Ökumenisches Heiligenlexikon

Einführung Verzeichnis der Übersichten

1. November

1.Hochfest Allerheiligen, aller Heiligen, die mit Christus in der Verherrlichung leben, an einem Tag in einer Festfreude feiert die Kirche die Gemeinschaft mit all jenen im Himmel, die ihrer Gemeinschaft auf Erden entstammen und die deswegen der pilgernden Kirche auf Erden nahe bleiben, so dass sie auf Erden durch ihr Beispiel ermuntert, durch ihr Patrozinium erfreut und durch ihren Sieg im Antlitz der göttlichen Herrlichkeit auf die Ewigkeit hin gekrönt wird.
Im 4. Jahrhundert begann die syrische Kirche, wegen der steigenden Zahl der Märtyrer, alle Heiligen in einer Feier zu gedenken. Am 13. Mai 609 weihte Papst Bonifatius IV. (8. Mai 615/7 den altrömischen Tempel Pantheon zur Kirche Sancta Maria ad Martyres. Kurz vor 800 veranlasste Alkuin, dass sein Freund, Erzbischof Arno von Salzburg, zum 1. November das Fest solemnitas omnium sanctorum einführte; erst im 12. Jahrhundert hat ein Sigebert von Gambloux sich auf Ado berufen und fälschlicherweise behauptet, dass im Jahr 835 das Allerheiligenfest für die ganze Kirche eingeführt worden sei; dieser Irrtum führte aber tatsächlich dazu, dass der 1. November in der römischen Kirche sich als Allerheiligenfesttag durchsetzte. Die griechische Kirche feiert das Allerheiligenfest alljährlich am Sonntag nach Pfingsten.

2. † an einem 1. November wurde in Tarracina, an Latiums Mittelmeerküste, der heilige Caesarius zum Märtyrer. Es wird überliefert: Ein Caesarius, Kaiserlicher, war Diakon in Terracina und wurde Augenzeuge, wie beim alljährlichen Fest zur Ehren Apollos ein besonders schöner Jüngling nackt von einer Anhöhe am Strand ins Mittelmeer gestürzt wurde, als Frühlingsopfer für den Gott Apoll. Caesarius störte diese Feier, indem er eine flammende Predigt gegen dieses Götzenopfer hielt, aber diese Predigt erwies sich als kontraproduktiv: er wurde ergriffen und dem Jüngling nach ins Meer geworfen. Eine andere Fassung beschreibt, dass er nach qualvoller Gefangenschaft, zusammen mit dem Priester Julian und den beiden Gefährten Felix und Eusebius, zur Zeit Trajans (oder Neros) ins Mittelmeer versenkt wurde. Eine frühe Kirche an der Via Appia und eine Kapelle am Palatin erinnern an ihn.

3. † an einem 1. November, wurde in Dijon zum Blutzeugen, der heilige Priester und Märtyrer Benignus, der Gütige. Der heilige Gregor von Tours (17. November 594/7), dessen Urgroßvater aus Dijon stammte, Es wird überliefert: Der heilige Benignus von Dijon, Saint Bénigne, der Gütige, war Priester aus Smyrna. Der Evangelist Johannes sandte ihn nach Gallien. Der heilige Polykarp (23. Februar, um 155/1) sandte ihn ebenfalls nach Gallien aus um dort das Evangelium zu predigen. Er kam zuerst nach Marseille, dann nach Autun, Langres und schließlich nach Dijon. Er starb unter Aurelian in Dijon nach Folterungen den Martertod. Über seinem Grab wurden eine Basilika und ein Kloster errichtet. Er ist Bistumspatron von Dijon.

