Ökumenisches Heiligenlexikon

Einführung Verzeichnis der Übersichten

1. Oktober

1. † am Freitag, dem 30. September 1897, entschlief in Lisieux, die heilige Theresia vom Kinde Jesu, Sainte Thérèse de l’Infant Jésus, Thérèse Martin, 24 J. Sie war die jüngste von fünf Töchtern der Eheleute Martin; im Alter von 4 Jahren verlor sie ihre Mutter; kurz nacheinander traten zwei ihrer Schwestern in den Karmel ein; sie erwirkte eine Sondergenehmigung des Papstes, dass sie bereits im Alter von 15 Jahren in den Karmel zu Lisieux eintreten durfte, am 9. April 1888. Ihr Ziel blieb es, Jesus in dem ersten Lebensabschnitt, seiner Kindheit, nachzufolgen, in kindlicher Liebe zum Vater im Himmel. Sie erkrankte an Tuberkulose. Sie opferte sich am 9. Juni 1895 Gott auf als Opfer der Liebe und Barmherzigkeit. Ihre Autobiographie Histoire d’une Âme, Geschichte einer Seele, verbreitete sich rasch und ihre Liebe zur Mission, ihr Versprechen, vom Himmel herab einen Regen von Rosen der Liebe herab zu senden, machte sie bald zu einer der beliebtesten Heiligen, der viele Gebetserhörungen zugeschrieben werden. 1997 wurde sie zur Kirchenlehrerin erklärt.

2. † an einem 1. Oktober um 286, entschlief in Seclin bei Lille, der heilige Priester und Märtyrer Piaton von Tournay, von Doornik, Saint Piat, der aus der Gegend von Benevent stammte, und als Missionar in die Gegend um Chartres zog, dort aber auf nur harte Herzen stieß; in der Gegend um Doornik, Tournay, konnte er in kürzester Zeit tausende Heiden taufen, wurde aber schließlich von fanatischen Heiden ermordet. Eine Tradition hält ihn für einen Begleiter der heiligen Glaubensboten, Bischöfe und Märtyrer Dionysius von Paris (9. Oktober im 3. Jahrhundert/1), Lucianus von Beauvais (8. Januar 290/3) und Quintinus von Saint-Quentin (31. Oktober im 3. Jahrhundert/2), die vom heiligen Papst Fabian (20. Januar 250/1), mit fünf weiteren Missionsbischöfen, nach Gallien ausgesandt wurden, wie der heilige Gregor von Tours (17. November 594/7) berichtet. Chartres holte zur Zeit der Normanneneinfälle seine Reliquien aus Tournay und benannte einen nahen Ort nach ihm Saint-Piat. In Tournay wird in der nach ihm benannten Kirche in einem silbernen Reliquiar sein Haupt verehrt. Er ist Bistumspatron von Tournay.

3. † an einem 1. Oktober um 300, wurden in Lissabon die heiligen Verissimus, Maxima und Julia zu Märtyrern.

4. † an einem 1. Oktober um 500 entschlief in Konstantinopel, der heilige Diakon Romanus, mit dem Beinamen Melodus, der aus Syrien stammte; in Konstantinopel fiel er auf, weil er das Gotteslob so unmelodisch sang, obwohl er sich sehr um gutes Singen bemühte. In einer Weihnacht schenkte ihm die Muttergottes die ersehnte Gabe und er konnte nicht nur hervorragend singen, sondern auch viele kirchliche Gesänge komponieren, darunter über tausend kondakia Κονδακια und den herrlichen hymnos akathistos Υμνος ακαθιστος zur Ehren der Gottesmutter.

