Ökumenisches Heiligenlexikon

Einführung Verzeichnis der Übersichten

21. Juli

1. † am Montag, dem 21. Juli 1619, entschlief in Lissabon, der heilige Priester und Kirchenlehrer Laurentius von Brindisi, ein Mitglied der Minderbrüder-Kapuziner, der das Predigeramt in vielen Gegenden Europas unermüdlich ausgeübt hat, sowohl zur Verteidigung der Kirche gegen die Ungläubigen, als auch um Fürsten miteinander auszusöhnen, als auch als Moderator seines Ordens; der alle Aufgaben in Schlichtheit und Demut erfüllt hat.
Siehe 22. Juli 1619/11

2. † an einem 21. Juli, um 292, wurde in Marseille zum Blutzeugen, der heilige Märtyrer Victor. Nach der Überlieferung war er Offizier, der Christus nicht verleugnen wollte, dafür auf dem Rücken durch die Straßen geschleift und dann wieder ins Gefängnis zurückgebracht wurde; dort soll er seine Bewacher Longinus, Alexander und Felicianus, bekehrt haben und diese seien daraufhin enthauptet worden, er selber von einem Mühlstein zerschmettert worden. Im Jahr 415 wurde über seinem Grab in Marseille ein Kloster gegründet. In Paris trug seinen Namen die Abtei, die jahrhundertelang ein Zentrum des Glaubens und der Universität war.

3. † an einem 21. Juli, im 4. Jahrhundert, entschlief bei Homs in Syrien, der heilige Simeon, mit dem Beinamen Sali, der Narr, der, von einer Pilgerreise nach Jerusalem nicht nach Hause zurückkehrte, sondern, von göttlichem Geist bewegt, als Narr für Christus und als unfein bei den Menschen angesehen werden wollte. Ebenfalls Gedächtnis des heiligen Eremiten Johannes, der fast dreißig Jahre lang des heiligen Simeon Gefährte gewesen ist, auf heiliger Pilgerschaft und in der Wüste am Toten Meer.