4. † an einem 1. November im 3. Jahrhundert, entschlief in Clermont-Ferrand, der heilige Bischof Austremonius, Saint Austremoine, der in dieser Stadt das Evangelium verkündet hat. Nach dem heiligen Gregor von Tours (17. November 594/7), der in Clermont geboren war, war er einer der sieben Bischöfe, die im1. Jahrhundert vom heiligen Petrus von Rom aus nach Gallien gesandt wurden, um dort das Evangelium zu verkünden (Glor. Conf. 29). Für das 3. Jahrhundert wird auch berichtet, er sei aus Lyon zur Glaubensverkündigung nach Clermont-Ferrand gekommen. Jedenfalls ist er der erste namentlich bekannte Bischof von Clermont-Ferrand und Patron von Stadt und Bistum. Viele seiner Nachfolger werden als Heilige verehrt.
• der heilige Bischof Illidius, Saint Allyre (5. Juni 384/4), der vierte Bischof von Clermont-Ferrand
• der heilige Bischof Artemius (24. Januar, Ende 4. Jahrhundert)
• der heilige Bischof Rusticus (24. September 446/3) wurde 423 Bischof
• der heilige Bischof Sidonius Apollinaris (21. August, um 479/9), klassischer Dichter, 468 Stadtpraefekt von Rom, seit 469 Bischof von Clermont-Ferrrand
• der heilige Bischof Euphrasius (14. Januar 515/7)
• der heilige Bischof Quinctianus (13. November 525/6), gebürtiger Afrikaner, Bischof von Rodez, 512 vor den Ketzern geflüchtet nach Clermont, 515 dort Bischof
• der heilige Bischof Gallus (14. Mai 551/9), gebürtig aus Clermont als Sohn eines Senators, Mönch in Cournon, Priester am Hof Theoderich I., dann Bischof von Clermont.
• der heilige Bischof Caesaire von Clermont, der 22. Bischof der Stadt, der 625 teilnahm an der SynodeSynode (altgriech. für „Zusammenkunft”) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden „Konzil” und „Synode” synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. von Reims.
• der heilige Bischof Genesius (3. Juni, um 650/8), Vorgänger des heiligen Prix,
• der heilige Bischof Praeiectus, Saint Prix, Saint Priest (25. Januar 676/8), Märtyrer in Volvic, zusammen mit dem Abt Amaridus und dem Akolyth Elidius
• der Bischof Avitus von Clermont-Ferrand, leiblicher Bruder des heiligen Bonitus, † um 690
• der heilige Bischof Bonitus, Saint Bonet (15. Januar 710/10) wurde Nachfolger seines Bruders auf dem Bischofsstuhl Clermond, verzichtete um 700 und wurde Mönch in Manlieu, er starb in Lyon.

5. † an einem 1. November um 390, entschlief in Paris, der heilige Bischof Marcellus.

6. † an einem 1. November im 5. Jahrhundert, entschlief in Berry, der heilige Priester un Abt Romulus.

7. † an einem 1. November im 6. Jhdt, entschlief in Tivoli im Lazio, der heilige Mönch Severinus.

8. † an einem 1. November im 6. Jahrhundert, entschlief in Mailand, der heilige Bischof Magnus.

9. † an einem 1. November vor 538, entschlief in Bayeux, unweit Lyon, der heilige Bischof Vigor, der aus Artois stammte, ein Schüler im Haus des heiligen Vedastus (6. Februar, um 540/6) in Arras gewesen.

10. † an einem 1. November um 606, entschlief in Angers, der heilige Bischof Licinius, Saint Lezin, der zuvor am Hof König Chlotars Ratgeber und dann Provinz-Verwalter gewesen war, als solcher in Angers residierte und gewissenhaft, überparteilich und zu aller Zufriedenheit seine Aufgaben erfüllte; der eines Tages aber ins Kloster Châlonne eintrat; nach dem Tod des Bischofs von Angers holten die Bürger ihn aus dem Kloster und wählten ihn zu ihrem Bischof; er erfüllte die neuen Aufgaben so gewissenhaft und gut wie einst die alten; ihm hat der heilige Papst Gregor der Große (12. März 604/6) jene Mönche als durchreisende Gäste empfohlen, die er aus seiner Hausabtei in Rom nach England aussandte.

11. † an einem 1. November im 7. Jahrhundert, entschlief in Larchant, zwischen Malesherbes und Nemours, im Gebiet Gâtinais, der heilige Priester Maturinus, Saint Mathurin.

12. † an einem 1. November nach 667, entschlief in Thérouanne, der heilige Bischof Audomar, Othmar, Saint Omer, der in Luxeuil Schüler des heiligen Abtes Eustasius (2. April 629/7), im Boulonnais, zum Bischof der Moriner gewählt, bei diesen den Glauben erneuert hat. Es wird überliefert: Sankt Audomar, Saint Omer, war gebürtig aus dem Schweizer Guldendal. Er wurde Mönch in Luxeuil unter der Leitung des heiligen Abtes Eustasius, der Schüler des heiligen Columban (23. November 615/2) gewesen war. Auf Bitten des Königs wurde er 637 Bischof von Thérouanne (Dept. Calais), dem Hauptort des Stammes der Moriner, die bereits früher durch Fuscianus (11. Dezember, 3. Jahrhundert/2) und Victorinus (11. Dezember, 3. Jahrhundert/2) bekehrt worden waren, aber alles wieder vergessen hatten. Einige Mönche aus Luxeuil, u. a. der heilige Bertinus (5. September, um 698/4) kamen mit ihm um ihm zu helfen. Er gründete er 654 in Sithiu die Abtei Sankt Peter, die später Saint Berthin genannt wurde. Wenige Jahre später gründete er dort die Kirche Unserer Lieben Frau, wo er auch begraben werden wollte; es wurde das nach ihm benannte Kloster Saint-Omer.

