Ökumenisches Heiligenlexikon

Einführung Verzeichnis der Übersichten

20. Februar

1. † am Mittwoch, dem 20. Februar 250, wurde in Alexandria zum Blutzeugen, der heilige Märtyrer Serapion, der, unter Kaiser Decius, grausam gefoltert wurde, indem ihm alle seine Glieder einzeln gebrochen wurden und er anschließend von den hohen Teilen seines Hauses hinabgestürzt wurde.

2. † am Samstag, dem 20. Februar 303, wurden in Tyras in Phönizien, heute im Libanon, fünf heilige Märtyrer zum Sieg geführt, unter Kaiser Diokletian, indem sie zuerst über den ganzen Körper ausgepeitscht, wundenbedeckt und nackt in der Arena wilden Tieren verschiedener Art überlassen, feste und unbeirrbare Ausdauer mit ihren jugendlichen Körpern dargeboten haben; vor allem einer, noch nicht 20 Jahre alt, hat, von keinen Fesseln behindert, mit wie am Kreuz ausgebreiteten Armen Gebete vor Gott ausgegossen; alle aber, von den vorher aufgehetzten Tieren unverletzt gelassen, sind schließlich mit dem Schwert ermordet worden.

3. † am Dienstag, dem 20. Februar 311, errang in Antiochien in Syrien, Latakija, der heilige Bischof und Märtyrer Tyrannion, der Bischof von Tyrus, zusammen mit dem heiligen Priester und Märtyrer Zenobius, den Sieg, indem er, von frühester Kindheit an in lebendigem Glauben aufgewachsen, von eisernen Kämmen schwer verletzt, das Erdenleben geopfert hat.

4. † am Freitag, dem 20. Februar 532, entschlief in Tournai, Doornik, der heilige Bischof Eleutherius.

5. † am Mittwoch, dem 20. Februar 743, entschlief in Sint Truiden, Saint Trond, der heilige Bischof Eucherius, der als glücklicher Mönch in Jumièges lebte, als Karl Martell ihn zum Bischof von Orléans machte. Als 732 die Schlacht bei Tours und Poitiers gegen den Islam gewonnen war, Europa also vor der Islamisierung bewahrt, hielt Karl Martell sich schadlos und plünderte die Sakristeien der Bischöfe und beschlagnahmte liturgische Gefäße, um sie einzuschmelzen. Eucherius war der einzige Bischof, der sich laut und offen zu wehren wagte. Daraufhin flüchtete er vor der Rache Karls nach Köln und wurde dort als Held gefeiert und aufgenommen. Karl schickte den Gouverneur Robert von Lüttich, Liège, ihn in die Verbannung abzuholen. Robert ließ sich umstimmen und führte Eucherius in dessen freiwilliges Exil ins Kloster Saint Trond, so wurde er schließlich bei den Mönchen in Sint Truiden freudig aufgenommen und lebte den Rest seiner Tage unter ihnen als einer von ihnen.

6. † am Dienstag, dem 20. Februar 787, entschlief in Catania auf Sizilien, der heilige Bischof Leo, Leon, der Thaumatourgos, Θαυματουργος, Wundertäter, genannt wurde, so überreich beschenkte er die zu ihm kommenden Armen und Notleidenden. Er hatte, aus Ravenna gebürtig, Reichtum und Ehren aufgegeben um Mönch, dann Bischof von Catania zu sein. Er wurde sogar nach Byzanz an den Hof eingeladen, damit dort seine Heilungsgaben miterlebt werden konnten.

7. † am Freitag, dem 20. Februar 1920, entschlief im Hospital de D. Estefánia in Lissabon, die selige Jungfrau Jacinta Marto, 9 J., geboren in Aljustrel, die Schwester des seligen Francisco Marto (4. April 1919/9) und Verwandte der Lucia, seit 1921 Schwester Lúcia de Jesus, eine der drei Seher-Kinder der Marien-Erscheinungen von Fatima vom 13. Mai bis 13. Oktober 1917 (13. Mai/1). Im Dezember 1918 erkrankte sie schwer. Sie opferte ihre Krankheit und ihr Leiden auf für die Bekehrung der Sünder. Sie wurde am 21. Januar aufgebahrt in der Kapelle im Waisenhaus Nuestra Señora de los Milagros , Unsere Liebe Frau von den Wunderzeichen, in Lissabon, dessen Gründerin und Oberin Maria Godinho, von Jacinta Madrina, Mütterchen genannt, darum gebeten hatte; sie blieb dort bis zum 2. Februar, Maria Lichtmess; am 24. Februar wurde in der Kirche Nuestra Señora in Lissabon eine heilige Messe gefeiert, in Anwesenheit des Sarges, und anschließend wurde dieser auf den Friedhof nach Villa Nueva de Ourém überführt und dort beigesetzt. Ihre sterblichen Überreste wurden am 12. September 1935 übertragen auf den Friedhof ihrer Familie in Barão de Alvaiázere, Fatima, neben ihren Bruder Francisco; am 1. Mai 1951 wurden ihre Überreste schließlich übertragen in ein neues Grab, das im Kreuzgang bei der Basilika in Cova da Iria, Fatima, für sie bereitet worden. Papst Johannes-Paul II. hat sie beide in Fatima am 13. Mai 2000 seliggesprochen.

8. † am Dienstag, dem 20. Februar 1945, wurde im Vernichtungslager Stutthof, heute Sztutowo, bei Danzig, Gdansk, zugrundegerichtet, die selige Jungfrau und Märtyrin Julia Rodzinska, Stanislawa, fast 46 J., eine Ordensschwester des Dominikanerinnenordens; im Lager hatte sie sich freiwillig zur Pflege jüdischer Häftlinge, die an Typhus erkrankt waren, steckte sich an und starb daran.
Siehe auch 28. Mai, 14/106

Lüttich: Eucherius von Orleans: 5


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln




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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 00.00.2014
korrekt zitieren:
Klaus Martin Reichenbach: Artikel
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