4. † an einem 21. Juli, entschlief in Rom, die heilige Praxedis, unter deren Namen die Kirche auf dem Esquilin Gott geweiht ist.
Es ist zu unterscheiden zwischen der heiligen Jungfrau und Märtyrin Praxedis und der gleichnamigen Stifterin des titulus der Praxedisbasilika. In den Itinerarien, Pilgerführern, ab dem 7. Jahrhundert werden in den Priscillakatakomben an der Via Salaria zusammen zweimal genannt: S. Potentiana martyr et Praxidis, und: S. Potentiana, S. Praxedis. Um 500 ist die Legende der beiden Heiligen entstanden.
Die heilige Praxedis gilt nach dieser Überlieferung als Tochter des römischen Senators Pudens und als Schwester der heiligen Pudentiana (1956: 19. Mai; 2001), neben der sie in der Priscillakatakombe an der Via Salaria Nova ihr Grab fand. Ihr Tod soll noch ins 2. Jahrhundert fallen. Papst Paschalis I., dessen Titelkirche Santa Prassede war, als er noch Kardinal war, baute ab 814 diese Basilika aus dem 5. Jahrhundert um. Er füllte sie am 20. Januar 817 an mit vielen Märtyrerreliquien, die er von außerhalb der Stadtmauern vor den Langobarden in Sicherheit bringen wollte, u.v. a. auch die Reliquien der heiligen Chrysanthus und Daria (25. Oktober 283/1). Die Reliquien wurden unter dem Hochaltar, in der heutigen Krypta, in vier großen Sarkophagen beigesetzt. In Santa Prassede ist auch noch ein Fresko mit Darstellung des Martyriums der heiligen Chrysanthus und Daria erhalten.
Wegen der Namensgleichheit der Märtyrin Praxedis mit der Kirchenstifterin und der Bekanntheit der Legende wurden beide miteinander in eins verwoben. Santa Prassede war Stationskirche geworden im Mittelalter, anstelle der älteren, aufgegebenen Stationskirche titulus Fasciolae (Nereus und Achilleus 12. Mai/1), am Montag in der Karwoche.
• Die heilige Pudentiana (1956: 19. Mai; 2001)
Es ist zu unterscheiden zwischen der historischen heiligen Jungfrau und Märtyrin Potentiana, Machtvolle, und der Basilika des heiligen Pudens, basilica Pudentiana genannt. In Itinerarien, Pilgerführern, vom 7. Jahrhundert an, werden in den Priscillakatakomben bei der Silvesterbasilika an der Via Salaria zwei Jungfrauen und Märtyrinnen zusammen mit Namen genannt, S. Potentiana martyr et Praxidis, auch: S. Potentiana, S. Praxedis. Die altchristliche Kirche Santa Pudentiana geht auf den Stifter des Titels namens Pudens zurück. Das Martyrologium Romanum 1956 und 2001 gedachte des Senators Pudens am 19. Mai. Die Überlieferung macht aus ihm den Vater der Töchter Pudentiana und Praxedis.
Einen Titulus Pastoris, nach einem Stifter-Priester genannt (Martyrologium Romanum 1956 und 2001: 26. Juli), gibt es am Viminal bei Santa Pudentiana. Ausgrabungen um 1930 und um 1960 führen uns bis Mitte des 1. Jahrhundert zurück, so dass die alte Überlieferung, hier sei die erste römische Wohnung und auch der Amtssitz des heiligen Petrus (29. Juni/1; 22. Februar/1) gewesen, nicht mehr nur legendarisch zu nehmen ist. In der heutigen Basilika Santa Pudentiana finden wir in einem Gebäude vereinigt drei traditionsreiche Stätten.
1. In den Ausgrabungen die Reste des Hauses des Pudens, in dem nach der Überlieferung der heilige Petrus in Rom gewohnt hat.
2. Die Oberkirche, die nach der Überlieferung um 150 von der heiligen Pudentiana und ihrer Schwester Praxedis für den christlichen Gottesdienst zur Verfügung gestellt wurde.
3. Schließlich die heutige Capella dei Cajetani, gleich anschließend hügelwärts (amViminal), die bis zu ihrem barockem Umbau die Capella Pastoris gewesen ist.
Das Martyrologium Romanum 1956 erwähnte zum 20. Juni (2001/-) einen heiligen Novatus, discipulus Apostolorum, Sohn des Pudens und Bruder von Praxedis und Pudentiana, die ihr Haus in die Titelkirche Pastoris umgewandelt haben. Zur Zeit Papst Innozenz I. (401-417) ließ ein Priester Maximus dort ein großes Mosaik anbringen, das den heiligen Petrus als Hirten zwischen zwei Schafen darstellte. Leider ist im 16. Jahrhundert, bei der Umgestaltung durch die Cajetani, über dem Altar dieses uralte Mosaik vom Guten Hirten zerstört worden, aber es gibt noch in der Vatikanischen Bibliothek eine Aquarell-Kopie (in Ms.Vat lat 5407). Dort wird in eins dargestellt als der heilige Pastor: Petrus, und Christus, den er vertritt. Auch wohl wegen der alten Überlieferung, dass Petrus während seiner Zeit als Bischof von Rom in diesem Haus wohnte und daher als Guter Hirt und Stellvertreter Christi dort wirkte, wurde der titulus Pudentis auch titulus Pastoris genannt.
Über dem Hauptportal der Basilika sind außen im Fries noch alte, aus dem 11. Jahrhundert stammende Medaillons mit Umschriften angebracht: das Lamm in der Mitte, links davon Pastor und Pudentiana, rechts davon Praxedis und Pudens.
Die Umschrift des Lammes:

+ MORTVVS ET VIVVS IDEM SVM PASTOR ET AGNVS
+ HIC AGNVS MVNDUm RESTAVRAT SANGVINE LAPSVM +
Im Leben und im Tod bin ich gleichzeitig der Hirt und das Lamm
+ hier stellt das Lamm die gefallene Welt durch sein Blut wieder her.