13. † am Sonntag, dem 1. November 1304, entschlief in Borgo San Sepolcro in Umbrien, der selige Rainer Aretini aus dem Orden der Minderbrüder, der hervorleuchtete durch seine Demut, Liebe zur Armut und seine Geduld.

14. † am Donnerstag, dem 1. November 1431, entschlief in Lissabon, der selige Nonio Alvarez Pereira, der zuvor Verteidigungsminister seines Königreiches gewesen, danach sich als Oblat und Bruder dem Karmeliterorden zur Verfügung stellte und ein Leben in Armut und Verborgenheit in Christus geführt hat.

15. † am Dienstag, dem 1. November 1622 wurden in Shimabara in Japan zugrundgerichtet:
• der selige Priester und Märtyrer Pietro-Paolo Navarro, gebürtiger Italiener, der 1587 in den Jesuitenorden eintrat, in die Mission nach Indien ausgesandt und dort zum Priester geweiht wurde, von dort in die Japanmission versetzt wurde,
• der selige Bruder und Märtyrer Dionysius Fujishima,
• der selige Bruder und Märtyrer Petrus Onizuka,
beide Laienbrüder der Gesellschaft Jesu und
• der selige Märtyrer Petrus Kyuemon, Sekretär und Biograph von Pater Navarro,
die von Christenhassern lebendig langsam verbrannt worden sind.
Siehe 10. September 11/115- 118

16. † am Freitag, dem 1. November 1861, wurden für Christus in Hai Duong, Tunquin, enthauptet:
• der heilige Bischof und Märtyrer Jeronimo Hermosilla Aransaez, 61 J.,
• der heilige Bischof und Märtyrer Valentino Berrio Ochoa, 34 J., Apostolischer Vikar,
• der heilige Priester und Märtyrer Pedro Almató Ribeira, 31 J.,
alle aus dem Predigerorden, auf Befehl des Fürsten Tu Duc.
Siehe auch 24. November, 1/97 - 99

17. † am Donnerstag, dem 1. November 1945, entschlief in München, der selige Priester Rupert Mayer, 69 J., geboren in Stuttgart, der 23-jährig die Priesterweihe empfing und im Jahr darauf, 1900, in die Gesellschaft Jesu eintrat; bis 1912 predigte er in ganz Deutschland Volksmissionen, zusammen mit dem seinerzeit berühmten Pater Aschenbrenner. 1912 nach München versetzt, wurde er dort mit der Seelsorge besonders der Zuwanderer beauftragt, mit der Seelsorge für die damals jährlich etwa 23.000 Menschen, die in der Landeshauptstadt Arbeit und Brot suchten. Er war ein äußerst eifriger Seelenführer, Helfer der Armen und der Arbeiter, Verkünder des Wortes Gottes. Als Helfer zog er viele Frauen heran, die er Schwesternschaft von der heiligen Familie nannte und für die er die Statuten schrieb. Während des Weltkriegs war er zum Militär eingezogen und verlor bei einer schweren Verwundung das linke Bein. Nach dem Krieg kämpfte er in München gegen Kommunisten und Anarchisten, wurde von diesen gehasst, später aber von der gottlosen Gewalt des Nazi-Regimes heftig verfolgt. Er wurde in München der große Männerapostel. 1937 und 1938 wurde er von der GeStaPo vorübergehend inhaftiert, vom 3. November 1939 bis 7. August 1940, im Krieg, wurde er zuerst im Konzentrationslager Oranienburg-Sachsenhausen eingesperrt, dann im Kloster Ettal unter Hausarrest isoliert. Er entschlief in München am Allerheiligentag, nach der Feier des heiligen Messopfers, nach einem schweren Schlaganfall. Sein Grab befindet sich in der Krypta der Bürgersaalkirche. Papst Johannes-Paul II. hat ihn am 3. Mai 1987 in München seliggesprochen.

18. † am Samstag, dem 1. November 1947, wurde in Mukacevo, in der Ukraine, durch Gift ermordet, zum Blutzeugen, der selige Bischof und Märtyrer Teodor Jurij Romzsa, zur Zeit der Gewaltherrschaft der gottlosen Kommunisten, weil er der Kirche unverbrüchliche Treue gehalten hat. Papst Johannes-Paul II. hat ihn in Lemberg am 27. Juni 2001 seliggesprochen.
Siehe auch 2. April, 15/30


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln




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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 27.09.2015
korrekt zitieren:
Klaus Martin Reichenbach: Artikel
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