5. † am Samstag, dem 1. Oktober 561, entschlief in Trier, der heilige Bischof Niketius, Νικητιος, war Abt von Limoges und wurde, nach dem Willen des Merowingerkönigs Theuderich I., 525 Bischof von Trier. Er reformierte seinen Klerus und die Klöster in seinem Bereich. Er restaurierte den Dom Sankt Maximin und andere Kirchen der Stadt. Wie über ihn der heilige Bischof Gregor von Tours (17. November 594/7) berichtet, hat er kraftvoll gepredigt, scharf argumentiert und ausdauernd gelehrt. Die Stadt Trier sei von heiligen Bischöfen gegen die Pest gut beschützt: Ad unam enim portam Eucharius sacerdos observat, ad aliam Maximinus excubat, in medio versatur Nicetius; nihil hinc ultra praevalere possimus, nisi sinamus hanc urbem eorum tuitioni - an einem Stadttor beobachtet der Priester Eucharius (8. Dezember um 270/4), am anderen ist hellwach Maximinus (29. Mai um 346/2), in der Mitte sieht sich Nicetius um; nichts Besseres kann hier vorherrschen, wir sollten nur den Schutz der Stadt ihnen überlassen (Vita Patrum 17, 1). Der fränkische König Chlothar schickte ihn in die Verbannung. Er wurde in der Abteikirche Sankt Maximin bestattet.

6. † an einem 1. Oktober um 654, entschlief in Gent, Gand, der heilige Mönch Bavo, Saint Bavon, der ein vornehmer Herr in der Gegend um Lüttich gewesen, nach dem Tod seiner Frau ein Schüler des heiligen Bischofs Amandus (6. Februar um 679/7) geworden, dessen Mitarbeiter wurde und seine letzten drei Lebensjahre in der Einsamkeit, in der Nähe der von Amandus gegründeten Sint Pieters-Abdij, gelebt hat, die nach seinem Tod seinen Namen Sint Baafs-Abdij erhielt und aus der die Stadt Gand, Gent, hervor gewachsen ist, deren Patron er ist.

7. † an einem 1. Oktober um 700, entschlief im Kloster Sancta-Maria in Condat an der Schelde, der heilige Mönch Wasnulphus, Saint Wasnou, ein gebürtiger Schotte, der als Glaubensbote in der Gegend um Cambrai tätig war.

8. † am Samstag, dem 1. Oktober 1588, wurden in Canterbury, auf dem Oaten Hill, grausam hingerichtet
• der selige Priester und Märtyrer Gerald Edwards nahm in Reims den Namen Edward Campion an, unter dem er bekannt blieb, 29 J., zum Priester geweiht am 21. Februar 1587 fuhr er schon am 18. März nach England zurück und wurde dort bald verhaftet und eingekerkert; nach langer Haft wurde er verurteilt und gehenkt, ausgewaidet und gevierteilt. Er wurde 1929 seliggesprochen.
• der selige Priester und Märtyrer Robert Wilcox, 30 J., wurde in Reims 1585 zum Priester geweiht, kehrte im folgenden Jahr nach England zurück und wurde noch in demselben Jahr verhaftet und eingekerkert, schließlich mit seinen Mit-Märtyrern grausam umgebracht.
• der selige Priester und Märtyrer Christopher Buxton wurde in Rom 1586 zum Priester geweiht, kehrte 1587 ins Heimatland zurück, wurde bald aufgegriffen und als Zuschauer bei der Hinrichtung seiner Mitbrüder aufgefordert, sein Leben zu retten und sich von Rom loszusagen, blieb treu und wurde schließlich mit ermordet; er war der Jüngste der Gruppe.
• der selige Märtyrer Robert Widmerpool war Schulmeister in Nottingham; er wurde verhaftet, weil er Priestern geholfen hat; deswegen verurteilt, wurde er mit den drei vorgenannten Märtyrern umgebracht.
Siehe 4. Januar, 10/46 - 49

9. † am selben Samstag, dem 1. Oktober 1588, wurde in Broyle Heath bei Chichester hingerichtet,
• der selige Priester und Märtyrer Ralph Crocket empfing in Reims die Priesterweihe; er wurde sofort bei Ankunft in England verhaftet und schließlich hingerichtet.
• der selige Priester und Märtyrer Edward James, 31 J., wurde in Rom zum Priester geweiht und konnte 5 Jahre in England verborgen wirken, wurde dann (zum zweiten mal?) verhaftet und hingerichtet.
Siehe 4. Januar, 10/50 - 51

10. † am selben Samstag, dem 1. Oktober 1588, wurde in Ipswich hingerichtet, der selige Priester und Märtyrer John Robinson, der Familienvater war, nach dem Tod seiner Frau nach Reims ging und dort 1585 die Priesterweihe empfing, in England ziemlich bald verhaftet und, trotz seines hohen Alters, auf die übliche grausame Weise ermordet worden ist.
Siehe 4. Januar, 10/52