Und die Umschrift um das Haupt des Pastor, der, bartlos und mit Tonsur, mit der verhüllten Linken das Evangelium hält und mit der Rechten den Segensgestus macht:

+ SanCtE PRECOR PASTOR Pro NOBIS ESTO ROGATOR
+ HIC CVNCTIS VITaE PASTOR DAT DOGMATE SanCtE
+ Bitte, heiliger Pastor, sei du uns Fürsprecher
+ hier gibt Pastor allen die Glaubenslehre heiligen Lebens.

Eine späte Legende erst personifizierte den Pastor ποιμην Pimen, und dichtete ihm eine vita und eine passio an. Nach letzterer soll er als Heide in Nikomedien aufgewachsen sein und als Schafhirt gelebt haben, bis er, zum Christentum bekehrt, angefangen habe den Glauben erfolgreich zu verkünden. Diokletian habe ihn schwer foltern lassen und schließlich in den Kerker eingesperrt. Ein Engel soll ihn befreit haben und er sei daraufhin nach Rom gereist (vgl. Apg 12, 17). In Rom habe Maximian ihn verhaften lassen und er sei vor der Porta Salaria von einem wilden Pferd, an das gefesselt worden war, zu Tode geschleift worden. Dort in der Nähe habe ihn ein Priester namens Johannes juxta clivum cucumeris, am Gurken-Abhang, an der Alten Via Salaria, Salzstraße, bestattet.
Santa Pudentiana war bis 1969 Stationskirche am Dienstag nach dem dritten Fastensonntag. Sie ist heute die römische Titelkirche unseres Kölner, früher Berliner, Kardinals Joachim Meisner.

5. † an einem 21. Juli, um 570, entschlief in Straßburg, der heilige Bischof Arbogast, der Einsiedler in den Wäldern der Vogesen war, als Dagobert II. ihn nach Straßburg holte und dort zum Nachfolger des verstorbenen Bischofs Lothar ernannte; er behielt die Einfachheit und Güte seines Einsiedlerlebens auch als Bischof bei. Er bemühte sich besonders um die Ausbildung eifriger und mit dem Evangelium vertrauter Priester.

6. † am Montag, dem 21. Juli 1794, ist auf dem Meer vor Rochefort an der Küste Frankreichs, im Schmutz des dort vor Anker liegenden Schiffes Deux Associées, zugrundegegangen, der selige Priester und Märtyrer Gabriel Pergaud, ein Regularkanoniker in Beaulieux im Gebiet von Brieux, der wegen seines Priestertums, zur Zeit der Französischen Revolution, aus seiner Abtei vertrieben worden ist und, in Gefangenschaft ausgeliefert, von einer ansteckenden Krankheit dahingerafft, mit der Krone des Martyriums gekrönt worden ist.
Siehe auch 27. August, 16/20

7. † am Samstag, dem 21. Juli 1900, wurde in Yanzibian bei Yangpingguan in China, zum Blutzeugen, der heilige Priester und Märtyrer Alberico Crescitelli, 37 J., gebürtig aus Benevent, aus dem Pontificio Istituto delle Missione Estere di Milano, Päpstlichen Institut für die Auswärtigen Missionen aus Mailand, der in der Verfolgung durch die Sekte der Yihetuan , im Boxeraufstand, heftigst fast zu Tode verprügelt, am darauffolgenden Tag an den Füßen gefesselt durch die kieselbedeckte Gasse zum Fluss geschleift, dort in Stücke gerissen und schließlich enthauptet worden ist.
Siehe auch 9. Juli, 1/110

8. † am selben Samstag, dem 21. Juli 1900, wurde, unterwegs nach Daining bei der Großstadt bei Weixian, in der Provinz Hebei, ebenfalls in China, umgebracht, der heilige Märtyrer Joseph, Ruose Wang Yumei, in derselben Verfolgung.
Siehe auch 9. Juli, 1/111

Jerusalem, Patriarchat: Prophet Jeremia: 1. Mai/2
Eichstätt: die selige Stilla: 19. Juli/8
Freiburg und Straßburg: der heilige Arbogast: 5: Bischof und Patron der Diözese Straßburg.


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln




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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 05.07.2015
korrekt zitieren:
Klaus Martin Reichenbach: Artikel
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