Ökumenisches Heiligenlexikon

Einführung Verzeichnis der Übersichten

20. März

1. † Gedenktag an den heiligen Archippos, einen Mitarbeiter des heiligen Paulus, den er Kol 4, 17 und Philemon Vers 2 erwähnt.
Siehe auch 25. Januar/1

2. † Gedenktag der in Antiochia in Syrien, Antakije, getöteten heiligen Märtyrer Paulus, Cyrillus und weiterer Blutzeugen, deren Todesjahr nicht mehr bekannt ist.

3. † am Montag, dem 20. März 450, entschlief in Metz, der heilige Bischof Urbicius.

4. † am Montag, dem 20. März 579, entschlief in Braga in Portugal, der heilige Bischof Martin von Braga, der, in Ungarn geboren, zuerst Bischof von Dumio, später von Braga war. Braga war suebische Königsstadt und ihre christlichen Bewohner waren Arianer, bevor der heilige Bischof Martin sie zur Orthodoxie bekehrt hat.

5. † am Mittwoch, dem 20. März 687, entschlief auf der Insel Farne in Northumberland, der heilige Bischof Cuthbert, Bischof von Lindisfarne, der vorher Eremit und Mönch der Abtei Melrose gewesen, also an ein anspruchsloses gottgefälliges Leben gewöhnt war, der in der Hirtensorge für das Heil der ihm Anvertrauten dieselbe Umsicht und Konsequenz walten ließ. Er vereinte die keltische Lebensart friedlich mit der römischen. Er war es, der in seinem Bistum die römische Liturgie eingeführt hat.

6. † wohl an einem 20. März, vor 704, entschlief in der Abtei Fontenelle, der heilige Bischof Wulfram, der, Sohn eines Amtmannes am Hof Chlodwig II., nach dem Tod seines Vaters den Hof verließ und sein Erbe der Abtei Fontenelle schenkte. Er wurde zum Bischof von Sens. Als Bischof verkündete er das Evangelium auch den Friesen. Im Alter kehrte er in sein Kloster zurück, dort in Frieden zu leben und zu sterben. Seine Reliquien werden in Abbeville verehrt.

7. † am Freitag, dem 20. März 733, entschlief der heilige Bischof Niketas, Bischof von Apollonia in Mazedonien, der, zur Zeit des Bildersturmes, vom Kaiser Leo V. dem Armenier in die Verbannung geschickt worden ist.

8. † am Montag, dem 20. März 797, wurde das Wüstenkloster Mar Saba, im Wadi Kelt in der Wüste Juda, von Sarazenen überfallen, die Klosterkirche der Allerseligsten Gottesgebärerin angezündet und die in ihr eingesperrten 20 Mönche im Qualm erstickt; so wurden sie zu heiligen Märtyrern.

9. † am Donnerstag, dem 20. März 1287, entschlief in Siena, der selige Priester Ambrosius Sansedonius, ein Ordensmann aus dem Predigerorden, der ein Schüler Albert des Großen (15. November 1280/1) in Köln und Paris gewesen, Mitstudent des heiligen Thomas von Aquin (7. März 1274/9), der unermüdlich auf Predigtreisen in Deutschland und Italien war, der gelehrt und weise, ein großer Prediger war, aber allen, die mit ihm umgingen, in schlichter Einfachheit begegnete. Er starb an Erschöpfung in seinem Kloster in Siena. 1622 wurde seine Verehrung vom Papst bestätigt.

10. † am Donnerstag, dem 20. März 1393, wurde in Prag zum Blutzeugen, der heilige Priester und Märtyrer Johannes Nepomuk, Jan ne Pomuk bei Plzen, Pilsen, der, um die Kirche zu schützen, vielerlei Unrecht vom König Wenzel IV. ertragen hat und, auch wegen des Beichtsiegels, Folterungen und Quälereien unterworfen wurde, der schließlich, noch atmend, von der Brücke hinab in die Moldau geworfen worden ist.

11. † am Freitag, dem 20. März 1495, entschlief in Mantua, der selige Priester Battista Spagnoli, spanischer Abstammung aber in Mantua geboren, der in den Karmeliterorden eintrat, der erfolgreich Frieden stiftete unter den Fürsten, seinen Orden reformierte, den daraufhin Papst Leo X., entgegen seinem Willen, zum Ordensgeneraloberen ernannt hat.

12. † am Mittwoch, dem 20. März 1619, entschlief in seiner Heimatstadt Florenz, der selige Laie Ippolito Galantini, 53 J., der eine kleine Fabrik für Seidenstoffe besaß. 1602 gründete er die Congregazione di San Francesco della Dottrina Christiana, Franziskaner von der Christlichen Lehre, zur Unterweisung von Jungen und Mädchen und einfachen Leuten in der Glaubenslehre. So unterrichtete er neben seiner Tätigkeit als Kaufmann, damit das Licht der Wahrheit die Unwissenden erfreue.