11. † am Sonntag, dem 1. Oktober 1617, wurden in Nagasaki enthauptet
• der selige Märtyrer Gaspar Hikojiro, Ficogiró, zum Christentum bekehrt, Katechist und befreundet mit dem seligen Dominikaner Alfonso Navarrete (1. Juni 1617/16 und 10. September, 11/1) und
• der selige Märtyrer Andreas Yoshida, Sushinda, Katechist, die beide, weil sie Priester in ihr Haus aufgenommen hatten, verurteilt und durch Enthauptung hingerichtet worden sind.
Siehe 10. September 11/6 - 7

12. † am Montag, dem 1. Oktober 1900, entschlief in Saronno, der selige Luigi Maria Monti, 75 J., geboren in Bovisio im Erzbistum Mailand, als 8. von 11 Kindern. 12-jährig wurde er Schreiner, um der großen Familie helfen zu können. Seine Begeisterung wirkte ansteckend auf Nachbarkinder und andere junge Handwerker, auch Erwachsene, als er allabendlich eine Gebetsgruppe um sich versammelte, die sich bald Compagnia del Sacro Cuore di Gesú, Herz-Jesu-Bund, nannte und vom Volk La Compagnia die Frati, Bruderschaft, genannt wurde. Als 21-jähriger und Leiter der Gruppe legte er privat die Gelübde der Keuschheit und des Gehorsams ab. Gehässige Verleumder zeigten ihn 1851 bei den österreichischen Behörden an, als ob seine Gebetsgruppe eine politische Verschwörerbande gegen die österreichische Besatzung sei; daraufhin wurde er mit einigen aus der Gruppe verhaftet und erst nach 72 Tagen wieder freigelassen. Mit seinem Seelenführer trat er 1852 ein in die wenige Jahre früher vom seligen Ludovico Pavoni (1. April 1849/N.) gegründete Congregazione Figli di Maria Immacolata, Pavonisti, und blieb dort als ein Novize sechs Jahre lang. 1855 half er in Brescia bei der Pflege während der Cholera-Epidemie. 1858 ging er nach Rom und begann die Gründung seiner Ordensgemeinschaft Figli dell’Immaculada Concezione, zum Zweck der Krankenpflege und Erziehung von Waisen. Er lernte selber die Krankenpflege und half mit mit Ospedale Santo Spiritu. 1877 ernannte Papst Pius IX. (7. Februar 1878/16) ihn, den Laien, zum Oberhaupt seiner Gemeinschaft. 1882 gründete er in Saronno ein Waisenhaus. In seiner Gemeinschaft arbeiteten Laien und Priester unterschiedslos gemeinsam zusammen zum Wohl der Kranken und Waisen. Erst nach seinem Tod erhielt sie die päpstliche Approbation. Er wurde am 9. November 2003 seliggesprochen.

13. † am Donnerstag, dem 1. Oktober 1936, wurde im Dorf Rotglà y Corbera, Valencia, für Christus ermordet, die selige Jungfrau und Märtyrin Florencia Caerols Martínez Marunez, 48 J., eine Textilarbeiterin, Mitglied der Katholischen Aktion.
Siehe 29. Dezember, 11/162.

14. † am selben Donnerstag, dem 1. Oktober 1936, wurde im Dorf Villena, Valencia, umgebracht, der selige Priester und Märtyrer Alvaro Sanjuan Canet, 28 J., aus der Genossenschaft der Salesianer, Studienleiter in Alcoy.

15. † am Donnerstag, dem 1. Oktober 1942, wurde in Dachau zugrundegerichtet, der selige Priester und Märtyrer Antun Rewera, 73 J., Priester des Bistums Sandomierz, Gründer der Schwesternkongregation Töchter des Seraphischen Heiligen Franziskus.
Siehe 28. Mai, 14/75

Trier: Remigius von Reims: 13. Januar, um 530/4
Haarlem: Bavo: 6


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln




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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 21.09.2015
korrekt zitieren:
Klaus Martin Reichenbach: Artikel
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