebrand, der hervorragend war in seiner anspruchslosen Lebensführung und in seinem apostolischen Eifer.

14. † am Mittwoch, dem 1. Mai 1252, entschlief in Arouca in Portugal, die selige Jungfrau Mafalda, 72 J., die Tochter des Königs Sanchos I., Schwester der seligen Sancia (11. April 1229/8) und der seligen Teresia von Portugal, davor Königin von Léon (17. Juni 1250/9); die 15-jährig den jungen Heinrich von Kastilien heiratete, der aber schon bald, vor Vollzug der Ehe, starb. Ins Kloster eingetreten, führte sie in ihrem Kloster die zisterziensische Klosterreform durch.

15. † an einem 1. Mai, bald nach 1300, entschlief in San-Gimignano bei Montaione, der selige Eremit Vivaldo da San-Gimignano, Ubald aus dem Dritten Orden des heiligen Franziskus, hervorragend in seiner anspruchslosen Lebensführung, seiner Geduld und seiner Liebe in der Krankenpflege; er pflegte 20 J. den seligen Bartolo Buonpedoni (12. Dezember 1300/7).

16. † am Freitag, dem 1. Mai 1349, entschlief in Valle d’Istria, der selige Priester Giuliano Cesarello, von den Minderbrüdern. der Dörfer und Landschaften durchzog, das Wort Gottes aussäte und Parteiungen unter den Leuten zu befrieden suchte.

17. † am Sonntag, dem 1. Mai 1345, entschlief in Forli, der heilige Pellegrino Lazioso, ein Servit, Diener Mariae, der aus dieser Marienfrömmigkeit heraus, seine tiefe Anbetung ihres Sohnes und seine eifrige Armenfürsorge erreichte. Er liegt begraben in der nach ihm benannten Kirche San Pellegrino in Forli.

18. † am Freitag, dem 1. Mai 1355, entschlief auf dem Moncel bei Beauvais, die selige Jungfrau Petronilla, die erste Äbtissin dieses Klarissenklosters.

19. † am Donnerstag, dem 1. Mai 1572, entschlief in Rom, der heilige Papst Pius V., 68 J., dessen Gedenktag gestern gefeiert wurde (30. April 1572/1). Als Antonio Ghislieri geboren, ist er in der heimatlichen Lombardei als Hirtenjunge aufgewachsen; von einem Wohltäter aus seiner Nachbarschaft wurde ihm der Besuch einer Schule ermöglicht. 14-jährig ist er bei den Dominikanern eingetreten und nahm den Ordensnamen Michele an. Inquisitor der Diözese Como und Groß-Inquisitor in Rom geworden, wurde er 1556 Bischof von Sutri, 1557 Kardinal und 1560 Bischof von Mondovi. Seit Januar 1566 Papst, verwirklichte er die Beschlüsse des Trienter Konzils; er gab noch 1566 den Catechismus Romanus heraus, 1568 das Breviarium Romanum, 1570 das Missale Romanum. Zum Seesieg von Lepanto am 7. Oktober 1571 führte er das Rosenkranzfest für die ganze Kirche ein. Er hat die Königin Elizabeth I. von England exkommuniziert. Er liegt begraben im Petersdom.
Siehe auch 29. Juni, 1/83

20. † am Donnerstag, dem 1. Mai 1851, wurde bei der Festung Son-Tay, Fünf-Joch-Land, in Tongkin enthauptet, der heilige Priester und Märtyrer Augustinus Schöffler, 28 J., ein gebürtiger Lothringer, Mitglied der Société des Missions Etrangères de Paris, der, drei Jahr im Dienst der Mission, unter Kaiser Tu Duc, zum Tode verurteilt und hingerichtet worden ist.
Siehe auch 24. November, 1/68

21. † am Samstag, dem 1. Mai 1852, wurde nahe Nam-Dinh enthauptet, der heilige Priester und Märtyrer Jean-Louis, Gioan Huong Bonnard, 28 J., gebürtig von der Loire, Mitglied der Société des Missions Etrangères de Paris, der, weil er 25 Kinder getauft hatte, zum Tode verurteilt und hingerichtet worden ist.
Siehe auch 24. November, 1/69

22. † am Donnerstag, dem 1. Mai 1930, entschlief in Mailand, der heilige Erminio Filippo, Riccardo Pampuri, 33 J., der in der Welt als Arzt gedient hat, dann in den Hospitalorden vom heiligen Juan de Dios eingetreten ist, aber schon nach zwei Jahren im Kloster fromm entschlafen ist.

23. † am Dienstag, dem 1. Mai 1951, starb im Gefängnis von Vladimir, in Russland, der selige Mönch, Priester und Märtyrer Clemens, Klymentyj Septyckyj, 82 J., der in Krakau und München studierte, in Wien im Parlament und im Staatsrat war, 42-jährig Studitenmönch wurde, in Kroatien die Priesterweihe empfing, und 1944 Archimadrit aller Studitenmönche wurde. Am 5. Juni 1947 wurde er, 77-jährig, verhaftet und zu acht Jahren Zwangsarbeit verurteilt.
Siehe auch 2. April, 15/16

Brixen-Bozen: Samstag nach dem 2. Ostersonntag: Kassian von Imola und Vigilius, Bischof von Trient, Glaubensboten im Etschtal und Märtyrer, † 304
Alle Bistümer in Bayern: Maria Patrona Bavariae, Schutzpatronin von Bayern
Einsiedeln: Sigismund: 8
Metz: Augustin Schöffler: 20


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln




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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 13.04.2015
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Klaus Martin Reichenbach: Artikel
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