13. † am Donnerstag, dem 20. März 1794, wurde in Ernée, Mayenne, zur Blutzeugin, die selige Jungfrau Jeanne Veron, Mitglied der Congrégation des Sœurs de la Charité de Notre-Dame d’Evron, Caritasschwestern Unserer Lieben Frau von Evron (1682 gegründet von Perrine Thulard, née Brunet, in La Chapelle au Ribaud, 1803 in das säkularisierte Benediktinerkloster Evron verlegt), die, zusammen mit der seligen Françoise Tréhet (13. März 1794/11) zur Zeit der Französischen Revolution, sich um Heilung und Heil von Jungen und Kranken kümmerte, indem sie beide in Saint-Pierre-des-Landes unterrichteten und Kranke pflegten, aber weil sie den Eid verweigernden und Priester versteckt hatten, verhaftet, vor Gericht gestellt, verurteilt und durch das Fallbeil umgebracht worden sind.

14. † am Mittwoch, dem 20. März 1872, entschlief in Tarragona, in Spanien, der selige Priester Francisco de Jesus, Maria y José, Palau y Quer, 60 J., geboren nahe Lerida, der 1832 in den Orden der Unbeschuhten Karmeliten eintrat und 1834 zum Diakon geweiht wurde; aus politischen und kirchenpolitischen Gründen wurde sein Kloster 1835 aufgelöst, aber er konnte doch 1836, durch die Hilfe des Karmeliter-Provinzialoberen, obwohl er exklaustriert worden war, in Barbastro die Priesterweihe empfangen. Wegen der spanischen Revolution 1840 Er lebte mehrere Jahre im Exil in Frankreich, in Perpignan und in Montauban. 1851 übernahm er das Amt des Spirituals im Priesterseminar in Barcelona. Er wurde in seinem Dienst Opfer schwerwiegender Verleumdungen und wegen falscher Anschuldigungen 1854 - 1860 auf die Insel Ibiza verbannt wurde, wo er, von allen Vertrauten verlassen, gelebt hat. Aber er war unermüdlich tätig; so gründete er auf den Balearen zwei neue Karmeliterzweige, 1860 die Congregacion de los Terciarios Carmelitas Descalzos, und 1861 die Hermanas Carmelitas Terciarias, zwei Dritte Orden der Karmeliter, ein Zweig für Männer, der andere für Frauen. Papst Johannes-Paul II. hat ihn am 24. April 1988 seliggesprochen.

15. † am Mittwoch, dem 20. März 1912, entschlief in Bilbao im Baskenland, Spanien, die heilige Jungfrau Maria Josefa del Corazón de Jesús, Sancho de Guerra, 69 J., die schon als Kind eine besondere Liebe zum Altarssakrament und zu den Armen hatte. 18-jährig wollte sie in einen kontemplativen Orden in Aranjuez eintraten, wurde aber vom Typhus überfallen und zum Daheimbleiben gezwungen. Nachdem sie von der Mutter gesund gepflegt worden, plante sie in ein aktiveres Kloster einzutreten und wählte das in Madrid erst kürzlich von der heiligen Maria Soledad, Desolata, Emanuela Torres Acosta (11. Oktober 1887/16) in Madrid gegründete Instituto de las Siervas de Maria, Dienerinnen Mariens. Als der Tag der angestrebten Profess näher kam, quälten sie immer Zweifel, ob sie der richtigen Berufung folgte. Von der Gründerin und vom heiligen Antonio Maria Claret (24. Oktober 1870/1), dem Gründer der Claretiner in Vic in seinem heimatlichen Spanien und späteren Erzbischof von Santiago de Cuba, sorgfältig beraten, verließ sie dieses Kloster und gründete, zusammen mit vier weiteren Siervas de Maria, die mit ihr ausgetreten waren, mit Erlaubnis des Kardinals und Erzbischofs von Toledo, in ihrer Heimatstadt Bilbao die neue Ordensgemeinschaft der Siervas de Jesús. Der ausschließliche Zweck war die Krankenpflege, in eigenen Krankenhäusern und durch Hausbesuche, vor allem bei armen und einsamen Kranken. Bei ihrem Tod waren bereits 43 ordenseigene Häuser errichtet. Papst Johannes-Paul II. hat sie am 27. September 1992 selig- und am 1. Oktober 2000 heiliggesprochen.

16. † am Dienstag, dem 20. März 1923, entschlief in Lemberg, Lviv, der selige Bischof Józef Bilczewski, 62 J., geboren in Wilamovice bei Krakau, der 24-jährig in Krakau die Priesterweihe empfing; anschließend ging er zum Studium nach Wien, wo er zum Doktor der Theologie promoviert wurde, dann nach Rom und Paris, zum Studium der Theologie und Archäologie. 1891 wurde er Professor an der Universität Lemberg, Am 17. Dezember 1900 wurde er zum Erzbischof der Lateiner in Lemberg ernannt und am 20. Januar 1901 konsekriert, durch den Erzbischof von Krakau, Jan Kardinal Przemil und die Mitkonsekratoren Andrej Szeptynski, den griechisch-katholischen Bischof von Przemisl und den heiligen Bischof Jozef Sebastian Pelczar (28. März 1924/13), den Erzbischof von Przemisl. Er setzte sich bei allen Machthabern im damas untergegangenen Polen, den Russen, Österreichern und Preußen, immer tapfer ein für die Rechte seiner Minderheiten, Ukrainer, Polen und vor allem Juden. In den Kriegswirren 1918 - 1920 verlor die Kirche etwa 120 Priester, die nur wegen ihres katholischen Priestertums ermordet wurden.
Siehe auch 2. April, 15/28


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln




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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 00.00.2014
korrekt zitieren:
Klaus Martin Reichenbach: Artikel
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