Ökumenisches Heiligenlexikon

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21. April

1. † am Mittwoch, dem 21. April 1109, entschlief in Canterbury, der heilige Abt, Bischof und Kirchenlehrer Anselm von Canterbury, 75 J., gebürtig aus Aosta, das damals zu Burgund gehörte; der 15-jährig gerne Mönch geworden wäre, aber doch lieber ein paar Jugendjahre die Welt kennenlernen wollte; nach dem Tod seiner Mutter verließ er sein Zuhause, lebte und studiert in Frankreich; 27-jährig kam er 1061 in die berühmte Abtei Bec in der Normandie, 1039 dort von Herluin (26. August 1078) gegründet, in der noch zwei Jahre der selige Lanfranc (28. Mai 1089/6, als Erzbischof von Canterbury) sein Prior und vor allem Scholaster war; er sah, erlebte, studierte und trat ein; als Lanfranc 1063 als Abt nach Caën berufen wurde, wurde der noch junge Anselm sofort zu dessen Nachfolger als Prior gewählt; als Herluin 1078 starb, wurde Anselm zum Abt gewählt. Inzwischen war Lanfranc 1070 zum Erzbischof von Canterbury gewählt und geweiht worden und setzte dort die Kirchenreform, soweit ihm möglich, durch; als er 1089 starb und ein sehr schwacher Mann Erzbischof wurde, waren alle Erneuerungskräfte so unzufrieden, dass der Papst 1093 den schwachen Erzbischof absetzte und Anselm zum neuen Erzbischof von Canterbury ernannte. Was er bisher im Kloster getan hatte, setzte er nun im Erzbistum fort, nämlich den Weg zur christlichen Vollkommenheit weisend und fides quaerens intellectum, fides quaerens intellectu, der als Glaubender Einsicht sucht, der Glaube der durch Einsicht sucht theologisch arbeitend, denn der Glaube sollte soweit möglich vernünftig erklärt werden, credo ut intelligam, ich glaube, damit ich einsehe. Auch kirchenpolitische Kämpfe blieben ihm nicht erspart, so wurde er vom König seiner späteren Jahre zweimal kurz aus seiner Bischofsstadt vertrieben, rettete aber so die Freiheit und relative Unabhängigkeit der Kirche vom König. Er liegt begraben in der Kathedrale von Canterbury. 1720 wurde er zum Kirchenlehrer erhoben.

2. † am Mittwoch, dem 21. April 185, wurde in Rom enthauptet, der heilige Philosoph und Märtyrer Apollonius, der unter Kaiser Commodus vor dem Statthalter Perennius und dem Senat in einer wohlgesetzten Rede den christlichen Glauben verteidigte, den er zweifach bezeugte, duch diese Rede und dann duch seinen Märtyrertod.

3. † wohl an einem 21. April im 1. Jahrhundert wurde in Alexandria, der heilige Priester Aristos zum Märtyrer.

4. † an einem 21. April um 700, entschlief in einem Sinaikloster, der heilige Hegoumenos Anastasios, der für den orthodoxen Glauben unermüdlich gegen die Monophysiten weiterkämpfte und viele dem Heil nützliche Predigten hinterlassen hat.

5. † an einem 21. April um 722, entschlief im Kloster Applecross in Ross, Schottland, der heilige Abt Maelrubius, Maelrubha, ein gebürtiger Ire, der in Bangor Mönch geworden war und der hier ein Missionskloster gründete, in dem er fünfzig Jahre lang das Licht des Glaubens für die Bevölkrung der ganzen Gegend leuchten ließ.

6. † am Montag, dem 21. April 1371, entschlief in Cagli bei Ancona, der selige Klosterbruder Giovanni Saziari, 44 J., aus dem Orden der Minderbrüder. Papst Johannes- Paul II. hat ihn am 9. Dezember 1980 seliggesprochen.

7. † am Montag, dem 21. April 1466, wurde von Lanzen durchbohrt, in Cervere bei Fossano, südlich der Alpen, der selige Priester und Märtyrer Bartolomeo Cerveri aus dem Predigerorden, der für den katholischen Glauben tapfer gekämpft hat und schließlich durch sein Blutzeugnis gesiegt hat.

8. † am Donnerstag, dem 21. April 1887, entschlief in Altötting, der heilige Klosterbruder Konrad von Parzham, Johannes Birndorfer, 75 J., geboren in Niederbayern als elftes Kind einer angesehenen Bauernfamilie, der 28-jährig in den Orden der Kapuziner in Altötting eintrat, in das Kloster neben der Wallfahrtskirche; er sehnte sich nach Stille und Einsamkeit, aber erfüllte 41 Jahre lang in einem 18-Stunden-Tag seinen Dienst an der ununterbrochen von Pilgern und Bittstellern besuchten Klosterpforte. Zu den Armen war er immer großzügig und keinen Bedürftigen hat er abgewiesen; er hat überhaupt jedem zum Abschied ein passendes Wort christlicher Ermunterung mit auf den Weg gegeben Er wurde auf dem Klosterfriedhof begraben. 1930 hat Papst Pius XI. ihn seliggesprochen, daraufhin wurden seine Reliquien in die Klosterkirche überführt und diese umbenannt in Sankt-Konrads-Kirche; 1934 erfolgte seine Heiligsprechung.

9. † am Donnerstag, dem 21. April 1927, wurde in Nochlistan, Yahualica, Jaliscu, Guadalajara in Mexiko, für Christus, dem König, erschossen, der heilige Priester und Märtyrer Román Adame Rosales, 68 J.
Siehe auch 21. Mai, 1/12

Passau und Regensburg: Konrad von Parzham: 8


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln




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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 13.04.2015
korrekt zitieren:
Klaus Martin Reichenbach: Artikel
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